Mettelhorn und Platthorn - mit Wetter und Aussicht vom Feinsten
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Mit dem ersten Zug (Abfahrt 5.55 Uhr) fahren wir nach Zermatt Bahnhof, wo wir durch die noch relativ leere Hauptstrasse zum Platz bei der Kirche (P. 1616) wandern, und wenig danach - schlecht ausgeschildert - dem Bergwanderweg folgen, welcher uns bereits recht steil via die Matten auf Bodmen in die Schlucht des Triftbaches leitet.
In einigen ausholenden Kehren im Wald steigen wir unter den senkrechten Felswänden des Alterhauptes an zum (noch geschlossenen) Hotel Edelweiss.
Nach einer kurzen Stärkungspause wandern wir weiter, erst noch flach, sogar einige Meter abfallend, und im Schatten, weiter ins Tal hinein - auf der orografisch rechten Seite, mal näher am Bach, mal auf einigen Kehren etwas ausholend, und eine gesicherte, etwas abschüssige Stelle passierend. Bei P. 2058 wechseln wir die Bachseite, und gewinnen weiter doch zügig an Höhe, bis kurz vor dem weiteren Zwischenziel eine zweite gesicherte Passage hinaufleitet - erst zur in der Sonne flatternden Fahne, unmittelbar danach zum nun in der Sonne liegenden Etappenhalt auf der Trifthütte; zwei Kaffees gönnen wir uns hier bei der sich weitenden Aussicht. Ausserdem erteilt uns der freundliche Hüttenwart nach der Frage nach unseren Zielen sofort die Auskunft, dass beide Hörner gut zu machen seien (hatten wir doch im Vorfeld noch gewerweißt, ob vereiste Schneefelder und Gletscherpassagen den Aufstieg erschweren könnten). Vor uns eröffnet sich der weite Kessel des Triftgletschers mit diversen „Hörnern“, in unserem Rücken glänzen die Berge ums Massiv Monte Rosa.
Mit vielen andern (welche hier übernachtet und gefrühstückt haben) machen wir uns, allerdings gut gestaffelt, auf, und gewinnen unschwierig die ersten dreihundert Höhenmeter (an der Weggabelung zur Rothornhütte auf P. 2453 vorbei) bis zu P. 2643; hier flacht das noch leicht begrünte Gelände ab, und mündet in die kleine Hochfläche der Triftchumme (bei P. 2763) ein. Überraschend weit erscheint der weitere Anstieg nur schon bis zum Sattel vor unseren beiden Gipfelzielen - es dauert auch länger, sich hochzuarbeiten im sich allmählich leicht verengenden Hochtal. Auf ~ 2920 m, kurz vor der nun definitiv felsgeprägten Bergwelt, lassen wir uns noch einmal nieder, um uns für den ja noch immer nicht einsehbaren Gipfelanstieg „aufzurüsten“.
Nur schwache Wegspuren prägen den ersten nachfolgenden Anstieg, Wegmarkierungen sind jedoch ersichtlich; danach führt ein ausgeprägtes Pfädlein in der Westflanke des Platthorns stetig höher - das kleine, tatsächlich vereiste, Restschneefeld weist jedoch gute Tritte auf, so dass danach bis zum Furggji keine Schwierigkeiten mehr zu bewältigen sind.
Dafür ist mit Erreichen dieses Sattels der sich uns eröffnende Ausblick ein grandioser: vor uns erhebt sich das majestätische Weisshorn, rechts davon, hinter dem oberen Ende des Hohlichtgletschers baut sich das Mettelhorn doch auch eindrücklich und steil auf.
Wir ziehen gleich weiter und benutzen die ausgeprägte Spur im Altschnee auf dem Firn, und gelangen problemlos zum faszinierenden, türkis blauen Gletschersee am Ende des Gletschers im Übergang zum schuttigen Schlussaufstieg zum Mettelhorn. Unerwartet rasch bringen wir die zahlreichen Serpentinen hinter uns, und dringen schnell zum Gipfelfelsen, welcher mit einiger Trittsicherheit, wahlweise auch kraxelnd, zu begehen ist, vor; hier belohnt uns ein währschafter Tiefblick auf Zermatt sowie das bereits bekannte, erstklassige Panorama rund ums Gletscherdorf unsere Anstrengung.
Bei diesen, den heutigen, Wetterbedingungen können wir uns während unserer ersten Gipfelrast kaum von den umliegenden Szenerien losreissen - der Abstieg fällt uns umso leichter, als wir a) stets das nächste Horn - mit weiterer Rast, b) den idyllischen Gletschersee, und c) stets eine unglaubliche Bergkulisse vor uns haben.
Zügig „traben“ wir hinunter, schiessen unzählige Fotos der so exklusiven Bergwelt, wechseln ein weiteres Mal mit einem jungen bulgarischen Paar, welches gleichsam begeistert ist ob der Bergtour, einige Worte, und queren zurück über den Hohlichtgletscher zum Furggji.
Während des nun folgenden gerölligen Aufstiegs ist das in ein Gletscherloch eingebettete Seelein eindrücklich auszumachen; bald einmal auch die Wettermessstation, welche (an Stelle eines Gipfelkreuzes) den höchsten Punkt des Platthorns „ziert“. Nach einer weiteren genussvollen Rast machen wir uns auf den rassigen Abstieg; via Furggji und Triftchumme streben wir zügig wieder der Trifthütte zu.
Hier setzen wir uns noch einmal nieder, und werden, nach der Getränkepause, vom Chef (Hugo Biner - Danke für die nachträgliche Erklärung an Renaiolo), nachdem er sich nach unserer Tour erkundigt hat, freundlichst und mit Handschlag verabschiedet.
Bei sich allmählich senkender Sonne - einige Passagen legen wir bereits im Schatten zurück - streben wir dem Hotel Edelweiss zu; hier nehmen wir auf der noch besonnten Terrasse eine kleine Mahlzeit ein, um uns vor allem für die lange Rückreise zu stärken.
Doch erst gilt es noch, nun endgültig im Schatten, unter den Felsen des Alterhaupts zur Triftbach-Querung und ins Dorf Zermatt abzusteigen; durch die nun gut frequentierte Hauptgasse streben wir dem Bahnhof Zermatt zu, von wo aus wir die längere Heimfahrt antreten.
ñ 50 min Hotel Edelweiss
ñ 50 min bis Trifthütte
ñ 1 ½ h bis ~ 2920 m
ñ 50 min bis Mettelhorn
òñ ½ h bis Platthorn
ò 1 h 10 min bis Trifthütte
ò 35 min bis Hotel Edelweiss
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