Zinken 1613 m - Sorgschrofen 1635 m


Publiziert von basodino , 24. Mai 2021 um 23:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:23 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 730 m
Abstieg: 730 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Wertach mit dem Pkw nach Unterjoch, vor dem Ort Parkplatz (gebührenpflichtig), nach meiner Meinung mit pauschal Euro 10 Gebühr überzogen teuer
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Ferienhof Weißenbach in Wertach-Enthalb der Ach, sehr schöne, gut ausgestattete Ferienwohnungen auf dem Bauerhof, nette Gastgeber

Nach unserer gestrigen ersten Tour des Jahres wollten wir heute gleich eine zweite Tour anhängen. Die meisten unserer Pläne aus dem Vorfeld wurden aber torpediert, einmal durch den üppigen Restschnee in Lagen ab 1600 m aufwärts, einmal durch den aktuellen Wetterbericht, der für heute Regen bis mittags vorhersah. So entschieden wir uns für eine kürzere Tour, die aber schon ein wenig alpiner daherkommt als der gestrige Einsteiger. 
Wir waren uns aber trotzdem etwas unsicher, ob nicht in der Traverse zwischen Zinken und Sorgschrofen doch Schnee liegen würde. Unsere Sorgen waren unbegründet. 

Wie gestern durften wir uns aber wieder mit matschigen Wegen und schlüpfrigen Felsen auseinander setzen. Das betraf aber nicht den ersten Abschnitt. Vom Parkplatz vor Unterjoch (übrigens ziemlich unverschämte Parkgebühren, meiner Meinung nach) geht es zunächst über Asphalt bis zu den Zehrenhöfen. T1, 30 min

Danach geht es recht schnell in den Wald und es wird erheblich steiler, erheblich matschiger und rutschiger, zumindest wenn es wie bei unserer Tour so viel vorher geregnet hat. Nach einem ersten Anstieg beginnt eine lange Querung aufwärts nach rechts, die einen schließlich auf eine steile Wiese leitet, wo der Weg dann endlich trockener wurde und in vielen Kehren auf den Rücken hinaufführt. T2 (mit Nässe eher T3), 45 min

Nun meist rechts des aufsteilenden Rückens über einen weiterhin klaren Weg in kleinen Wellen weiter hinauf, wobei ein erstes Stahlseil noch keine Herausforderung bietet, bis man zu einem Wegweiser unterhalb einer Felsfront gelangt. Hier geht es nach links zu einem beeindruckenden Felsenfenster hinauf, wobei man die letzten Meter etwas kraxeln muss. Nach dem Fenster sofort links weiter kraxelig bis zum Gipfel des Zinken. T2 bis zum Wegweiser, danach T4-, I, 30 min

Auf dem Gipfel brachen zum Glück bald einige wieder auf, denn ansonsten wäre es hier schon eng geworden. Mehr als ein Dutzend Personen verträgt der eher schmale Gipfel nicht. Aber auf einmal waren wir kurzzeitig auch allein und genossen das herrliche Panorama. Auch konnten wir von hier gut sehen, dass die restliche Passage zum Sorgschrofen problemlos möglich sein sollte, da in dem steilen Schlussanstieg zum Gipfel kein Schnee lag. 

Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns auf den Weg zum Sorgschrofen. Am Wegweiser könnte man nun durch das schmalere, zweite Felsenfenster steigen, was wir aber nicht machten, da der Durchgang glitschig und feucht war und man sich hier bestenfalls eine dreckige Hose holen konnte. Jenseits des Fensters (umgeht man unterhalb) geht es links über den Grat auf die Nordwestseite, wo eine Traverse beginnt, die im lockeren Auf- und Ab bis unter den Sorgschrofengipfel führt. Hier gibt es ein paar kurze Kraxelstellen und einen leicht exponierten Weg, der aber mit etwas Vorsicht keine Probleme bietet. Das einzige, verbliebene Schneefeld war gut gespurt. Zum Gipfel rauf muss man dann nochmals die Hände benutzen, aber selbst mit erdigen Schuhsohlen gab es hier kein nennenswertes Problem. T4, I, 30 min

Auf dem Sorgschrofen war dann schon etwas mehr los. Aber es leerte sich auch hier zusehends und wir genossen eine zweite längere Pause. 

Dann setzten wir unsere Tour mit dem Abstieg Richtung Jungholz fort. Während der erste kurze Gratabschnitt noch vergnüglich war, machte der Abstieg durch die lange Rinne dahinter etwas Mühe. Zwar gibt es oben noch ein Drahtseil, dort waren die Felsen aber sehr glitschig. Im Mittelteil ging es dann leichter. Unten half der Schnee, während alles matschige eher wenig Halt bot. Während diese Passage bei trockenen Verhältnissen oft mit T3 eingestuft wird, war es heute deutlich anspruchsvoller. 
Sobald man die Passage hinter sich hat, wird es sehr schnell einfacher und man erreicht bald das obere Ende des Skigebietes. Hier mussten wir uns in Ermangelung einer Karte auf die Wegweiser verlassen und liefen prompt falsch. Wir landeten mitten im Skigebiet und mussten wieder zur Alpe Älpele leicht ansteigen. Das hat uns sicherlich eine gute Viertelstunde Umweg gekostet. Ab der Alpe ist die Kennzeichnung aber wieder korrekt und wir stiegen hinab und wechselten auf die deutsche Seite zurück. Danach wird es ein gemütlicher Hatsch zurück nach Unterjoch. T4 in der Rinne, sonst leichter, ab dem Skigebiet T1, 2 h 00 min (ohne Umweg 1 h 45 min, bei einfacheren Bedingungen in der Rinne sicherlich auch schneller)

Insgesamt hat uns diese Rundtour richtig viel Spaß gemacht. Endlich wieder mal Fels an den Händen spüren, schöne Tiefblicke genießen und ein Panorama vom Feinsten (da half der Schnee in den Allgäuer Alpen und machte alles noch alpiner). Wir haben aber auch einige Wanderer gesehen, die sich in dem Gelände am Limit befanden und so ein bisschen alpin ist die Tour dann doch. Also nicht für Jedermann, aber für Viele und die wird es hier auch meistens geben. Ein Geheimtipp ist die Tour sicherlich nicht. 

Tourengänger: basodino, tourinette


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Kommentare (2)


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F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 25. Mai 2021 um 15:03
Tipp fürs nächste Mal: Parkplatz Obergschwend anfahren (5€/Tagesticket) oder den kostenlosen Parkplatz vor den Sorg-Alpen aufsuchen. 10€ finde ich auch eher Abzocke, da eigentlich nicht so überlaufen wie der Parkplatz in Hinterstein.

Kauk0r hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Mai 2021 um 21:07
Ist aber der gleiche Gemeinderat.


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