Hinz und Munz...

.. geht nicht über die Fohrenegg auf den Munzchopf - deshalb etwas Pionierfeeling auf dieser stark überwachsenen und teilweise durchaus etwas mühsamen Kante. Auf der Plusseite herrliche Arvenbestände, schöne Ausblicke, Abschnitte, die wie eine moosige Treppe sind - und keinerlei Begehungsspuren. 

Start um viertel vor 8 in Unterterzen -für einmal nicht mit Ski und dem Bähnli, sondern mit dem Velo und Lust auf etwas Neuland, eine Ecke, in der ich noch nie war. Bereits die Strasse nach Quarten ist sacksteil, sodass das Strässli über die schönen Böden von Spals und Biederen fast schon angenehm erscheint, würde die Sonne nicht schon so brennen. Velodepot bei der Kehre 1046, ein Zettel tut kund, dass der Weg Tobelwald - Mütschüel infolge Murgangs gesperrt sei. Es ginge auch etwas präziser, denn der Murgang muss irgendwo in der Passage ob Obere Lauene sein. Somit völlig problemlos über den steilen und recht eindrücklich in das steile Gelände geschlagenen Karrenweg auf die schöne, grüne Tobelwald-Alp und - ohne Hitzschägli - noch weiter auf dem Wanderweg durch den schattigen Schlägliwald bis etwa Pt. 1588, wo eine gerade nach oben führende Pfadspur abzweigt. 

Diese verliert sich indes alsbald, so dass ich der Nase nach weitersteige Richtung Fohrenegg, zunächst äusserst angenehm auf einer moosigen Treppe, die noch nicht vom Farn überwuchert ist (generell ist der ideale Zeitpunkt für diese Route zwischen Schneeschmelze und Überwucherung). Ich halte mich dann mehr oder weniger an die wenig ausgeprägte Kante, bald in prächtigen Arvenbeständen, eine etwas mühsamere blockige Zone überwindend und dann vorübergehend etwas rechts der Kante, wo es einzelne eigenartige blaue Nummern an Bäumen hat. Danach wieder nach links, mühsame und schlecht gestufte Alpenrosenbestände sowie einzelne Schneefelder überwindend, pickelbewehrt über die letzte Steilstufe auf den abschliessenden grasig-moosigen Grat auf den wenig imposanten Gipfel, der aber doch eine einigermassen umfassende Aussicht und ein schönes Fenster ins Mittelland bietet. 

Oben und auf dem Südrücken nicht mehr von Moos und einigen violetten Primeln bewachsener Verruccano, sondern Kalk mit einer wunderbaren Flora. In der Munzfurggeln entscheide ich mich für rechts und den Abstieg nach Munz, bis fast 1700m auf Schneefeldern glidend. Recht speziell die Ecke, wunderbare Arven, rotes Gestein und fast unbefleckt von Blumen. Zuletzt dann wieder nach Tobelwald, zum Velo und erfrischende Abfahrt zum noch erfrischenderen Walensee, wo ich noch fast 2h bädele.