Redertengrat und Mutteristock: first tracks

Ein Fenster zwischen den Regenfronten gefunden für Pulver, Nassschnee und Nebel im Wägital

Das Wetter im Moment kann einem schon ziemlich aufs Gemüt schlagen... So viel schöner Schnee vor der Haustür und nun ist alles weg oder verschifft. Meine Motivation am Sonntag früh für eine Skitour aufzustehen hielt sich denn auch recht in Grenzen, vor allem, da noch am Abend zuvor ziemlich viel Niederschlag in den Voralpen angekündigt war. Da man es aber selten bereut auch bei schlechtem Wetter rauszugehen, willigte ich ein mit 3614adrian wieder ins Wägital zu gehen. Die Erwartungen waren tief, doch wurden sie schlussendlich deutlich übertroffen.

Start um 7 Uhr am Seeende. Der Himmel ist grau, doch erstaunlicherweise regnet es nicht. In nassem Schnee steigen wir durch den Wald zur Rinderweid. Ab dort liegen wenige cm Neuschnee auf dem vielen, kompakten Altschnee. Gegen oben wird es etwas mehr, doch mehr als 10cm gibt es selten zum Spuren. Die Szenerie ist trotz grauem Wetter eindrücklich mit den vereisten Wänden von Rederten und Mutteristock. Schon nach gut anderthalb Stunden sind wir oben. Mit etwas Wind ist es trotz viel zu hohen Temperaturen doch kühl geworden. Aussicht gibt's nicht gross, aber trotzdem etwas Sicht. Auf jeden Fall ein Kontrast zum traumhaften Sonnenuntergang, den ich vor nur gerade 7 Tagen an gleicher Stelle erlebt habe... Die Abfahrt ist erstaunlich gut und in schönem, leicht feuchtem Pulver flüssig. Nur die Kontraste könnten besser sein.

Bei der Verzweigung braucht es nicht viel Diskussion und wir fellen nochmals an zum Mutteri. Trotz "erheblich" scheint dies mit dem wenigen Neuschnee und der stark gesetzten Schneedecke darunter kein Problem zu sein. Die Spurarbeit geht auch jetzt recht gut, obwohl es auf dieser Seite mehr Neuschnee gibt. Gegen die Torberglücke wird es dann immer nebliger und leichter Niederschlag kommt auf. Wir lassen uns nicht abschrecken und steigen im White-Out bei guten Bedingungen bis zum Gipfel. Nach genau 30 mal Mutteristock für mich, findet man die Route auch bei diesen Sichtverhältnissen. Abfahrt vorsichtig zurück zur Torberglücke, dann in meist schönem Schnee bis zum Lufthüttli. Darunter wird's zuerst klebrig, dann sehr schwer und nass, was mit genug Neigung aber dennoch Spass macht. Am Schluss regnet es leicht, doch unter dem Strich hatten wir viel Glück mit dem Wetter, bzw. relativ zur aktuell vorherrschenden Situation.

Durchgangszeiten:
Seeende: 7.00
Redertengrat: 8.37
Mutteristock (via Verzweigung ca. 1550 m.ü.M.): 10.20
Seeende: 10.58