SST über den Zweiseenblick im Hochschwarzwald - ein Traum heute

Den Hochschwarzwald haben wir erst in den letzten Jahren als Wanderziel lieben gelernt. Wenn auf den höchsten Punkten auch kein richtiges Gipfelgefühl aufkommt, hat die Landschaft doch ihren besonderen Reiz. Derzeit kann die Region dazu noch mit einer sehr guten Schneelage aufwarten und schon gut zwei Wochen lang zeigt sich die Natur angesichts der Minustemperaturen in einem fantastischen Winterkleid. Da für heute nicht nur Frost, sondern auch ein kalter Ostwind vorhergesagt wurde, haben wir das Ziel auch unter dem Aspekt der Windvermeidung ausgesucht, was uns zu 99,9 % gelungen ist. Es war eine Rundtour aus der Reihe der "Wintermärchen".

Bei -10 Grad und einer knackig trockenen Kälte haben wir uns, wie schon vor einigen Tagen, beim Parkplatz an den Menzenschwander Wasserfällen auf den Weg gemacht. Im oberen Teil des kleinen Wasserfalls haben wir diesen auf einer Brücke überquert und sind auf einer holprigen Schneeschuhspur taleinwärts gegangen. Bald kürzten wir aber ab und mühten uns durch den Tiefschnee etwa 200 m auf den weiter oben traversierenden Trail hoch. Das war schon der anstrengendste Teil des Tages. Bis zum Köpfle gingen wir zunächst über die planierte Spur, zunächst auch mit Höhenverlust, und eine weitere Abkürzung im oberen Teil des "Dorfhanges". Immer wieder bot sich eine schöne Aussicht auf den Talboden, sowie Spiess- und Herzogenhorn. Am Köpfle (1147 m) gönnten wir uns eine Teepause.

Mit moderater Steigung ging es weiter bergan. An einer Verzweigung P. 1235 wechselten wir vom Trail auf eine Route Richtung Zweiseenblick. Bei immer wieder querenden Spuren kann ein Blick auf die Karte nicht schaden. Zur Bärhalde haben wir die Route kurz verlassen und konnten einen ersten Blick Richtung Titisee werfen. Erstmals bekamen wir nun den eisigen Ostwind zu spüren. Wir machten auf dem Absatz kehrt und zogen weiter.  Am Zweiseenblick (1305 m) wieder das Gleiche. Eisige Kälte aus Richtung Ost, weshalb ich nur ein paar Fotos machte. Wir zogen uns wieder zurück und nahmen in einem windgeschützten, sonnigen Bereich einen kurzen Stehimbiss zu uns.

Den Hochkopf hätten wir dann noch mitnehmen können. Angesichts der Kälte zogen wir es aber vor, an der Hochkopfhütte (1208 m) nach links abzubiegen. Beim Wegweiser Hochkopfweg (1195 m) biegt der Weg in das Tal hinter dem Wasserfall ab. So erreichten wir wieder den eingangs erwähnten Trail, den wir aber überquerten und im freien Gelände auf kürzestem Weg zum Wasserfall kamen. Mit den Schneeschuhen an den Füßen stiegen wir schließlich noch die Treppen hinab. Eiszapfengirlanden boten ein tolles Bild und einen schönen Abschluss dieser Schneeschuhtour.

Fazit: Bei den heutigen eisigen Verhältnissen war diese Runde im Lee des Ostwindes und mit vielen Waldpassagen genau das Richtige. Es bleibt zu hoffen, dass Petrus, wie schon im 1. Lockdown, weiterhin so tolle Verhältnisse für Freizeitaktivitäten bietet.