Skihochtour von der Monte Rosa Hütte bei sich verschlechterndem Wetter zum Stockhorn

Am 01.06.21 hatte ich die Dufourspitze besteigen wollen, konnte aber am 31.05. wegen Magenproblemen u. damit verbundener Schwäche die Monte Rosa Hütte nicht erreichen. So stieg ich eben erst am 01.06. zur Hütte auf. Diesmal nahm ich die Route, die vom Weg hinter Rotenboden über Moränengelände in die Gletschermulde unterhalb der Hütte führt. Ich kann das aber nicht unbedingt empfehlen!

Unten angekommen, musste ich eine geeignete Stelle finden, um die Moräne auf dem Gletscherrücken erreichen zu können. Unter der dünnen Firnschicht fand ich Eis vor, das den Anstieg ein wenig erschwerte. Auf dem Gletscher ging es zunächst über Blockwerk, dann erreichte ich Eis u. Firn. Darauf ging ich ein paar hundert Meter weit mit Skier, bis ich den Gletscher schließlich verließ. Es waren aber weiterführende Skispuren auf dem Gletscher zu sehen. Weiter oben ist spaltiges Gelände gelegen. In diesem Bereich kann man irgendwo den Gletscher nach links zur Hütte hin verlassen.

Über Geröll, zwischen Felsblöcken u. im Gras stieg ich ca.100hm auf, bis ich dann dann auf den alten Weg zur Hütte stieß, der blau-weiß markiert ist. Etwas weiter oben konnte ich im Firn mit Skier aufsteigen. Es ging durch eine rinnenartige Mulde, dann über einen kurzen, 35-38° steilen Hang weiter bergan. Den Steilhang unterhalb der Hütte wollte ich nicht aufsteigen, so bog ich nach rechts ab u. stieg den steilen Hang querend auf den Rücken unterhalb der Hütte auf. Über diesen geht es ca. 70hm hinauf zur Hütte. Dort hielt sich eine französischsprachige Männergruppe auf.

Am nächsten Morgen brach ich viel zu spät auf. Ich wollte Richtung Cima di Jazzi gehen. Nach Querung der Hänge mit Skier bis unter die Saaser Licka war schon mehr als 1 Stunde vergangen. Zu ihr hinauf muss man vielleicht 70hm überwinden. Der Abstieg auf der anderen Seite der Scharte ist nicht ganz einfach. Ein angebrachtes Seil hilft, den bis über 45° steilen Firnhang abzuklettern.

Anschließend querte ich den Gornergletscher Richtung Osten. Weiter oben waren Spaltenzonen u. Gletscherbrüche zu sehen. Dort zog es mich nicht gerade hin! Ich ging dann eher nordostwärts weiter. Alte Aufstiegsspuren waren zu sehen. Die Sicht verschlechterte sich, sodass ich die sichtbaren Felsen des Ostgrates des Stockhorns ansteuerte. Am Stockhornpass angekommen entschied ich mich, zum Stockhorn weiterzugehen. Auf der Nordseite des Grates kann man dorthin wandern, aber wegen inzwischen die Umgebung einhüllenden Schauerwolken überschritt ich den namenlosen Gipfel des Ostgrates mit Skier u. fuhr kaum mehr als 30hm ab, bevor ich unterhalb des sehr steil Richtung Stockhorn ansteigenden Grates die Flanke querte. Hinter der folgenden Geländekante stieg ich dann auf bis unter die Gipfelfelsen des Stockhorns auf, wo ich Skidepot machte. Von kraxelte ich direkt unter den Felsen entlang im bis über 40° steilen Firn aufwärts, bis ich nach links leicht noch ein paar Meter am Westgrat zum höchsten Punkt zurücklegen konnte.

Bei der Rückkehr zum Stockhornpass - diesmal nördlich des Grates - befand ich mich zu Anfang noch im Nebel. Dann verschwand er u. so konnte ich abseits meiner Skispur mehr nördlich auf dem Gletscher abfahren. Ich machte einen großen Bogen zum Grat westlich der Saaser Licka. Das brachte kaum etwas, weil ich noch über den Grat dahin gehen musste. Der Schnee war der herrschenden Wärme wegen stark aufgeweicht u. ich musste die Skier über die Felsen schleppen, weswegen die Gratbegehung zur Saaser Licka sich mühsam gestaltete. Nach Abstieg über die drahtseilgesicherten Felsen der Südseite ging es über dieselbe Route zurück zur Hütte.