Kurzbericht 

Glockturm (3.353 m)


Publiziert von Andi75 , 15. November 2020 um 18:34.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:15 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m

Charakter:

Westlich des Kaunergrates erhebt sich der Glockturmkamm mit dem Glockturm als höchste Erhebung. Nach Nordwesten bricht der Glockturm fast senkrecht ab und sieht im Profil daher fast einer Glocke ähnlich. Über das Riffeljoch und den Nordostgrat führt inzwischen ein markierter Steig. Für den Steig sind leiche Kletterfähigkeiten (I) und Schwindelfreiheit erforderlich. Alternativ kann man kürzer und m. E. einfacher über den Gletscherrest des Rifflferner direkt in die Gipfelflanke gelangen. Die Gipfelflanke selbst ist steil (ca. 45-50°), stellt bei guten Verhältnissen aber kein Problem dar. Der Berg wird vermutlich häufiger als Skitour begangen. Trotz gutem Wetter war ich im Juli fast allein unterwegs.



Beschreibung:

Mitte Juli 2010 ging es über die Kaunertaler Gletscherstraße bis zum Parkplatz am Eingang des Riffltales (2.340 m). Lauwarme 13° um 4 Uhr morgens kündigten wieder mal einen heissen Tag im Sommer 2010 an. Im ersten Morgengrauen folgte ich dem Weg über Wiesen ins Rifflal hinen. Nach einer ersten Geländestufe erreicht man eine kleine Schwemmebene mit Seenaugen. Danach führt der gut zu gehende Weg steil einen Aufschwung an der rechten Talseite hinauf (auf Skitour wird man hier im Talgrund bleiben).

Danach erreicht man das weitläufige Rifflkar und kann sich entscheiden, welche Route man einschlagen möchte. Im Aufstieg folgte ich dem markierten Steig in das Riffljoch und von dort über die Gratköpfe auf den Gipfel. Beim Abstieg wählte ich die direkte Variante über die Reste des Rifflferners (siehe Bildbeschreibung). Im Internet sind einige Berichte über die Variante Rifflkar und dann nicht über den Grat sondern auf dem Gletscher hinunter und diesen zum Wandfuß queeren beschrieben. Diese Route erscheint aufgrund des Gletscherrückgangs inzwischen wenig sinnvoll. Bei guter Schneelage/Skitour wird man sinnvollerweise die direkte Variante wählen.

Am Ombrometer und den beiden Seen rechts vorbei geht es unter der Rifflkarspitze gemächlich bergan. Erst unter dem Riffeljoch wird der Weg deutlich steiler. In der Einsattelung (nicht Riffljoch) wendet man sich südwärts übersteigt/queert zwei Graterhebungen und gelangt dann mit leichtem Höhenverlust in das eigentliche Riffljoch (3.136 m). Eine große Gratkuppe wird etwa bis zur mitte erstiegen und dann östlich auf Blöcken gequeert. Nach der nächsten Scharte wird ein steiler Gratturm ebenfalls halbhoch bestiegen und dann östlich gequeert. Bei der Queerung kommt man an einen - im vielen Schutt auffälligen - festen Fels, den man mittig nimmt (Ier Stelle).

Danach gelangt man in die letzte Scharte vor dem eigentlichen Gipfelaufschung. Steil aber bei trockenen Verhältnissen unproblematisch geht es dann auf Trittspuren zum nahen Gipfelkreuz mit großartiger Aussicht insbesondere auf die Ötztaler Alpen. Leider war es etwas diesig, so dass die Fernsicht nicht ungetrübt war.

Nach kurzer Rast - um bei der Hitze im Schnee nicht zu weit einzusinken - ging es auf direktem Weg auf den Rifflferner. Durch den Gletscherschwund sind wohl auf die Spalten entfallen, es waren zumindest keine zu sehen. Damit war der Abstieg (mit Steigeisen) einfacher als der Aufstieg.


Tourengänger: Andi75


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