Albtal-Wasserfall + Zweiseenblick + der Zauber der Natur

Back to the Roots könnte das Motto dieses Winters lauten. Da genau zum Wochenende mal wieder dichtes Gewölk und Nebel prognostiziert wurde, haben wir von einer Fahrt in die Berge abgesehen und die Erkundung des nahen Hochschwarzwaldes fortgesetzt. Im Mittelschwarzwald aufgewachsen, kam ich in meiner Jugendzeit meist nur zu Skirennen in die Feldbergregion. Lange Zeit erschien mir die Gegend  zum Wandern nicht besonders attraktiv.

In den letzten Jahren haben wir den Hochschwarzwald aber auch erwandert und im Winter mit den Schneeschuhen schätzen gelernt. Auch die rasche Erreichbarkeit ist ein unschätzbarer Vorteil. Das bekannte Alpenpanorama gab es heute natürlich nicht zu sehen. Wer nicht mit Scheuklappen durch die Winterlandschaft geht, kann aber auch bei solchen Verhältnissen unvergessliche Eindrücke mit nach Hause nehmen.

Start war wieder einmal Menzenschwand (882 m), von wo man in verschiedene Richtungen ausschwärmen kann. Heute waren weder das Herzogenhorn noch das Spiesshorn unser Ziel. Wir hatten es heute auf den Zweiseenblick (1305 m) abgesehen, von wo man sowohl den Titisee als auch den Schluchsee im Blick haben soll. Leider bekamen wir die beiden größten Schwarzwaldseen heute nur auf der Anfahrt zu Gesicht. Die Untergrenze der Wolkendecke lag nämlich genau auf ca. 1250 m.

Die Schneelage war sehr unterschiedlich. Auch wenn am Start nur wenige Zentimeter lagen, haben wir schon nach 100 m die Schneeschuhe montiert und uns in das Albtal hineinbegeben. An der Klus gingen wir dann östlich vorbei und trafen wieder auf einen Trail, der in einer Kehre Richtung Süden wendet. Bald erreichten wir den Wegweiser "Im Gschweih" (1045 m), wo wir den Trail verließen. Etwas steiler ging es Richtung Hochkopfhütte (1208 m) aufwärts. Im zum Teil dichten Wald war die Schneeunterlage eher mager, im lichteren Wald weiter oben wurde es dann zusehends mehr.

Durch eine tiefverschneite Winterlandschaft erreichten wir schließlich den Zweiseenblick (1305 m). Bei windstillen Verhältnissen war die Kälte gut erträglich, so dass einer Vesperpause nichts entgegenstand. Die Fortsetzung führte uns dann Richtung Bärenhalde. Farnwitte (1335 m) und Farnwitte West waren weitere Stationen. Vom Aussichtspunkt Köpfle (1147 m) konnten wir auf Menzenschwand runter sehen. Stimmen erreichten plötzlich unser Ohr und ein Skitourer schloss zu uns auf, den wir sogleich als milan erkannten. Er hatte mit seiner Gruppe noch Größeres vor.

Nördlich vom Farnwittebach verließen wir schließlich den Brändelesweg und stiegen über die Neumatt in direkter Richtung in das Albtal ab. Zufrieden über die schöne Tour gelangten wir an den Ausgangspunkt zurück, wo wir noch einen Blick auf den idyllischen Wasserfall warfen. Der eisige Zugang, wohl aus Haftungsgründen leicht überwindbar gesperrt, erfordert etwas Standsicherheit. Die Treppen sind durch Baumwürfe infolge Burglind aber nicht erreichbar.

Fazit: Der Schwarzwald ist für uns mehr als ein Trostpflaster. Auch ohne schöne Bergpanoramen machte die Bewegung in der frischen Luft mal wieder großen Spass.

Route: PP am Wasserfall - Albtal - östlich an der Klus vorbei - Gschweihweg - Schwarzbergweg - Hochkopfhütte - Hirschbäder - Zweiseenblick - Bärenhalde - Farnwitte - Farnwitte West - Köpfle - Brändeleweg - Neumatte - PP am Wasserfall;

Hinweis: Die Route verläuft teils auf planierten Trails. Im letzten Foto ist sie blau eingetragen.

Route