Bodenmühlwand - vom Roten Main zum Eichelberg


Publiziert von 83_Stefan , 30. Januar 2021 um 13:14.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Fränkische Alb
Tour Datum:19 Dezember 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Strecke:7,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die A 9 an der AS "Bayreuth Süd" verlassen und auf der B 2 nach Wolfsbach; im Ort links in die Schlehenbergstraße abbiegen und zum Gasthaus Schlehenberg kurz nach der Brücke über den Roten Main fahren. Kostenfreier Parkplatz.
Kartennummer:BayernAtlas

Der Rote Main hat sich oberhalb von Bayreuth mit seinen zahlreichen Schleifen in die Umgebung eingegraben. In einer solchen Flussschleife nahe der Bodenmühle hat er an einem Prallhang die Bodenmühlwand geschaffen, an der Gesteinsschichten des Keuper freigelegt sind - eines von Bayerns schönsten Geotopen. Wer sich gerne bewegt, dem empfiehlt sich eine Aufwertung des Besuchs durch einen Abstecher auf den Eichelberg und eine Wanderung zurück durch das Tal des Roten Mains. Auf diese Weise gewinnt man einen hübschen Blick über Bayreuth und einen landschaftlich sehr reizvollen Rückweg entlang des Flüsschens hinzu.

Ausgangspunkt ist der Parkplatz des Gasthofs Schlehenberg. Als Gegenleistung für das Parken ist ein Besuch des Gasthofs nach der Wanderung erbeten. Am Parkplatz beginnt ein breiter Fahrweg, der den Roten Main durch dichten Wald flussabwärts begleitet. Nach einem knappen Kilometer erreicht man schließlich eine beschilderte Wegkreuzung, an der man dem Weg nach links hinunter zum kleinen Flüsschen folgt, das hier eine weite Schleife beschreibt. Nach links geht es auf dem beschilderten Abstecher an der Geotop-Schautafel vorbei zur Bodenmühlwand, die direkt auf der anderen Seite des Roten Mains gelegen ist. Hier hat das Flüsschen die Überlagerung von grau über violett bis rötlich gefärbten Tonsteinschichten durch eine Gesteinsbank aus Sandstein mit mächtigen Blöcken auf eindrucksvolle Weise sichtbar gemacht. Für Paläontologen ist die Wand von besonderem Interesse: Aus den fossilreichen Tonsteinschichten konnten sogar die Überreste eines Nothosaurus edingerae geborgen werden.

Man wandert zurück zum Weg und folgt ihm nach links zur Bodenmühle. Hier wird allerhand Geflügel gehalten, dem es sicherlich wesentlich besser geht als den vielen Hennen in den Legebatterien. Der Rote Main wird überquert und der Weg leitet im Bogen aus dem Tal hinaus.

Am Rande eines Gewerbegebiets erreicht man eine Straße, an deren Rand man nach Norden - die B 22 auf einer Brücke überquerend - nach Meyernreuth gelangt. Hier ist nicht wirklich viel los und so wandert man durch landwirtschaftlich geprägte Flächen weiter zum unscheinbaren Eichelberg. Auf ihm befindet sich ein nicht sonderlich fotogenes Wasserwerk, aber an einer Aussichtsbank hat man einen recht hübschen Blick hinunter nach Bayreuth sowie zum Bindlacher Berg, auf den sich die Lastwagen auf der Bundesautobahn 9 hinaufkämpfen. Ein guter Platz für eine Rast.

Nach dem Abstecher zur Aussichtsbank beginnt der Rückweg. Man wandert zurück zur Kreuzung kurz vor dem Eichelberg und biegt nach Osten in die Lettenstraße ab. Sie führt am Weiler Eichelberg vorbei zu einem kleinen Weiher. In der anschließenden Kurve verlässt man das asphaltierte Sträßchen und wandert auf einer Fahrspur durch Felder hinauf zum Rotmainweg, bezeichnet durch ein rotes "M". Man folgt ihm nach rechts und wandert der Bezeichnung nach kurz am Waldrand entlang und dann in den Wald hinein; einen zuvor abzweigenden Weg lässt man rechts liegen. Im kleinen Mischwäldchen finden sich an totem Holz teils recht stattliche Baumpilze, die schön anzusehen sind.

Der Wald ist bald durchquert und man gelangt zu einer Unterführung, in der die B 22 unterquert wird. Jenseits folgt man einer Fahrspur in den Wald hinein, die Beschilderung des Rotmainwegs gibt die Richtung vor. Sodann zweigt man rechts und gleich wieder links ab und wandert auf schmalem Wurzelweg hinunter zum Roten Main. Er wird auf einer Brücke überschritten, dann folgt ihm der schmale Weg im urigen Wald flussaufwärts - eine besonders schöne Etappe der hier vorgestellten Wanderung. Schließlich wird ein Fahrweg erreicht, der einen - entlang des Roten Mains - zurück zur Verzweigung nahe der Bodenmühlwand bringt. Am bereits bekannten Weg geht es zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Vom Gasthof Schlehenberg zur Bodenmühlwand: T1 (Fahrwege).
Über Meyernreuth zum Eichelberg: T1 (Wirtschaftswege und wenig befahrene Straßen).
Rückweg entlang des Roten Mains: T1 (der kurze Abschnitt am Wurzelweg hinunter zum Flüsschen ist an der Grenze zu T2).

Fazit:
Pluspunkte der 3*-Runde sind die beeindruckende Bodenmühlwand, der hübsche Blick vom Eichelberg über Bayreuth sowie der Rückweg im Tal des Roten Mains. Der Abschnitt über Meyernreuth zum Eichelberg entlang der Straße ist hingegen alles andere als lohnend, aber das lässt sich verschmerzen.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Das Keuperprofil Bodenmühlwand ist Geotop Nummer 45 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Fränkische Alb, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 51153.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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Kommentare (3)


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Schubi hat gesagt:
Gesendet am 30. Januar 2021 um 15:23
Servus Stefan.
Hab Dank für diesen schöne Tourenbericht aus einer Ecke meiner alten Heimat, in die ich es bis dato gar noch net geschafft hab. Eine Prallwand aus Keuper – wieder was gelernt! ;-)
Vielen Abenteuer meiner jungen Jahre hab ich tatsächlich auch mit Blick auf das Rotmain-Tal verbracht, nur a Stückla weider nördlich, im Landkreis Kulmbach.
Ich befürchte nur, wegen der Lockdown-Einschränkungen habt ihr keinen der schönen Brauereigasthöfe in der Ecke besuchen können?
Viele Grüße, Frank

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Januar 2021 um 16:28
Hallo Frank, danke für deinen netten Kommentar! Im Landkreis Kulmbach bin ich beruflich ab und zu, der Mainzusammenfluss gefällt mir sehr gut - da habe ich sogar mal einen Eisvogel gesehen. Das Kulmbacher Bier hat zurecht einen sehr guten Ruf - es ist immer wieder schön, dort zu sein.
In der Tat ist diesmal ist leider die Einkehr in Oberfranken coronabedingt ausgefallen, aber es kommen sicherlich auch wieder bessere Zeiten. Zum "Trost" werde ich mir heute Abend ein fränkisches Rauchbier gönnen. Viele Grüße!

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Januar 2021 um 18:15
Ach, das ist ja schön zu lesen ... kleine Welt, sag ich da nur :-)
Wohl bekomm's, lass es dir schmecken!


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