Aiguille du Déjeuner 3346m und Mont Vélan 3722m
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ARÊTE D'ANNIBAL - KLETTERN ÜBER HANNIBALS ELEFANTENRÜCKEN.
Lange geplant war eine gemeinsame Tour mit meinem Tschechischen Kollegen der seit einigen Jahren nun in der Schweiz lebt. Die Zeit hatte irgendwie nie gepasst, doch nun konnten wir unsere erste gemeinsame Tout unternehmen und waren sogar zu dritt weil seine Freundin auch frei hatte für die drei Tage.
Unser Plan war die Besteigung vom Mont Vélan in der äussersten südwestlichen vom Wallis. Diesen Berg versuchte ich schon einmal vor einigen Wochen, ich suchte mit aber wegen einer Erkältung ein kleineres Ziel. Mit der erfolgreichen Besteigung nun ist das Miniprojekt Mont Vélan über die mangels Stützpunkten wenig begangene Arête d'Annibal nun abgeschlossen.
Allgemeines zum Mont Vélan
Der 3722m hohe Hauptgipfel des Mont Vélans liegt in den westlichen Walliser Alpen auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Die Schweizer Seite vom Berg ist im Kanton Wallis, die Südseite gehört zur italienischen Provinz Valle d’Aosta. Auf älteren Kartenwerken findet man höhere Gipfelangaben bis 3731m. Der Grund liegt im teilweisen Abschmelzen des Gipfelplateaus (Le Dôme du Vélan), so dass inzwischen der höchste Punkt als Geröllbuckel aus dem Firn herausragt. Der wuchtige Mont Vélan steht allerdings im Schatten von seinem mächtigen, 5½km entfernten Nachbar Grand Combin (4314m) im Nordosten, dennoch ist der Mont Vélan mit 617m Schartenhöhe ein selbstständiger Gipfel. Die Süd- und Westseite bestehen grösstenteils aus Fels, nach Norden (Glacier de Tseudet) und Osten (Glacier de Valsorey) fliessen Gletscher vom Gipfelplateau in die Täler hinunter. Der Mont Vélan wurde vermutlich am 31.8.1779 durch Laurent-Joseph Murith, einem Botaniker und Mönch des Hospizes auf dem Hospiz Grand Saint-Bernard, zusammen mit den zwei Jäger Moret und Genoud aus Bourg Saint-Pierre, vom Glacier de Proz auf der Westseite erstbestiegen. Für die damalige Zeit vor alpinen Erschliessungen wie die Matterhornerstbesteigung war dies eine herausragende Leistung. Die Normalroute führt heute aus Norden von der Cabane du Vélan (2642m) über Col de la Gouille (3150m) und den Nordostgrat (Arête de la Gouille) auf den Gipfel (WS, Fels bis II). Eine gleich schwierige Route ohne Gletscherberührung und Stützpunkt ist der Westgrat (Arête d’Annibal). Etwas anspruchsvoller ist der Nordnordwestgrat (ZS; Fels bis III; Arête de la Gouille). Im Frühjahr wird der Mont Vélan vom Hüttenstützpunkt oft mit Ski bestiegen; die Westwand wartet zudem mit steilen Couloirs auf welch aber sehr schwierige Skiabfahrten sind mit Neigungswinkeln über 45°.
Unsere Tour
TAG 1:
Wir trafen uns vor Mittag in Martigny, da Daniel und Ivette schon einige Tage im Wallis unterwegs waren beim Klettern und Bergsteigen. Von Martigny ging es also gemeinsam mit dem Auto nach Bourg Saint-Bernard (1927m). Mit schweren Rucksäcken liefen wir los, denn Zelt, Essen für drei Tage und das ganze Hochtourenmaterial musste ja den Berg hinauf. Die erste Stunde folgten wir bis ans Ende einer aufgegebenen Skiliftanlage. Nach einer Pause wurde das Gelände zunehmed steiler und wir folgten wenigen Steinmännchen bis wir auf eine Pfadspur entlang des Baches Torrent de Perche trafen. Bald verliess der Pfad den Bachrand nach links hinauf auf eine Moräne. Dort oberhalb 2500m rasteten wir erneut bevor es etwa 150m steil auf der Moräne weiter bergauf ging. Danach wendete sich der Pfad wieder zum Bach hin, wo wir eine letzte Pause machen, bis sich die Flanke knapp oberhalb 2800m abflachte. Hier fanden wir einen etwas grasbewachsenen Platz für unsere zwei Zelte inmitten der Steinwüste. Die Zelte waren rasch aufgebaut und wir begangen zu Kochen, zuerst eine Suppe, danach gebratener Speck, Tomatensauce mit Teigwaren. Nach Sonnenuntergang legten wir uns rasch in die Schlafsäcke um fit für den nächsten Tag zu sein.
