Bogenberg (432 m) - auf dem heiligen Berg Niederbayerns


Publiziert von 83_Stefan , 22. August 2021 um 09:50.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Bayerischer Wald
Tour Datum:30 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 250 m
Strecke:11,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:St 2125 südöstlich von Bogen; kostenfreier Parkplatz bei der Geflügelschlachterei an der Kreuzung mit der SR 22 nahe Hofweinzier.
Kartennummer:BayernAtlas

Das hätte man dem nicht einmal 500 Meter hohen Bogenberg bei Bogen in Niederbayern nicht zugetraut: Die Südwestseite ist durchaus alpin! Zu verdanken ist dies der Donau, denn sie hat im Laufe der Zeit an dem Prallhang genagt und seine heutige Form geschaffen. Dabei wurden auch seltsam deformierte Gesteine freigelegt, die typisch für die sogenannte Donaustörung - eine bedeutende Bruchlinie in der Erdkruste - sind. Soviel zur Geologie! Wer damit nichts am Hut hat, für den findet sich oben ein Biergarten mit herrlicher Aussicht über Niederbayern. Und auch für das Seelenheil kann man am Bogenberg etwas tun, denn am höchsten Punkt steht eine der ältesten Marienwallfahrtskirchen Bayerns. 

Die aus zwei unabhängigen Einzelrunden bestehende Wanderung beginnt am Parkplatz neben der St 2125 nahe Hofweinzier an der großen Geflügelschlachterei. Die Staatsstraße wird überquert und jenseits folgt man einem Weg parallel zur SR 25 nach Süden. Kurz nachdem man an einer Unterführung vorbei gegangen ist, zweigt man nach links auf einen Feldweg ab.

Der Schotterweg leitet entlang eines kleinen Grabens durch die Felder nach Südosten und kreuzt ein Sträßchen. Hier geht es links weiter, nach etwa 100 Meter hält man sich wieder rechts und folgt einer Fahrspur zum Weiler Anning. Er wird durchquert und man erreicht wieder die Staatsstraße.

Die Straße wird überquert und man folgt auf der gegenüberliegenden Seite einem Schotterweg ins Bergholz hinein, an einer Verzweigung hält man sich rechts. Der Weg leitet hinauf auf einen Rücken, dem man nach links zu einer Verzweigung folgt. Hier geht es rechts auf einer Fahrspur weiter, der Rücken gibt die Richtung vor. Ziemlich am höchsten Punkt endet die Fahrspur schließlich an einer kleinen Lichtung - offenbar ein beliebter Jagdplatz.

Kurz nach dem Ende der Fahrspur teilt sich der Pfad; man folgt den schwachen Spuren, die nach links wieder in den Wald hineinführen. Sie mausern sich bald zu einem richtigen Weg und münden am Waldrand in eine weitere Fahrspur. Hier geht es rechts am Waldrand weiter zu einem Hof, wo ein Fahrweg erreicht wird. Hier rechts und bald erneut rechts abbiegend, gelangt man mit lohnenden Ausblicken in den Bayerischen Wald wieder hinunter zur Staatsstraße.

Man überquert die Staatsstraße und wandert gegenüber auf dem schmalen Sträßchen an den Ortsrand von Pfelling, wo man nach rechts abbiegt und entlang der ersten Häuserreihe in Richtung Nordwesten zu einem Parkplatz an der Staatsstraße gelangt. Man befindet sich hier direkt an der Donau und kann hinunter auf eine schmale Kiesbank mit erstaunlich vielen Muschelschalen steigen. Ein guter Platz für eine Pause. 

Auf der gegenüberliegenden Seite der Staatsstraße folgt man dem Radweg etwa 500 Meter nach Nordwesten, bis nach links der Donau-Panoramaweg abzweigt. Auf ihm geht es recht hübsch nahe am Fluss stromaufwärts auf den Bogenberg zu, später weicht man etwas nach rechts auf den Deich aus. An der Brücke der SR 22 über die Donau hält man sich rechts und erreicht über einen Fahrweg wieder den Ausgangspunkt. Die erste Runde ist hiermit erledigt, jetzt lockt der Biergarten auf dem Bogenberg.

