Am Ende dachten wir, dass wir morgen Pause machen ...


Publiziert von ralfzurich , 27. Januar 2021 um 22:47.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:23 Januar 2021
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto bis Thalkirch, Turrahus
Unterkunftmöglichkeiten:https://www.turrahus.ch/

... aber dann kam es anders.

Spannend finde ich, dass rihu seine Tour mit WT5 einstuft. Ich sehe das Tällihorn als WT4, aber auch nur aufgrund der Länge der Tour. Technisch ist die Tour aus meiner Sicht ein WT3. Vielleicht waren damals die Verhältnisse noch anders (2006 ...) Oder liegt es daran, dass wir "nur" auf dem Vorgipfel waren? Wir sahen keine Spuren, die über den Grat zum Hauptgipfel führten. Und hätten heute auch keine Lust gehabt, diesen Grat noch zu gehen.

Ich weiss nicht mehr, wie ich drauf kam. Aber als ich auf der Karte die Hangneigungen im Safiental anschaute, da wurde mir warm ums Herz. Der Kollege machte mit. Also los am Samstag morgen, erst mit SBB, dann RhB, dann Postauto.

Wen sehen wir am HB? Den Tourenleiter, bei dem wir letzten Sommer unseren Hochtouren-Schnupperkurs gemacht hatten. Wo fährt er hin? Ins Safiental. Welchen Gipfel? Das Tällihorn. Wo übernachtet er mit seiner Gruppe? Im Turrahus. Hatten wir uns im Vorfeld abgestimmt? Nein, natürlich nicht. Sie waren mit Splitboards unterwegs, wir mit Schneeschuhen. Sie sind dann zwei Stationen vor uns aus dem Bus aus- und dementsprechend eine andere Route aufgestiegen als wir. Und freuten sich während ihrer Abfahrt über unsere Aufstiegsspur zur Orientierung.

Unsere Aufstiegsspur ... ja, für die obere Hälfte der Strecke war es wirklich unsere. Ab dem Turrahus stiegen alle zum Guw auf. Wir wollten zum Tällihorn. Auf 2300m bogen wir vom Guw-Aufstieg rechts ab. Das ist die beste Gelegenheit, um von der Alp Guw hinüber zu kommen auf die Alp Tscheurig. Ab da hatten wir ganze 550Hm jungfräulichen Aufstieg nach 30cm Neuschnee aus den vergangenen Tagen. Und mehr als eine Schneeverwehung, durch die wir uns durchwühlen durften. Man orientiert sich zunächst in Richtung Rinderpirglückli, lässt dieses dann aber links liegen und steigt stattdessen immer 20-50m rechts vom Grat auf bis ca. 2750m. Ab dort dann direkt auf dem Grat (der ein eigentlicher Rücken ist) weiter bis zum Vorgipfel.

Gegen 15 Uhr waren wir dann oben angekommen. Wow, welch ein Feeling! Zwar als Letzte an dem Tag. Dafür aber hatten wir den Gipfel ganz für uns allein.

Sensationelle Aussicht. Wie angekündigt hatten die Wolken sich verzogen. Nach der etwa halbstündigen Pause waren unsere Beine auch wieder etwas erholt. Welch ein Vergnügen, anschliessend durch den immer noch pulvrigen Neuschnee abzusteigen, nein, abzugleiten.

Der Abstieg benötigte trotzdem genügend Kraft. Was oben noch Pulver war, wurde weiter unten auf der Alp Guw immer schwerer. Zudem waren wir dort nicht mehr die Einzigen, die den Schnee durchwühlten. Manche Ski- oder Snowboard-Spur war bereits wieder angefroren. Nix mehr mit einfach so durchgleiten. Ich war erstaunt, wie gut ich durchhielt. Und wie k.o. der Kollege war, der mich doch sonst immer abhängt. Nicht dass ich selber am Ende wirklich noch fit gewesen wäre. Aber an dem Tag hatten wir umgekehrte Ausdauerverteilung.

Wie fein schmeckten Salat, Fondue und Dessert im Turrahus, nachdem wir uns zuvor noch etwas auf's Ohr gelegt hatten. Wir waren sicher, wir würden keine grosse Tour machen am nächsten Tag. Aber wie eingangs gesagt ... Es kam dann doch anders ...

Tourengänger: ralfzurich


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