Erste Tour eines dreitägigen Wochenendes im Haute Val d` Bagnes (VS)...
Von Fionnay auf die Rosablanche wolle ich vor zweieinhalb Jahre im Februar mit Schneeschuhen machen.
Leider hatte es damals für diese Tour schlicht zu wenig Schnee. Es liegt so einiges an Blöcken in der Gegend rum und wenn diese nur unzureichend eingeschneit sind, dann wird das in der ersten Winterhälfte eine unglaublich mühsame, zeit- und energieraubende Angelegenheit. Ich bin bei ca. 2500m umgekehrt, da ich keine Chance sah, die Tour erfolgreich zu beenden. Besonders unangenehm war mir von damals der Aufstieg durch die völlig hartgefrorene und stellenweise vereiste Rinne zwischen La Heu und Sovereu in Erinnerung. So manches Stossgebet schickte ich damals obsi, als ich mit Steigeisen und Pickel den damals praktisch schneefreien Weg auf- und abstieg. Beim Abstieg war die Nachmittagssonne gnädig und weichte den beinharten Boden angenehm auf...
So sprudelte nun einiges an Wasser ins Val d`Bangnes ehe es mich wieder dorhin verschlug. Mitte August sollte diese Tour dann weniger aufreibender sein. Zumindest körperlich verlangte sie mir dann doch einiges ab. Ich hatte keine gute Woche, was den nächtlichen Schlaf betraf. So wollte ich eigentlich schon nach einigen hundert Metern vor allem nur noch herliegen und chrzzzz....
Der steile Anstieg von Fionnay nach Sovereu war an diesen heissen Augusttag natürlich nicht vereist und ich genoss es, das der Weg im morgendliche Schatten lag. Im Bereich Sovereu / Le Da ist der Weg teilweise stark verwachsen. Das enge Tal führt den ganzen Sommer Wasser (Glacier de Sovereu, Gl. du Parrain) was die Flora hier sehr mag. Der offizielle Wanderweg endet hier und Schafspuren hat es everywhere. Ich steige viel zuweit links durch eine sehr steile Rinne (T5), nur wenige Meter westlich des P.2741m. Alle anderen Möglichkeiten, die steinige Ebene auf knapp 2800m zu erreichen wären deutlich leichter gewesen. So kam ich aber in den Genuss des Tiefblicks ins benachbarte Tal mit dem Lac de Louvie.
Die Geschichte ist nun schnell fertigerzählt. Uber endlose Schotter- und Blockhalden (T4) geht es immer nach Nordosten auf die Rosablanche zu. Bei knapp 3200m erreiche ich den Grat, östlich des Col de Cleuson.
Ein kurzer flacher Teil und eine kurze felsige Passage (T4+) führen mich unschwierig über das letzte Stück des Westgrates zum Gipfel der Rosablanche.
Die Normalzustiege von Norden über die flachen Gletscher Grand Dèsert und Glacier du Prafleuri sind schön einzusehen. Im Winter scheint mir das allerdings reizvoller. Die Gletscher machen Mitte August einen etwas ausgelaugten Eindruck. Nun denn, der Winter naht ja bereits wieder und vielleicht werde ich mit Skiern hier noch einmal von der vielbegangen Nordseite hochsteigen.
Für den Abstieg wähle ich die direkte Linie auf P.2708/Cretes Motses und knapp westlich des Bachverlaufes nach der Steilstufe auf Le Da zu. Ab hier wieder den Wanderweg zurück nach Fionnay.
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