Monte Sagro (1753 m) - weißer Marmor und blaues Meer

Nicht einmal zehn Kilometer Luftlinie vom Meer entfernt ragen die Apuanischen Alpen als besonders schroffer Teil des Toskanisch-Emilianischen Apennins beeindruckend steil in die Höhe. Der Monte Sagro ist in dieser Kette einer der höheren Gipfel und trotzdem ohne besonders großen Aufwand erreichbar - die Erschließungsstraßen der Marmorsteinbrüche machen es möglich. Auch der Monte Sagro selbst ist aus qualitativ hochwertigem Carrara-Marmor aufgebaut. Wer den Berg besuchen möchte, dem sei ein früher Aufbruch angeraten, denn wegen der Nähe zum Meer hüllt der Berg sein Haupt häufig rasch in Wolken.

Am Parkplatz "Foce di Pianza" auf einer Höhe von 1272 Metern beginnt die Rundwanderung. Auf einem Rücken wandert man Südwesten zu einer Verzweigung, wo man sich links hält (nicht beschildert). Der gelb markierte Steig verliert etwas an Höhe und führt in einem Bogen um einen Steinbruch herum auf den Berg zu. Dabei hat man instruktive Einblicke in den Marmorabbau, der einerseits zwar Arbeitsplätze in der Region schafft, andererseits den Bergen der Region auch massive Wunden zufügt.

In einem begrünten Kar auf der Südseite des Steinbruchs beginnt der eigentliche Gipfelanstieg. Der Steig führt teilweise über Karrenfelder durch die Flanke hinauf zu einer Verzweigung, wo man sich rechts hält und dem gelb markierten Steig steil und kurzzeitig felsig hinauf zum Nordwestrücken folgt. Am begrünten Rücken geht es mit bestem Ausblick zum schroffen Pizzo d'Uccello hinauf auf den Gipfel, auf dem ein großes Gipfelkreuz steht. Bei guter Sicht hat man hier eine instruktive Übersicht über die Größen der Apuanischen Alpen und über Carrara am Fuß der Kette schaut man hinaus aufs Meer. Lediglich der Anblick der zahlreichen Steinbrüche und der dadurch verursachten tiefen Wunden an den Bergen schmerzt den Naturliebhaber.

Am Aufstiegsweg geht es ein Stück zurück, bis ein Steig nach links durch die Westflanke des Monte Sagro bergab leitet. Auf ihm umgeht man den Monte Spallone und erreicht südwestlich von ihm den Kamm. Meist knapp unterhalb des Kamms - kurzzeitig sogar etwas ausgesetzt - führt der Steig im Bogen wieder hinunter zur bereits bekannten Verzweigung, wo sich die Runde schließt. Das restliche kurze Stück zurück zum Ausgangspunkt bemüht man den bereits vom Aufstieg bekannten Weg.

Schwierigkeiten:
Aufstieg über Nordwestrücken: T3 (steiler Steig, abschnittsweise felsdurchsetzt).
Abstieg via Westflanke: T3 (einzelne Stellen, meist T2).

Fazit:
Eine lohnende 3*-Rundwanderung in den Apuanischen Alpen, die wegen des günstigen Ausgangspunkts relativ beliebt ist. Der Monte Sagro ist ein wunderbarer Aussichtsberg, aber die Narben des Marmorabbaus schmälern das Gesamterlebnis. Vor allem der Aufstiegsweg ist etappenweise sehr steil.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Gipfelbereich des Monte Sagro ist in der angegebenen Karte aktuell nicht korrekt dargestellt.

Kategorien: Toskanisch-Emilianischer Apennin, 3*-Tour, 1700er, T3.