In Monsgípp habe ich dann der REGA telefoniert
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Mit den sieben Sinnen erfahre ich die Welt.
Oder besser gesagt, ich erfinde die Welt.
Ich stelle mir vor, wie die Welt ist.
Nämlich so, wie ich sie mir vorstelle.
Okay, das war die Einleitung. Nicht gut gelungen, finde ich.
Aber jetzt zu meiner Wanderung:
Eigentlich wollte ich von Iragna nach Pozzo und dann nach Monda
und dann hinunter nach Personico wandern,
aber irgendwo kurz vor Monda ging es irgendwie nicht mehr weiter.
Ich bin umgekehrt, und auf dem Rückweg habe ich mich verirrt,
und ich hatte irgendwann keinen blassen Schimmer mehr, wo ich mich befand.
Das ist weiter nicht schlimm, das passiert mir oft, ich bin Weltmeister im Verirren.
Aber dieses Mal war es ein bisschen anders.
Es war ein schöner Tag, mit Sonne.
Um halb fünf Uhr abends stand ich dann auf einer Wiese.
Der Tag war am Kippen und die Nacht am Kommen,
und ich wusste zwar noch ganz knapp, wer ich war,
aber nicht mehr, wo ich war, und es war kalt, weil Spätherbst.
Und ich war müde und kaputt.
Ich habe trotzdem noch nach einem Weg
oder nach einem Pfad
oder wenigstens nach einer Spur gesucht,
aber dann habe ich aufgegeben.
Dämmerung. In der Nacht sind alle Katzen grau.
Ich bin ein eitler Berggänger, und darum ist mir der Entscheid nicht leicht gefallen,
der REGA zu telefonieren. Es war mir peinlich.
Mittels der Telefonnummer 1414 hatte ich kurz darauf die REGA-Zentrale in Zürich
am Handy, und ich wurde sofort mit der REGA von Locarno verbunden.
Weil ich der REGA von Locarno nicht genau erklären konnte, wo ich mich befand
(kein Wunder, ich wusste das ja selber nicht), haben sie zwei einheimische Jäger
aus Iragna von der Arbeit weggeholt, und diese zwei Jäger haben mir telefoniert
und gezielte Fragen gestellt.
Zum Beispiel:
"Wie weit siehst du von deinem Standort aus ins Valle di Blenio hinein?"
(Weil ich das Valle di Blenio kenne, konnte ich ihnen die Ortschaft sagen.)
"Wenn du nach Norden schaust, wie weit siehst du in die Leventina?"
(Konnte ich beantworten, ich kenne die Leventina besser als
das geheime Tagebuch meiner Freundin.)
"Was für Bäume hat es in deiner Umgebung?"
(Das konnte ich gut beantworten, es waren vor allem Birken.)
"Hat es auf der Wiese, auf der du dich befindest, ein Gebäude,
eine Ruine oder eine Cascina?"
(Meine Antwort: "Ja, ich stehe vor einer Cascina, und die Türe dieser Cascina ist rot.")
Kurze Pause, dann kam die Antwort. Sie war kurz und klar:
"Wir wissen jetzt, wo du bist. Du bist in Monsgípp. Die REGA kommt dich holen.
Halte deine Taschenlampe bereit, wenn du den REGA-Heli siehst.
Mit deiner Lampe kannst du dem Piloten signalisieren, wo du bist.
Dann gehe an den Rand der Wiese und rühre dich nicht von der Stelle,
wenn der REGA-Heli kommt."
Ich stand auf der Wiese, und es wurde Nacht.
Dann ging alles ganz schnell.
Ich sah den REGA-Heli. Er steuerte auf die Wiese zu,
auf der ich mich befand. Ich signalisierte dem Piloten mit meiner
Taschenlampe, wo ich war. Der Heli ist dann wieder verschwunden,
wahrscheinlich, weil er nicht landen konnte wegen dem steilen Gelände.
Kurz darauf kam der Heli wieder zurück und ein Mitarbeiter der REGA,
es war ein Arzt, hat sich abgeseilt und ist auf mich zugekommen und hat mich
nach meinem Geburtsdatum gefragt. Und er hat natürlich einen kurzen Check-up
gemacht. "Tut dir etwa weh, bist du verletzt?"
Ich war nur müde.
Dann haben sie mich in den REGA-Heli gehievt und der Pilot
hat uns nach Biasca gebracht.
Absolute Profis! Total kompetent, diese Leute von der REGA.
Und erst die Jäger! Wie sie in kurzer Zeit mit ihren
gezielten Fragen meinen genauen Standort
herausgefunden haben - das hat mich total beeindruckt!
Vive la Suisse! Und die REGA !!!
_______________________
Kurzfassung Wanderung vom 29.10.2009:
Am Morgen mit dem ÖV von Schattdorf nach Iragna.
Von Iragna über Pozzo bis kurz vor Monda.
Dann - zum Teil weglos - zurück bis Monsgípp (Monte Gip).
Von Monsgípp im REGA-Heli nach Biasca.
