Hammerspitzen-Überschreitung
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Sicherlich braucht es keinen zigsten Bericht von der Hammerspitzen-Überschreitung im Kleinwalsertal. Ich habe auch länger mit mir gerungen, ob nicht doch auch ein Kurzbericht reichen würde. Dann bin ich aber doch zum Ergebnis gekommen, dass vielleicht eine weitere "persönliche" Sicht auf diese Modetour nicht schaden wird... Auf eine detaillierte Wegbeschreibung werde ich jedoch aufgrund der zahlreichen, sehr guten Berichte verzichten. Daher in aller Kürze meine Eindrücke:
Wir entscheiden uns von Mittelberg aus zu starten, und nicht die "Rentner-Variante" mit Kanzelwandbahn zu gehen ;-). Daher parken wir am Bergheim Moser (1.201 m) und starten via Wiesalpe (1.289 m) und Innerkuhgehrenalpe (1.673 m) in Richtung Walser Hammerspitze. Über die Nordwestflanke geht es aus dem Kuhgehrensattel einfach hoch zum obersten Nordostgrat. Über diesen - wahlweise mit leichten Kraxelstellen, oder auf einem Pfad - hoch zum Gipfel der Walser Hammerspitze (2.170 m). So weit so gut - das sollte nun wirklich (fast) jeder schaffen. Für alle, die noch keine Erfahrung in alpinem Gelände haben, noch nie in brüchigen Schrofen oder in ausgesetzten Flanken unterwegs waren sollte die Tour an dieser Stelle enden. Es lässt sich schließlich entspannt via Südgrat Richtung Innerkuhgehrenalpe absteigen. Und immerhin hat man dann einen durchaus charakteristischen Gipfel auf einer interessanten Route überschritten...
Wer jedoch weiß, auf was er sich einlassen wird, kann nun in den sanften Wiesensattel vor der Hochgehrenspitze absteigen, um dann auf der anderen Seite steil zur Hochgehrenspitze (2.253 m) zu kraxeln. Auch das lässt sich wohl fast ohne Einsatz der Hände bewerkstelligen, in dem man den kleinen, aber deutlichen Pfad nimmt. Auf diesem Normalweg gibt es nur eine etwas steilere I-Stelle in einem kurzen Kamin. Viel schöner geht es aber links des Normalanstiegs, direkt am Grat (I-II, selten ausgesetzt). Spätestens jedoch hier sollten alle, die sich bislang leicht unwohl gefühlt haben, umdrehen und in Richtung Kanzelwand zurücksteigen. Die folgende Gratkraxelei ist zum Teil luftig, zum Teil brüchig und auch in aller Regel steil.
Die Hochgehrenspitze verlassen wir dann in Richtung Südosten. Zunächst geht es schrofig abwärts. Die erste Steilstufe vor einem kleinen Gratstück wird abgeklettert (I-II), danach geht es rechts über eine sehr steile, etwas brüchige aber verhältnismäßig gut zu kletternde Rinne nach unten (wahlweise Rinne oder Rippe). Vom unteren Ende der Rinne geht es in eine kleine Lücke zwischen HGS und dem großen Gratturm. Hier steigt man zunächst kurz rechts ein Stück am Turm vorbei, um ihn dann direkt nach links oben an geeigneter Stelle zu besteigen (I). Aber auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten!
Vom Südostende des Turms führt dann das bereits häufig erwähnte Fixseil abwärts in das nächste Schärtchen. Die Stelle habe ich als verhältnismäßig einfach empfunden - im Vergleich zu manchen Stellen davor und danach. Die Mitnahme eines Klettersteigsets für diese Stelle halte ich daher eher für unnötig, da das Set an zahlreichen schwierigeren Stellen unnütz ist. Aus der Scharte folgen wir wieder vereinzelten roten Markierungen. Teils auf Pfadspuren, teils auch direkt am Grat geht es in Genusskraxelei (I-II) zum Gipfel der Oberstdorfer Hammerspitze (2.260 m).
