Mettelhorn, der zweithöchste Trekkingberg der Schweiz


Publiziert von Tobi , 24. August 2009 um 21:51.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:15 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m
Strecke:Zermatt - Bergrestaurant Edelweiss (Alterhaupt) - Trift - Furggji - Platthorn - Furggji - Mettelhorn - Furggji - Trift - Bergrestaurant Edelweiss (Alterhaupt) - Zermatt
Unterkunftmöglichkeiten:Bergrestaurant Edelweiss, Trifthütte

Zusammen mit einer bunt gemischten Gruppe Wanderfreunde genoss ich diese schöne Zweitagestour inmitten atemberaubender 4000er auf den zweithöchsten Trekkingberg der Schweiz (gemäss Eigenwerbung).

 

Am Samstagmittag kamen wir in Zermatt an, es folgte ein Bummel durch die belebte Bahnhofstrasse. Auf dieser tummelten sich Touristen aller Couleur, von Schikimicki bis zu voll ausgerüsteten Hochtouren-Alpinisten. Kurz nach der Kirche sind wir rechts Richtung Berggasthaus Edelweiss abgebogen.

Etwa in der Mitte des steilen Anstieges haben wir unsere Mittagspause eingelegt. Diese war wohlverdient, nicht etwa wegen dem bisherigen halbstündigen Marsch, sondern wegen der langen Anreise aus der Zentralschweiz. Kaffee und Kuchen genossen wir kurz nach der Rast im Berggasthaus „Edelweiss“ (http://www.edelweiss-zermatt.ch). Von dort aus konnten wir zum ersten Mal die Aussicht hoch auf die umliegenden 4000er und runter auf Zermatt richtig geniessen.

Wie der Weg hinauf zum „Edelweiss“, ist auch der Wanderweg hinauf zum Berggasthaus Trift bestens ausgebaut und übervorsichtig gesichert (T2).

Am späten Nachmittag trafen wir in der Trifthütte (2337m) (http://www.zermatt.net/trift/de) ein und wurden vom Hüttenwart Hugo und seinem Personal freundlich bedient. Besonders empfehlenswert und erfrischend ist der hausgemachte Kräuter-Eistee. Aber auch sonst hinterliess die Hütte einen sehr guten Eindruck: feines Riz Casimir als Nachtessen (inkl. Nachschlag bis man satt ist), Übernachtung in nicht überfüllten 6er bzw. 8er Schlägen und zum Schluss ein reichhaltiges Frühstück mit Brot, Käse und Müesli. Der Hüttenwart Hugo hat mit seinem sympathischen „Walliserdiitsch“ die Situation jederzeit unter Kontrolle, sogar die Nachtruhe wurde pünktlich eingehalten.

 

Trotz der frischen Luft im kleinen Schlag schlief ich nicht besonders gut. Dies hat nicht mit dem Bett zu tun, als vielmehr mit der Tatsache, dass ich bei dieser Gelegenheit unbedingt mal den Sonnenaufgang in dieser einmaligen Kulisse live sehen wollte. Ich wollte die unglaubliche Atmosphäre, die ich aus den unzähligen Fotos auf hikr.org kenne, selber einmal hautnah erleben. Leider hatte ich keinen Wecker, so wachte ich immer wieder auf und musste mich mit einem Blick aus dem Fenster versichern, dass es noch nicht so weit ist. Kurz nach halb sechs schlich ich mich dann mit dem Fotoapparat bewaffnet aus der Hütte und wurde leider etwas enttäuscht. Offensichtlich war ich etwas zu wenig hoch oben und hatte einen falschen Blickwinkel, jedenfalls war die Atmosphäre nicht so intensiv, wie ich sie von den Bildern her kannte. Aber auch so genoss ich die Stille und das spezielle Licht des frühen Morgens.

Nach dem Morgenessen war kurz nach Sieben der Abmarsch Richtung Rothornhütte. Kurz nach dem Start zweigt der Weg bei Punkt 2453 rechts ab. Steil führt er immer weiter in die Höhe. Im Triftchumme folgt ein kurzer flacher Teil, auf dem man sich etwas vor dem Schlussaufstieg erholen kann. So langsam taucht auch das Matterhorn hinter uns auf. Die Landschaft wird immer karger und geht langsam in eine Steinwüste über, in welcher die verschiedenen Blumenpölsterchen für bunte Farbtupfer sorgen. Aber auch der Fels war nicht nur grau, es gab alle Farbvariationen zu bestaunen. Beim Znünihalt auf etwa 3000m trennte ich mich von der Gruppe und stieg im flotten Tempo zum Furggji auf. Auf diesem Abschnitt ist der Weg nicht mehr so klar als solcher zu erkennen, aber die Steinmännchen reichen als Markierung aus (eine Farbmarkierung ist mir während des ganzen Aufstiegs nie aufgefallen). Vom Furggji stieg ich ungebremst weiter auf das Platthorn (3345m). Dieser Abstecher muss nicht unbedingt nachgemacht werden, die Aussicht ist nicht besser als auf dem Mettelhorn. Aber wenn man etwas spät dran ist und das Panorama noch ohne die häufigen nachmittäglichen Wolken erleben möchte, wäre es sicher eine Alternative. Ebenso wenn eine Überschreitung des Gletschers zum Mettelhorn hin nicht möglich ist.

Nach einem kurzen Gipfelhalt stieg ich rasch wieder runter zum Furggji, wo die Gruppe bereits auf mich wartete. Gemeinsam überquerten wir den Firn. Dieser war noch überraschend hart, eine Begehung ohne Steigeisen aber gut möglich. Die Wanderstöcke sind aber sicher hilfreich. Am besten erkundigt man sich beim Hüttenwart über die vorherrschenden Bedingungen.

Nach dieser spaltenlosen Gletscherpassage folgt der steile Aufstieg im rutschigen Schutt auf das Mettelhorn (3406m). Die Aussicht von dort oben ist atemberaubend. Neben der dominierenden Südostwand des Weisshorns sieht man noch viele weitere Walliser 4000er wie z. B. die Mischabelgruppe, Monte Rosa, Liskamm und natürlich das Matterhorn. Daneben der Blick zum Bietschhorn und die Aletschregion, dahinter die Berner Alpen. Auch der Tiefblick auf Zermatt ist nicht zu verachten, führt einem aber vor Augen, wie weit man noch absteigen muss.

Dieser Abstieg führte auf dem gleichen Weg zurück. In der Trifthütte füllten wir die Rucksäcke wieder mit dem dort deponierten Material, erfrischten uns ein wenig und genossen ein Alphorn-Solo vom Hüttenwart. Anschliessend ging es runter zum „Edelweiss“ und weiter immer abwärts nach Zermatt.


Tourengänger: Tobi


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