Schneibstein 2276m, Reinersberg 2171m, Windschartenkopf 2211m, Schlumkopf 2204 m; die Kleine Reib´n


Publiziert von jagawirtha , 28. Juni 2019 um 15:40.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:25 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A   april 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1410 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Berchtesgaden über Obersalzberg zum PP Hinterbrand
Unterkunftmöglichkeiten:Dr.-Hugo-Beck-Haus, Carl von Stahl Haus, Schneibsteinhaus

Die Hälfte des Jahres ist schon fast vorbei und ich hab noch keine 1000 hm an einem Tag geschafft, das muss sich ändern. In den Berchtesgadener Alpen gibt es viele solcher Touren und der Schnee dürfte inzwischen nicht mehr die große Rolle spielen, dachte ich mir. Die Kleine Reibn von Hinterbrand aus müsste genau das Richtige für mich sein, denn diese Tour habe ich sowieso schon lange geplant.

Bald aufstehen, nach Berchtesgaden fahren und in Hinterbrand starten, genau so hab ich es gemacht. Vielleicht wären heute zwei Stunden früher noch besser gewesen, denn die Tagestemperaturen waren im Rekordbereich angesagt. Den Aufstieg zum Carl-von-Stahlhaus über die DSV-Trainingspiste und die Mitterkaser-Alm konnte ich zum Großteil noch im Schatten genießen. Der Jenner ist im Gipfelbereich eine Großbaustelle und fürchterlich anzusehen. Dann war nur noch Sonne angesagt. Am C.-v.-Stahlhaus habe ich noch ein zweites Frühstück eingelegt und den Rest der Tour auf der Hüttenkarte angesehen. Für meine Tour kam vom Hüttenpersonal ein freundliches O.K., keine Probleme außer den Restschneefeldern.

Der Steig zum Schneibstein war mir schon bekannt und hatte bis auf die speckigen Steine keine Probleme bereitet. Es waren schon ein paar Besucher am Gipfel, sodass ich nach einer kurzen Fotopause gleich nach Süden Richtung Seeleinsee startete. Beim Abstieg vom Schneibstein konnte ich den Weg zum Reinersberg sehr gut einsehen und entschloss mich deshalb diesem einen Hikr-Erstbesuch abzustatten. Der Zustieg war über eine noch gewaltige Schneewechte zu erledigen, die aber erstaunlich kompakt war und den Anstieg vereinfachte. Schnell hatte ich das Gipfelplateau erreicht. Ich freute mich über die schöne Aussicht und darüber, dass ich fast ohne Höhenverlust auf den Steig Nr. 497 zur Windscharte gehen konnte.

Nur ein paar kleine Schneefelder sind noch vorhanden, aber kaum nennenswert. Als ich dann bei der Windscharte ankam und den Windschartenkopf mit seiner einladenden Nordseite begutachtete, war mir sofort klar, dass ich den unbedingt noch mitnehmen muss, zumal es ja nur 100 hm sind. Nach einigen Metern fiel mir ein Steinmann auf, danach musste man nur noch den Spuren eines kleinen Steigleins folgen. Ein schönes Kreuz schmückt den Gipfel, der wie alle diese Gipfel auf dieser Tour eine wunderschöne und beeindruckende Aussicht bietet. Den Abstieg wollte ich über die Südseite starten, nur war hier alles weiß von einer steil abfallenden Wechte. Also wich ich weit nach Osten aus, wo das Gelände etwas sanfter abfiel und der Schnee in kontrollierter Abfahrt überwundenen wurde.

Gleich gegenüber liegt der Schlumkopf, der sich direkt für eine schnelle Begehung angeboten hatte, zumal ich schon durch den Abstieg vom Windschartenkopf direkt in den Sattel zwischen den beiden gehen musste.  Der Gipfel ist einfach von Nord nach Süd begehbar. Den Abstieg habe ich nach Nordwest in das Kar zwischen Schlumkopf und Windschartenkopf gemacht, denn von dort soll auch ein Anstieg des Windschartenkopfes möglich sein. Im unteren Bereich lag noch ein Schneefeld dem ich nach rechts über Blockwerk ausgewichen bin. Bald konnte ich auch den Wanderweg erkennen, der ab jetzt fast ausschließlich über ein durchgehendes Schneeband bis fast zum Seeleinsee zu begehen war. Auf dem festen Schnee konnte ich richtig Tempo machen und war schnell am Seeleinsee angekommen, der noch mit sehr viel Schnee gefüllt war.

Der weitere Abstieg erfolgte über den Stiergraben, der noch sehr viele Flächen mit Lawinenresten aufweist, die aber alle verhältnismäßig einfach umgangen oder überstiegen werden können. Nur am Ende des Stiergrabens (1451m), dort wo der Abwärtsbach normal über eine Furt überquert wird, lag ein unüberwindbarer Lawinenkegel mit meterdickem Schnee, der von meiner Seite aber schon mächtig unterhöhlt war und nicht bestiegen werden konnte. Umdrehen war keine Option, deshalb bin ich rechts den steilen Hang hoch um das Schneefeld weiter oben zu betreten. Für mein Befinden müsste dieser Bereich gesperrt werden, aber die Nationalparkverwaltung gibt ihn auf seiner Internetseite als begehbar an. Die Gefahr ist aber dass durch die Temperaturen die Schneebrücke irgendwann einbricht, hoffentlich ist dann niemand auf dem Schneefeld.

Der lange Hatscher zurück zum Hinterbrandparkplatz wurde durch die wieder offene (Mo – Fr) Branntweinhütte etwas versüßt, zumindest gab es was ordentliches zum Trinken.

Fazit:

eine Hammertour bei Hammerwetter, die ich auch nochmal mit Skier machen möchte.

Hinweis zum GPS-Track:

Im Stiergraben sind die Aufzeichnungen durch die Enge des Tales etwas verfälscht.

Tourengänger: jagawirtha


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