Am Gehweg neben der St 2125 geht es unter der SR 22 hindurch nach Westen, bis unterhalb der Kapelle St. Ulrich der Anstieg zum Bogenberg abzweigt. Das erste Stück geht es über Treppen hinauf zur sehenswerten Kapelle, dann führt der Weg über Stock und Stein im Wald aufwärts. Hin und wieder kann man zwischen den Bäumen hindurch über die Donau ins Alpenvorland schauen. An einer Verzweigung hält man sich rechts und wandert am Ludwigsweg (Nummer 2) im Wald weiter aufwärts, bis die schmale Zufahrtsstraße zum Bogenberg erreicht ist. Ihr folgt man nach links hinauf zum beliebten Biergarten, wo sich eine Auszeit anbietet. Anschließend geht es auf der Straße das letzte Stück hinauf zum höchsten Punkt mit der erstaunlich schönen Wallfahrtskirche und einem kleinen Friedhof. Hinter der Kirche finden sich einige Sitzbänke mit herrlicher Aussicht über die Donau ins Alpenvorland sowie hinunter nach Straubing und nach Bogen - an diesem wunderschönen Ort muss man sich einfach hinsetzen und die Aussicht auf sich wirken lassen.

Man folgt dem Hauptweg ein kurzes Stück nach Nordwesten hinunter, dann zweigt man nach links auf den Janerweg (Nummer 12) ab. Der Steig leitet durch dichten Wald hinunter zu einer Verzweigung knapp oberhalb der ersten Häuser von Bogen. Hier beginnt der schönste, fast alpine Teil der Wanderung: Man folgt dem Lippweg (Nummer 5) nach links durch die sausteile Südwest-, später Südflanke wieder hinüber zum Aufstiegsweg. Dabei geht es wieder etwa 50 Höhenmeter bergauf, aber die teils wirklich gute Aussicht nach Süden entschädigt die Mühen vollends. Teilweise ist es sogar etwas felsig und obwohl der Bogenberg nicht einmal 500 Meter hoch ist, fühlt man sich fast wie im Gebirge. Nachdem sich das Gelände wieder zurückgelegt hat, erreicht man schließlich wieder den vom Aufstieg bekannten Weg und folgt ihm zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Bergholz-Runde: T1 (keine Schwierigkeiten, am höchsten Punkt kurzzeitig nur schwache Spuren).
Am Ludwigsweg zum Bogenberg: T2 (teilweise überraschend steiler Anstieg auf gutem Bergweg).
Abstieg via Lippweg: T3 (Steig durch sehr steile Flanke, einige Stellen im unteren T3-Bereich).

Fazit:
Eine abwechslungsreiche 4*-Unternehmung aus zwei recht gegensätzlichen Einzelrunden. Während die Bergholz-Runde einsam und teilweise weglos ist, ist auf der zweiten Runde einiges los. Dafür werden am Bogenberg eine Einkehrmöglichkeit, eine Wallfahrtskirche sowie reichlich herrliche Ausblicke geboten. Der Rückweg am Lippweg ist für Bergfreunde ein Genuss.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Bogenberg ist Geotop Nummer 96 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Bayerischer Wald, 4*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T3

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (2)


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©bergundradlpeter hat gesagt: ...e ha
Gesendet am 22. August 2021 um 10:49
Heiliger Berg und Biergarten...da fällt mir nur /www.andechs.de/ ein.

Viele Grüße Dir Stefan
Peter

83_Stefan hat gesagt: RE:...e ha
Gesendet am 22. August 2021 um 11:28
Hallo Peter, da hast du natürlich auch nicht ganz unrecht. Dort geht es dann nächstes Mal hin ;-) ... Viele Grüße und bleib gesund!


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