TAG 2:
Noch im Dunkeln frühstückten wir mit freisch aufgebrühtem Kaffee, dann ging es auch schon los. Wir lifen über den Geröllhalden und später über den gröllübersähten Glacier de Proz. Zuletzt hatte es zwei kleine Schneefelder und nach etwa einer Stunde erreichten wir den Col d'Annibal (2992m). Hier begann der fast 700 Höhenmeter und über einen Kilometer langen Grat hinauf zum Westgipfel des Mont Vélans. Die Route ist abwechslnd und jedes Detail ist schwierig zu beschreiben. Bis auf die letzen 25 Meter war er aber nie schwierig und das Seil blieb später auch beim Abstieg im Rucksack. Die Kletterei machte grossen Spass. Man bewegt sich meistens direkt auf dem Grat oder bei einigen senkrechten Aufschwüngen auf knapp darunter auf der Schweizer Seite. Einige Steinmännchen oder Wegspuren weisen stellenweise die Route, aber oft muss man das Gelände selbst studieren wo es am Besten gehen würde. Für den Abstieg an unübersichtliche Stellen habe ich eine zusätzliche Steinmännchen gebaut die dann auch hilfreich waren. Wir teilten die Arête d'Annibal in vier Teile ein zwischen denen wir jeweils eine kurze Pause machten. Für den Grat beneötigten wir wie in der Litatur beschrieben 3½ Stunden inklusive drei Pausen, wobei die zweite auf dem aussichtsrieichen Gratgipfel Aiguille du Déjeuner (3346m) etwas länger war. Erst auf dem Vorgipfel P.3681m konnten wir den höchsten Punkt sehen. Doch vom Westgipfel war es fast ein Spaziergang über das verfirnte Gipfelplateau zum Hauptgipfel hinüber. Die Rucksäcke liessen wir auf dem Vorgipfel zurück und spazierten mit Pickel und Steigeisen auf den Hauptgipfel. Wir waren alleine dort oben und konnten das herrliche Panorama geniessen. Danach ging es rasch zurück zum Rucksackdepot. Nun folgte der lange Abstieg über den teilweise brüchigen Grat, der nochmals wenige Stunden Konzentration benötigte. Angekommen im Pass hatten wir die Schwierigkeiten hinter uns gelassen und wanderten über die Geröllflächen zurück zu den Zelten. Bei einem Bier und leckerem Abendessen feierten wir unseren Gipfelerfolg und legten uns zum Ausruhen nach Sonnenuntergang wieder in unsere Schlafsäcke.
TAG 3:
Nach Tagesanbruch und Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und wanderten in Gemütlichem Tempo bergab zum Auto. Die Tour war phantastisch un hoffen wir, dass es einen schönen Oktober gibt um nochmals einen hohen 3000er oder gar 4000er besteigen zu können. Es hat riesig Spass gemacht!
Genaue Route: Siehe beigelegte Karte
Erster Besteigungsversuch: Testa Grisa 3060m
Lange geplant war eine gemeinsame Tour mit meinem Tschechischen Kollegen der seit einigen Jahren nun in der Schweiz lebt. Die Zeit hatte irgendwie nie gepasst, doch nun konnten wir unsere erste gemeinsame Tout unternehmen und waren sogar zu dritt weil seine Freundin auch frei hatte für die drei Tage.
