Margelchopf | Bi den Seen | Glännlichopf - 4 HIKR bei Sonnenschein und Nebel on Tour


Publiziert von alpstein , 12. November 2020 um 11:16. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:11 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alvier Gruppe 
Aufstieg: 944 m
Abstieg: 944 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:N13 bis Ausfahrt Buchs. ca. 10 km lange Bergstraße zum Berghaus Malbun mit kostenpflichtigen Parkplätzen (4 FR Verzehrbon für Berghaus Malbun)
Unterkunftmöglichkeiten:Berghaus Malbun ab 18.11.2020 wieder geöffnet
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Die Kunde, dass unsere Innerschweizer Freunde Fraroe und Gret56 eine Tour in der Alvier-Gruppe planten, traf am Vorabend per WhatsApp bei mir ein. Zufälligerweise hatte ich diese Region auch für meine Wanderung auf dem Radar, so ist ein kleiner Mini-Hikr-Treff daraus geworden. Als Tourenziel einigten wir uns schnell auf den Margelchopf. Innerhalb fünf Minuten trafen wir am Tourentag aus unterschiedlichen Richtungen am Berghaus Malbun (1371 m) ein, wo nach einer sonst eher unüblichen Begrüßungszeremonie wegen Corona unsere fast 6stündige Wanderung ihren Anfang nahm.

Entgegen üblicher Gepflogenheiten hatte ich den Wetterbericht am Morgen nicht mehr konsultiert. So war ich doch einigermaßen überrascht, als ich nach dem Durchstechen der Nebeldecke über den Bergen der Ostschweiz eine weitere Hochnebeldecke zur Kenntnis nehmen musste. Die Gipfel waren jedoch mehrheitlich wolkenfrei und winzige blaue Lücken stimmten zuversichtlich. Kalt war es nicht, so dass die übergezogenen Jacken schon wenige Minuten nach dem Start im Rucksack landeten.

Gemächlichen Schrittes stiegen wir über Weiden und lichte Baumgruppen Richtung Alp Obersäss (1743 m). Da es viel Gesprächsstoff gab, hätte ich auch gar nicht schneller laufen wollen. Ein großes Thema gab es natürlich auch, aber das wird nicht verraten. An der Alphütte machten wir nach 400 Hm eine kurze Verpflegungspause. Westlich vom Hanenspil zogen wir später durch die Flanke zum Punkt "Bi den Seen" hinein. Der Margelchopf zeigte sich nun auch und das noch ohne Hut. Bis wir beim Isisizgrat (2016 m) ankamen, sollte sich das aber ändern. Die Hochnebeldecke hatte sich abgesenkt und die Gipfelkrone umhüllt.

Solche Wetterunbill können jedoch Hikr nicht erschüttern. Über felsige Rinnen, teils mit Drahtseilen versehen, haben wir schließlich den Gipfel vom Margelchopf (2164 m) erreicht, der auch für eine größere Anzahl von Menschen jede Menge Platz bietet. Wir waren mit einigen Wenigen oben, suchten uns einen Platz mit Blick in das Rheintal, welcher aber leider nur sporadisch möglich war. Ich habe aber auch schon bei viel ungemütlicheren Verhältnissen am Gipfel gerastet. Wir wussten auch, dass die Sonne bald kommen musste, machten uns aber nach dem Vesper angesichts des weiteren und auch unbekannten Weges doch an den Abstieg.

Am Isisizgrat (2016 m) gingen wir Richtung Glanna (2007 m) weiter. Die Wolkenlücken wurden währenddessen größer und bald präsentierte sich der Margelchopf im Rückblick wolkenfrei. Zum Hingucker des Tages wurde dann die von herbstlichen Farben eingerahmte Seenlandschaft "Bi den Seen" , die man wenige Meter abseits des Wanderweges bestaunen kann. Ein Platz, wo sich auch gut länger rasten ließe, aber wir wollten ja noch weiter. Als nächstes Ziel drängte sich der Glännlichopf (1963 m) als Aussichtskanzel auf die Alvier-Gruppe und das Rheintal auf.

Die besondere Schwierigkeit ergab sich dort, einen offensichtlich gut begehbaren Direktabstieg zu den Märchenböden zu finden. Schon fast am Gäle Chopf unten, mussten wir wieder einige Höhenmeter hochsteigen. An der Scharte nördlich vom Gipfel gingen wir dann im Auf und Ab weglos querfeldein durch die Heidelandschaft, bis wir unter dem Hanenspil wieder auf den Wanderweg trafen. Etwas Trittsicherheit war dabei hilfreich, um nicht in ein unter Stauden verstecktes Karstloch zu treten. Am Wanderweg angekommen, gönnten wir uns noch etwas Sonne, die bald hinter den Gipfel zu verschwinden drohte. Auf bekanntem Weg stiegen wir schließlich zum Berghaus Malbun ab, das leider noch Betriebsruhe hatte.

Fazit: Wie immer war es ein sehr unterhaltsamer Tag mit unseren Innerschweizer Freunden. Neue Impressionen gab es auch zuhauf und die Erkenntnis, dass wir die Alvier-Gruppe bisher völlig zu Unrecht sträflich vernachlässigt haben.

Route: Berghaus Malbun - Obersäss - Bi den Seen - Isisitzgrat - Margelchopf - Isisitzgrat - Glanna - Glännlichopf - Märchenböden - Wanderweg südl. Hanenspil - Obersäss - Berghaus Malbun

Tourengänger: alpstein, Fraroe, Gret56


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