Höhenmeter im Tessin trainieren zum Sechsten: Pollegio - Mürisc
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Nach der Corona-Zwangspause, die ich recht gut beachtete, habe ich heute wieder einmal im Tessin Höhenmeter trainiert. Mein Fitnesszustand war trotz des Herunterfahrens meiner sportlichen Aktivitäten während der 8 Wochen erstaunlich gut. Meine sehr leichten Touren durch das Suldtal und auf den La Berra, die ich zwischenzeitlich unternahm, konnten kaum als Herausforderung gelten.
Pollegio geniesst als Ortschaft nicht den besten Ruf. Es ist vom Verkehr umbraust, und vis-à-vis machen die grossen Granitsteinbrüche einen Höllenlärm, den man bis weit den Hang hinauf hört.
Trotzdem erreichte ich mit dem höchsten Punkt "Mürisc" ein traumhaft ruhiges Maiensäss, das eine schöne Aussicht nach allen Seiten bot. Dieses Paradies, das man sich auf dem steilen Anstieg recht erkämpfen musste, breitet sich auf einer Anhöhe aus, von der man nicht direkt ins Tal sieht und die demzufolge auch nicht vom dortigen Lärm tangiert ist. Keinen Menschen traf ich auf dem Parcours und auch auf dem Maiensäss an. Ich konnte eine richtig gut tuende Freiheit geniessen, die man im Flachland nicht findet, obwohl die Pandemie die Strassen geleert hat.
Hinter Pollegio geht es zuerst auf kunstvollen Treppen steil den felsigen Abhang hinauf. Glücklicherweise kann man am Morgen aufsteigen; nachmittags ist diese Felswand voll der Sonne ausgesetzt und entsprechend ein "Backofen". Danach erreicht man recht dichten Kastanienwald. Dieser zieht sich etwa bis auf 1100 m hin. Darüber beginnt ziemlich abrupt ein dichter Tannenwald. Im übrigen begleitete mich auf der ganzen Strecke durch den Kastanienwald der Gesang des Kuckucks. Auf rund 1300 m erreicht man eine offene Fläche, die sich nach Norden hinzieht. Es gibt immer wieder schöne Ausblicke in die beiden Täler: die Leventina und das Bleniotal. Auf 1421 m passiert man den Pizzo Forca: dies ist eine im Wald verborgene felsige Anhöhe. Auf einmal ist man knapp vor dem Ziel: Man tritt aus dem Wald und sieht den Weiler Mürisc vor sich. Wie ein Amphitheater schwingt sich eine Wiese hoch bis zur Alphütte. Die Wiese ist umrahmt von frisch ergrünten Buchen - darüber blauer Himmel.
Ich genoss die Szenerie bei einem Picknick und ging dann den alternativen Rückweg nordwestlich hinunter. Auf 1187 m kommt man an einem Naturdenkmal vorbei, das ich so noch nie gesehen habe. Vor Urzeiten ist offenbar ein rund 10 m hoher Felsbrocken ("Sass Fendú" = gespaltener Fels) abgestürzt - allenfalls könnte auch sein, dass ihn der Ticino-Gletscher dorthin transportiert hat und er nach dem Abschmelzen des stabilisierenden Eises entzwei gebrochen ist. Auf einem Flachstück steht er nun aufrecht und genau in der Mitte zerbrochen. Es stehen nun zwei 10 m hohe Felsbrocken rund 1 m nebeneinander, dazwischen ein Kanal zum durchgehen. Ich habe zwei Fotos in meinem Bericht gepostet. Im übrigen sind die Fotos eines anderen "Sass Fendu" im Netz nicht von hier, sondern aus dem Valle Antigorio in Italien, wo es einen fast identischen Boulder-Felsen gibt.
Neben den Höhenmetern war das auf den Wegen liegende Laub die grösste Herausforderung. Trockenes Buchenlaub ist ekelhaft glitschig, und man sieht die Wurzeln und Steine darunter nicht.
Praktisch der ganze Parcours, den ich begangen habe, ist nicht als Wanderweg markiert, sondern mit roten Punkten als inoffizieller Pfad. Manchmal ist dieser etwas schwierig auffindbar.
Hier mein GPS-Track auf map.geo.admin.ch

