Endspurt an der Bärhalde

So, vorletzte Wanderung im 1200er Projekt. Die heutige Tour beginnt mit einer Autofahrt ins Reich des Schreckens, namentlich zur Feldberg-Passhöhe. Dass ich kein sonderlich großer Fan der Südseite des höchsten Schwarzwälders bin hab ich ja hier und da schon mal erwähnt. Aber das hier toppt alles. Wer die Gegend hier mal in all seiner massentouristischen Hässlichkeit erleben möchte, dem sei die Besteigung des Köpfle angeraten.

Los geht's also an der Feldberg-Passhöhe mit dem Überqueren der Straße, um auf der gegenüberliegenden Seite den Köpfleweg bergan zu steigen. Durch eine Ansammlung liebloser Ferienhäuser geht's hinauf, wobei der Weg eher den Charme einer Baustelle versprüht. Die Besteigung des Köpfle ist schlicht eine lästige Pflichtaufgabe und insgesamt ähnlich lohnend wie eine Furunkel am Hintern. Ehrlich, es gibt wirklich keinen Grund hier hinaufzuwandern. Dass es keinerlei Gipfelaussicht gibt muss nicht extra erwähnt werden. So bin ich froh, als ich nach 30Min zurück am Auto bin (T1).

Nun beginnt die Tour von neuem. Zwischen Feldbergpass und Äulemer Kreuz liegt ein weiterer Höhenzug, der eine Reihe selbstständiger Gipfel aufweist. Der erste Kandidat in dieser Reihe ist der Hochkopf. Über wenig ausgeprägte Schleppwege, zuletzt weglos werden die knapp 80Hm  überwunden. Die Besteigung ist ähnlich glorreich wie die des Köpfle, aber wenigstens sieht man nicht ständig die Liftanlagen. Liegt aber da dran, dass hier oben alles dicht bewachsen ist. Nein, bisher kann ich mich mit der Tour noch nicht so anfreunden. Aber nun genug gemeckert, denn das sollte sich ändern. Auf dem Weg zur Hochkopfhütte öffnet sich der Blick in den Menzenschwander Talkessel, und endlich hat man auch mal ein wenig Ruhe (30Min, T2).

An der Hochkopfhütte vorbei führt der Weg bergan zum Bärhaldekamm. Zunächst überschreite ich einen 1304m Nebengipfel, der in manchen Karten als "Hirschbäder" bezeichnet wird und nur wenig selbstständig ist. Daran vorbei erreiche ich bald den schönen Aussichtspunkt "Zwei-Seen-Blick" am Schwarzwald-Westweg. Da hier, wie fast überall heute ein strammer Wind weht mache ich mich direkt auf zur Besteigung der Bärhalde, ein weiterer stark bewachsener und unlohnender Hügel. Potentiellen Nachahmern kann ich die drei heutigen 1300er nicht wirklich empfehlen (20Min, T2).

Ganz anders siehts dagegen bei den drei weiteren Gipfeln aus, allerdings allesamt nur zwischen 1270m und 1280m hoch. Wäre als erstes der Klingelefelsen zu nennen, der mit 40m Schartentiefe nicht übermäßig selbstständig ist und in den meisten Gipfellisten fehlt. Vom Wanderweg führt ein kurzer Abstecher zum überraschend aussichtsreichen Gipfel, der kombiniert mit der Ruhe bisher der schönste Platz dieser Wanderung ist. Wieder hinunter und über den Weg zu einer großen Kreuzung. Auf der anderen Seite führt ein Forstweg auf den Gipfel des ebenso aussichtsreichen Kapellenkopfes. Auch hier kann man noch einmal das herbstliche Panorama bis hin zu den Schweizer Alpen genießen. Bliebe noch der Silberfelsen, der sich nach oben hin mit einigen Felsen wehrt, die man entweder rechts umgeht (T2) oder aber im spaßigen T3-4-Gelände mi IIer-Kletterei in Angriff nimmt (1:30, T2).

Der Rückweg nimmt nochmal rund 45Min in Anspruch und verläuft immer entlang des breiten und gut beschilderten Wanderwegs zurück zum Caritas-Haus (T1).

Insgesamt eine Wanderung, die nach madigem Auftakt schöner und schöner wird, je länger sie dauert.