Valle Leventina TI : Von Pollegio nach Corecco


Publiziert von Seeger , 3. Dezember 2020 um 23:31.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 3 Dezember 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Molare 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Strecke:5.63km: Pollegio 301m – Corecco 794m – gleicher Weg zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zufahrt mit Postauto von Bellinzona zur Haltestelle Pollegio, Piazza
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Rückfahrt dito
Kartennummer:1273 Biasca

Kunstvoll angelegte Treppen-Anlagen, in die beinahe senkrechte Flanke eingelassene Wege und die fantastische Aussichten prägen diesen letzten Abschnitt der Strada Alta Leventina. Für diese Jahreszeit empfehle ich die Morgenstunden ab 10 Uhr auszunützen, da sich die Sonne Ende November schon ab 13 Uhr hinter dem Pizzo Ricucca versteckt.

Die Chiesa dei Santi Innocente, 1478 erbaut und 1840 restauriert, ist mein Ausgangspunkt in Pollegio 301m

Durch alte Gassen wandere ich direkt gegen die darüber liegende Felswand. Gut sichtbar und rot/weiss-markiert folgt der Einstieg in die atemberaubenden Treppenanlagen, welche im Zick-Zack unter Ausnützung des Geländes, oder wo es nicht ging, in den Felsen eingesprengt, beinahe senkrecht nach oben steigen. Die Tritthöhen sind nicht allzu hoch und dementsprechend angenehm zu gehen.

Hoch über der Felswand folgt ein beinahe horizontaler Abschnitt nach links. Ich tauche in einen vielseitigen Laubwald ein. Neben Eichen, Buchen, Birken finden sich riesige Baumstrümpfe von Kastanien und da und dort eine Fichte, Lärche oder weitere Koniferen.

Ein grosses und zusammenhängendes Wassersystem nutzt die natürliche Speicherkapazität des Waldes und der Felsen und führt es eingelassen auf meinem Weg hinunter nach Pollegio.

Dieser Weg hat sicher seine 800 Jahre hinter sich. Abgetretene Gneis-Tritte und sogar eingelassene „Tacche“ sind stumme Zeugen von intensivem und langem Gebrauch.

Und wieder eine dieser eindrücklichen kleinen Kapellen, welche wir bei uns „Bildstöckchen“ nennen! Wie viele arme Seelen konnten hier ihr Leid beklagen und neue Kraft finden. Leider ist das erste ohne Gemälde.

Bei Pt.495 zweigt der ehemalige Saumweg mit den originalen Treppenanlagen nach links Richtung Bodengo ab. Ein kleiner Wegweiser zeigt dies mit „Scaline“ an.
Ich folge dem rot/weiss-markierten Weg nach rechts. In vielen weit ausholenden Kehren gewinne ich die nötige Höhe, um dann bei Pt.700 mit angenehmer Steigung unter- und überhalb von Felswänden nach links in einen Prachtswald einzutreten.

Buongiorno Corecco 794m. ! Als Erstes begrüsst mich ein Bildstöckchen und ein alter Gneis-Brunnen von anno 1900 mit fliessendem Wasser. Es folgen alte und neue Häuser, welche mit viel Liebe restauriert worden sind. Corecco lebt! Die umliegenden Wiesen sind fein säuberlich gepflegt.
Auf der Anhöhe mit Schweizerfahnen und Kreuz öffnet sich der Blick weit über Biasca hinaus in die Riviera. Gleich vis-à-vis sind die Hochtäler Val d’Ambra, Val Marcri und Val Nedro gut zu erkennen. Majestätisch thronen von links nach rechts Pizzo Ricuca, ganz hinten im Val d’Ambra die Cima di Rierna und Cima d’Efra, Pizzo Cramosino, Madom Gröss und Pizzo di Mezzodi. Talaufwärts kann ich den verschneiten Pizzo Forno sehen.

Die Zeit ruft. Bevor es dunkel wird möchte ich wieder in Pollegio sein. So nehme ich den Rückweg in Angriff. Es gelingt mir, vor dem Einnachten das Dorf zu erreichen.

AVE MARIA PRO NOBIS PACEM
stand in der Kapelle in Corecco.
Unvergesslich!

Tourengänger: Seeger
Communities: Ticino Selvaggio


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