Pollegio geniesst als Ortschaft nicht den besten Ruf. Es ist vom Verkehr umbraust, und vis-à-vis machen die grossen Granitsteinbrüche einen Höllenlärm, den man bis weit den Hang hinauf hört.
Trotzdem erreichte ich mit dem höchsten Punkt "Mürisc" ein traumhaft ruhiges Maiensäss, das eine schöne Aussicht nach allen Seiten bot. Dieses Paradies, das man sich auf dem steilen Anstieg recht erkämpfen musste, breitet sich auf einer Anhöhe aus, von der man nicht direkt ins Tal sieht und die demzufolge auch nicht vom dortigen Lärm tangiert ist. Keinen Menschen traf ich auf dem Parcours und auch auf dem Maiensäss an. Ich konnte eine richtig gut tuende Freiheit geniessen, die man im Flachland nicht findet, obwohl die Pandemie die Strassen geleert hat.
Hinter Pollegio geht es zuerst auf kunstvollen Treppen steil den felsigen Abhang hinauf. Glücklicherweise kann man am Morgen aufsteigen; nachmittags ist diese Felswand voll der Sonne ausgesetzt und entsprechend ein "Backofen". Danach erreicht man recht dichten Kastanienwald. Dieser zieht sich etwa bis auf 1100 m hin. Darüber beginnt ziemlich abrupt ein dichter Tannenwald. Im übrigen begleitete mich auf der ganzen Strecke durch den Kastanienwald der Gesang des Kuckucks. Auf rund 1300 m erreicht man eine offene Fläche, die sich nach Norden hinzieht. Es gibt immer wieder schöne Ausblicke in die beiden Täler: die Leventina und das Bleniotal. Auf 1421 m passiert man den Pizzo Forca: dies ist eine im Wald verborgene felsige Anhöhe. Auf einmal ist man knapp vor dem Ziel: Man tritt aus dem Wald und sieht den Weiler Mürisc vor sich. Wie ein Amphitheater schwingt sich eine Wiese hoch bis zur Alphütte. Die Wiese ist umrahmt von frisch ergrünten Buchen - darüber blauer Himmel.
Ich genoss die Szenerie bei einem Picknick und ging dann den alternativen Rückweg nordwestlich hinunter. Auf 1187 m kommt man an einem Naturdenkmal vorbei, das ich so noch nie gesehen habe. Vor Urzeiten ist offenbar ein rund 10 m hoher Felsbrocken ("Sass Fendú" = gespaltener Fels) abgestürzt - allenfalls könnte auch sein, dass ihn der Ticino-Gletscher dorthin transportiert hat und er nach dem Abschmelzen des stabilisierenden Eises entzwei gebrochen ist. Auf einem Flachstück steht er nun aufrecht und genau in der Mitte zerbrochen. Es stehen nun zwei 10 m hohe Felsbrocken rund 1 m nebeneinander, dazwischen ein Kanal zum durchgehen. Ich habe zwei Fotos in meinem Bericht gepostet. Im übrigen sind die Fotos eines anderen "Sass Fendu" im Netz nicht von hier, sondern aus dem Valle Antigorio in Italien, wo es einen fast identischen Boulder-Felsen gibt.
Neben den Höhenmetern war das auf den Wegen liegende Laub die grösste Herausforderung. Trockenes Buchenlaub ist ekelhaft glitschig, und man sieht die Wurzeln und Steine darunter nicht.
Praktisch der ganze Parcours, den ich begangen habe, ist nicht als Wanderweg markiert, sondern mit roten Punkten als inoffizieller Pfad. Manchmal ist dieser etwas schwierig auffindbar.
Hier mein GPS-Track auf map.geo.admin.ch

Tourengänger:
johnny68

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