Hier genehmigen wir uns zunächst mal die erste längere Pause des Tages und genießen die Aussicht. Auch der weitere Abstiegsweg kann schon mal gut in Augenschein genommen werden. Direkt vom Kreuz geht es dann das kleine Wändchen abwärts. Die 3 Eisenklammern entschärfen die Wand sicherlich, dennoch sollte man schon wissen was man tut: die Wand ist steil (II+) und ausgesetzt. Nach dem Abstieg versteigen wir uns dann leider etwas. Anstatt gradeaus wieder auf einen kleinen Vorgipfel hochzusteigen und in einem weiten Rechtsbogen die Geröllrinne deutlich weiter unten zu queren, steigen wir direkt durch die Geröllrinne ab. Geht auch, ist aber schon sehr steil und brüchig (T5+). Ich könnte mir vorstellen, dass es obenrum besser geht.
Alles in allem muss man beim Abstieg von der OHS zur Fiderepasshütte schon vorsichtig steigen. Die Steilschrofen sind immer wieder mit Kletterstellen (bis II) gewürzt, und auch die Trittspuren im unteren Teil sind immernoch teils ordentlich ausgesetzt (T5). Irgendwann wird der Weg dann jedoch moderater und es geht einfach zur Fiderepasshütte. Nach einer kleinen Stärkung gehts dann weiter abwärts über die Wiesalpe zum Bergheim Moser.
Nun, was ist mein Fazit: Zunächst einmal habe ich mir die Hammerspitzenüberschreitung ganz anders ausgemahlt, als sie schlussendlich ist.
Die Tour ist natürlich sehr lohnenswert. Dennoch geht man deutlich mehr, als dass man wirklich klettert. Meist ist sogar eine vernünftige Spur, teils sogar ein Pfad vorhanden. Die spannenden Passagen (zwischen der Hochgehrenspitze und der Oberstdorfer Hammerspitze, sowie im Abstieg von der OHS sind eigentlich recht kurz. Dennoch: die Tour hat definitiv Wiederholungspotential, auch deswegen, weil es in vielen Passagen mehrere Varianten gibt.
Aber: vor allem der Abstieg von der Oberstdorfer Hammerspitze bis zur Fiderepasshütte sollte nicht unterschätzt werden! Auf dem einfachsten Weg kommt man sicherlich mit T5, II durch. Rechts und links geht´s aber eher in Richtung T6...
Wir entscheiden uns von Mittelberg aus zu starten, und nicht die "Rentner-Variante" mit Kanzelwandbahn zu gehen ;-). Daher parken wir am Bergheim Moser (1.201 m) und starten via Wiesalpe (1.289 m) und Innerkuhgehrenalpe (1.673 m) in Richtung Walser Hammerspitze. Über die Nordwestflanke geht es aus dem Kuhgehrensattel einfach hoch zum obersten Nordostgrat. Über diesen - wahlweise mit leichten Kraxelstellen, oder auf einem Pfad - hoch zum Gipfel der Walser Hammerspitze (2.170 m). So weit so gut - das sollte nun wirklich (fast) jeder schaffen. Für alle, die noch keine Erfahrung in alpinem Gelände haben, noch nie in brüchigen Schrofen oder in ausgesetzten Flanken unterwegs waren sollte die Tour an dieser Stelle enden. Es lässt sich schließlich entspannt via Südgrat Richtung Innerkuhgehrenalpe absteigen. Und immerhin hat man dann einen durchaus charakteristischen Gipfel auf einer interessanten Route überschritten...
Wer jedoch weiß, auf was er sich einlassen wird, kann nun in den sanften Wiesensattel vor der Hochgehrenspitze absteigen, um dann auf der anderen Seite steil zur Hochgehrenspitze (2.253 m) zu kraxeln. Auch das lässt sich wohl fast ohne Einsatz der Hände bewerkstelligen, in dem man den kleinen, aber deutlichen Pfad nimmt. Auf diesem Normalweg gibt es nur eine etwas steilere I-Stelle in einem kurzen Kamin. Viel schöner geht es aber links des Normalanstiegs, direkt am Grat (I-II, selten ausgesetzt). Spätestens jedoch hier sollten alle, die sich bislang leicht unwohl gefühlt haben, umdrehen und in Richtung Kanzelwand zurücksteigen. Die folgende Gratkraxelei ist zum Teil luftig, zum Teil brüchig und auch in aller Regel steil.