Von Biasca am Abend mit dem ÖV zurück nach Schattdorf.
Oder besser gesagt, ich erfinde die Welt.
Ich stelle mir vor, wie die Welt ist.
Nämlich so, wie ich sie mir vorstelle.
Okay, das war die Einleitung. Nicht gut gelungen, finde ich.
Aber jetzt zu meiner Wanderung:
Eigentlich wollte ich von Iragna nach Pozzo und dann nach Monda
und dann hinunter nach Personico wandern,
aber irgendwo kurz vor Monda ging es irgendwie nicht mehr weiter.
Ich bin umgekehrt, und auf dem Rückweg habe ich mich verirrt,
und ich hatte irgendwann keinen blassen Schimmer mehr, wo ich mich befand.
Das ist weiter nicht schlimm, das passiert mir oft, ich bin Weltmeister im Verirren.
Aber dieses Mal war es ein bisschen anders.
Es war ein schöner Tag, mit Sonne.
Um halb fünf Uhr abends stand ich dann auf einer Wiese.
Der Tag war am Kippen und die Nacht am Kommen,
und ich wusste zwar noch ganz knapp, wer ich war,
aber nicht mehr, wo ich war, und es war kalt, weil Spätherbst.
Und ich war müde und kaputt.
Ich habe trotzdem noch nach einem Weg
oder nach einem Pfad
oder wenigstens nach einer Spur gesucht,
aber dann habe ich aufgegeben.
Dämmerung. In der Nacht sind alle Katzen grau.
Ich bin ein eitler Berggänger, und darum ist mir der Entscheid nicht leicht gefallen,
der REGA zu telefonieren. Es war mir peinlich.
Mittels der Telefonnummer 1414 hatte ich kurz darauf die REGA-Zentrale in Zürich
am Handy, und ich wurde sofort mit der REGA von Locarno verbunden.
Weil ich der REGA von Locarno nicht genau erklären konnte, wo ich mich befand
(kein Wunder, ich wusste das ja selber nicht), haben sie zwei einheimische Jäger
aus Iragna von der Arbeit weggeholt, und diese zwei Jäger haben mir telefoniert
und gezielte Fragen gestellt.
Zum Beispiel:
"Wie weit siehst du von deinem Standort aus ins Valle di Blenio hinein?"
(Weil ich das Valle di Blenio kenne, konnte ich ihnen die Ortschaft sagen.)
"Wenn du nach Norden schaust, wie weit siehst du in die Leventina?"
(Konnte ich beantworten, ich kenne die Leventina besser als
das geheime Tagebuch meiner Freundin.)
"Was für Bäume hat es in deiner Umgebung?"
(Das konnte ich gut beantworten, es waren vor allem Birken.)
"Hat es auf der Wiese, auf der du dich befindest, ein Gebäude,
eine Ruine oder eine Cascina?"
(Meine Antwort: "Ja, ich stehe vor einer Cascina, und die Türe dieser Cascina ist rot.")
Kurze Pause, dann kam die Antwort. Sie war kurz und klar:
"Wir wissen jetzt, wo du bist. Du bist in Monsgípp. Die REGA kommt dich holen.
Halte deine Taschenlampe bereit, wenn du den REGA-Heli siehst.
Mit deiner Lampe kannst du dem Piloten signalisieren, wo du bist.
Dann gehe an den Rand der Wiese und rühre dich nicht von der Stelle,
wenn der REGA-Heli kommt."
Ich stand auf der Wiese, und es wurde Nacht.
Dann ging alles ganz schnell.
Ich sah den REGA-Heli. Er steuerte auf die Wiese zu,
auf der ich mich befand. Ich signalisierte dem Piloten mit meiner
Taschenlampe, wo ich war. Der Heli ist dann wieder verschwunden,
wahrscheinlich, weil er nicht landen konnte wegen dem steilen Gelände.
Kurz darauf kam der Heli wieder zurück und ein Mitarbeiter der REGA,
es war ein Arzt, hat sich abgeseilt und ist auf mich zugekommen und hat mich
nach meinem Geburtsdatum gefragt. Und er hat natürlich einen kurzen Check-up
gemacht. "Tut dir etwa weh, bist du verletzt?"
Ich war nur müde.
Dann haben sie mich in den REGA-Heli gehievt und der Pilot
hat uns nach Biasca gebracht.
Absolute Profis! Total kompetent, diese Leute von der REGA.
Und erst die Jäger! Wie sie in kurzer Zeit mit ihren
gezielten Fragen meinen genauen Standort
herausgefunden haben - das hat mich total beeindruckt!
Vive la Suisse! Und die REGA !!!
_______________________
Kurzfassung Wanderung vom 29.10.2009:
Am Morgen mit dem ÖV von Schattdorf nach Iragna.
Von Iragna über Pozzo bis kurz vor Monda.
Dann - zum Teil weglos - zurück bis Monsgípp (Monte Gip).
Von Monsgípp im REGA-Heli nach Biasca.
Von Biasca am Abend mit dem ÖV zurück nach Schattdorf.
Tourengänger:
mong
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