Vom Schneibstein (2276m) zum Teufelshorn (2361m) - Lange Tagestour von Hinterbrand
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Verrücktes Jahr, verrückte Touren, denn auch das war so nie geplant. Wollte natürlich die Tour vom letzten Jahr der Grenze entlang weiter fortsetzten, allerdings gemütlich auf zwei Tage mit Übernachtung Wasseralm und am zweiten Tag noch was nettes dran hängen. Übernachtungen waren mir diese Saison aber zu „kompliziert“, allerdings wollte ich die Tour auch nicht verschieben … blieb somit für mich eigentlich nur die Lösung Tagestour (allerdings immer noch mit der Option sich wo auf der Terrasse nieder zu lassen, falls die Augen doch größer waren als die Beine).
Von Hinterbrand ging es zuerst zügig auf direkten Weg zum Schneibstein um von dort dem Grenzverlauf zu folgen. Über Windschartenkopf, Schlumkopf und Hochseeleinkopf geht es gutmütig bis zum Nordgrat des Kahlersberg. Nach AV eine 2, aber ich fand es auf den ersten Meter, in der direkten Variante, (kann man womöglich auch anders lösen) schon eher als 3, die ich aber als Genuss empfand. Kurz darauf wird es flacher, einfacher, aber auch deutlich brüchiger und so zieht es sich zum Kahlersberg rauf.
Hier musste ich dann einen kleinen Bogen einschlagen, sollte doch das absolute Highlight des Jahres folgen. Nur kurz unterhalb des Gipfel hielt sich ein riesiges Rudel von Steinböcken auf, die ich (wie alle anderen am Kahlersberg auch) aus sicherer Entfernung betrachtete. Danach aber weiter der Grenze entlang zum Vorderen Kragenkopf, bis wo der Grenzverlauf für mich noch halbwegs eindeutig war. Danach habe ich die Senken und Erhebungen falsch interpretiert, vor allem das Kreuz am Wildpalfen (hielt ich für den Wildalmriedl) auf das ich nun über den Bramasofenkopf zusteuerte. Von dort runter in die Eisgrabenscharte und zum Nordgrat des Großen Teufelshorn. Auch hier wählte ich gleich zu Beginn die direkte Variante, die schon in Richtung 3 ging (soll einfacher sein, wenn man diese Stelle in einem Bogen umgeht) bevor es deutlich einfacher wird. So mehr oder weniger immer auf direkten/offensichtlichen Weg auf den Vorkopf, von dem dann in der Nordflanke etwas abgestiegen (2) wird um zur Scharte zum Großen Teufelshorn zu queren (2). Hier folgt dann die Schlüsselstelle der Tour, der letzte Aufschwung zum Großen Teufelshorn. Zwar nicht schwerer als 2, dies aber anhaltend über die komplette Länge und somit oben raus schon etwas luftig, aber alles ziemlich fest (prüfen schadet aber auch nicht) und Genusskraxelei.
So schön es hier ist und so sehr ich es gerne genossen hätte, aber mehr oder weniger wartete die gleiche Strecke nun am Rückweg auf mich, mit ordentlich Gegenanstieg (in Summe etwa 1000 Hm warten auf dem Rückweg nochmal auf einen). So geht es nach kurzer Rast über Normalweg runter zur Wasseralm, an der ich doch kurz überlegte ob ich nicht doch mit dem Schiff zurück sollte (aber wenn schon, denn schon). Wählte dann aber doch die „ehrliche“ Variante durch das Landtal zur Gotzenalm. Von dort dann der Straße folgend zur Königsbachalm und über Jenner Mittelstation zurück zum Ausgangspunkt, den ich etwa 14,5 Stunden nach dem Start wieder erreichte.
Geniale Tour in unberührten Grenzgelände, abseits jeglicher Zivilisation. Hier sollte man dann aber schon wissen was man macht, vor allem wenn es keinen Schnee und somit Wasser mehr hat, denn hier ist man über Stunden (habe ziemlich genau 4 Stunden vom Kahlersberg zum Teufelshorn benötigt) auf sich alleine gestellt.

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