Die Hochgehrenspitze verlassen wir dann in Richtung Südosten. Zunächst geht es schrofig abwärts. Die erste Steilstufe vor einem kleinen Gratstück wird abgeklettert (I-II), danach geht es rechts über eine sehr steile, etwas brüchige aber verhältnismäßig gut zu kletternde Rinne nach unten (wahlweise Rinne oder Rippe). Vom unteren Ende der Rinne geht es in eine kleine Lücke zwischen HGS und dem großen Gratturm. Hier steigt man zunächst kurz rechts ein Stück am Turm vorbei, um ihn dann direkt nach links oben an geeigneter Stelle zu besteigen (I). Aber auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten!
Vom Südostende des Turms führt dann das bereits häufig erwähnte Fixseil abwärts in das nächste Schärtchen. Die Stelle habe ich als verhältnismäßig einfach empfunden - im Vergleich zu manchen Stellen davor und danach. Die Mitnahme eines Klettersteigsets für diese Stelle halte ich daher eher für unnötig, da das Set an zahlreichen schwierigeren Stellen unnütz ist. Aus der Scharte folgen wir wieder vereinzelten roten Markierungen. Teils auf Pfadspuren, teils auch direkt am Grat geht es in Genusskraxelei (I-II) zum Gipfel der Oberstdorfer Hammerspitze (2.260 m).
Hier genehmigen wir uns zunächst mal die erste längere Pause des Tages und genießen die Aussicht. Auch der weitere Abstiegsweg kann schon mal gut in Augenschein genommen werden. Direkt vom Kreuz geht es dann das kleine Wändchen abwärts. Die 3 Eisenklammern entschärfen die Wand sicherlich, dennoch sollte man schon wissen was man tut: die Wand ist steil (II+) und ausgesetzt. Nach dem Abstieg versteigen wir uns dann leider etwas. Anstatt gradeaus wieder auf einen kleinen Vorgipfel hochzusteigen und in einem weiten Rechtsbogen die Geröllrinne deutlich weiter unten zu queren, steigen wir direkt durch die Geröllrinne ab. Geht auch, ist aber schon sehr steil und brüchig (T5+). Ich könnte mir vorstellen, dass es obenrum besser geht.
Alles in allem muss man beim Abstieg von der OHS zur Fiderepasshütte schon vorsichtig steigen. Die Steilschrofen sind immer wieder mit Kletterstellen (bis II) gewürzt, und auch die Trittspuren im unteren Teil sind immernoch teils ordentlich ausgesetzt (T5). Irgendwann wird der Weg dann jedoch moderater und es geht einfach zur Fiderepasshütte. Nach einer kleinen Stärkung gehts dann weiter abwärts über die Wiesalpe zum Bergheim Moser.
Nun, was ist mein Fazit: Zunächst einmal habe ich mir die Hammerspitzenüberschreitung ganz anders ausgemahlt, als sie schlussendlich ist.
Die Tour ist natürlich sehr lohnenswert. Dennoch geht man deutlich mehr, als dass man wirklich klettert. Meist ist sogar eine vernünftige Spur, teils sogar ein Pfad vorhanden. Die spannenden Passagen (zwischen der Hochgehrenspitze und der Oberstdorfer Hammerspitze, sowie im Abstieg von der OHS sind eigentlich recht kurz. Dennoch: die Tour hat definitiv Wiederholungspotential, auch deswegen, weil es in vielen Passagen mehrere Varianten gibt.
Aber: vor allem der Abstieg von der Oberstdorfer Hammerspitze bis zur Fiderepasshütte sollte nicht unterschätzt werden! Auf dem einfachsten Weg kommt man sicherlich mit T5, II durch. Rechts und links geht´s aber eher in Richtung T6...
Tourengänger:
Manu81

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (8)