Unser Plan war die Besteigung vom Mont Vélan in der äussersten südwestlichen vom Wallis. Diesen Berg versuchte ich schon einmal vor einigen Wochen, ich suchte mit aber wegen einer Erkältung ein kleineres Ziel. Mit der erfolgreichen Besteigung nun ist das Miniprojekt Mont Vélan über die mangels Stützpunkten wenig begangene Arête d'Annibal nun abgeschlossen.
Allgemeines zum Mont Vélan
Der 3722m hohe Hauptgipfel des Mont Vélans liegt in den westlichen Walliser Alpen auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Die Schweizer Seite vom Berg ist im Kanton Wallis, die Südseite gehört zur italienischen Provinz Valle d’Aosta. Auf älteren Kartenwerken findet man höhere Gipfelangaben bis 3731m. Der Grund liegt im teilweisen Abschmelzen des Gipfelplateaus (Le Dôme du Vélan), so dass inzwischen der höchste Punkt als Geröllbuckel aus dem Firn herausragt. Der wuchtige Mont Vélan steht allerdings im Schatten von seinem mächtigen, 5½km entfernten Nachbar Grand Combin (4314m) im Nordosten, dennoch ist der Mont Vélan mit 617m Schartenhöhe ein selbstständiger Gipfel. Die Süd- und Westseite bestehen grösstenteils aus Fels, nach Norden (Glacier de Tseudet) und Osten (Glacier de Valsorey) fliessen Gletscher vom Gipfelplateau in die Täler hinunter. Der Mont Vélan wurde vermutlich am 31.8.1779 durch Laurent-Joseph Murith, einem Botaniker und Mönch des Hospizes auf dem Hospiz Grand Saint-Bernard, zusammen mit den zwei Jäger Moret und Genoud aus Bourg Saint-Pierre, vom Glacier de Proz auf der Westseite erstbestiegen. Für die damalige Zeit vor alpinen Erschliessungen wie die Matterhornerstbesteigung war dies eine herausragende Leistung. Die Normalroute führt heute aus Norden von der Cabane du Vélan (2642m) über Col de la Gouille (3150m) und den Nordostgrat (Arête de la Gouille) auf den Gipfel (WS, Fels bis II). Eine gleich schwierige Route ohne Gletscherberührung und Stützpunkt ist der Westgrat (Arête d’Annibal). Etwas anspruchsvoller ist der Nordnordwestgrat (ZS; Fels bis III; Arête de la Gouille). Im Frühjahr wird der Mont Vélan vom Hüttenstützpunkt oft mit Ski bestiegen; die Westwand wartet zudem mit steilen Couloirs auf welch aber sehr schwierige Skiabfahrten sind mit Neigungswinkeln über 45°.
Unsere Tour
TAG 1:
Wir trafen uns vor Mittag in Martigny, da Daniel und Ivette schon einige Tage im Wallis unterwegs waren beim Klettern und Bergsteigen. Von Martigny ging es also gemeinsam mit dem Auto nach Bourg Saint-Bernard (1927m). Mit schweren Rucksäcken liefen wir los, denn Zelt, Essen für drei Tage und das ganze Hochtourenmaterial musste ja den Berg hinauf. Die erste Stunde folgten wir bis ans Ende einer aufgegebenen Skiliftanlage. Nach einer Pause wurde das Gelände zunehmed steiler und wir folgten wenigen Steinmännchen bis wir auf eine Pfadspur entlang des Baches Torrent de Perche trafen. Bald verliess der Pfad den Bachrand nach links hinauf auf eine Moräne. Dort oberhalb 2500m rasteten wir erneut bevor es etwa 150m steil auf der Moräne weiter bergauf ging. Danach wendete sich der Pfad wieder zum Bach hin, wo wir eine letzte Pause machen, bis sich die Flanke knapp oberhalb 2800m abflachte. Hier fanden wir einen etwas grasbewachsenen Platz für unsere zwei Zelte inmitten der Steinwüste. Die Zelte waren rasch aufgebaut und wir begangen zu Kochen, zuerst eine Suppe, danach gebratener Speck, Tomatensauce mit Teigwaren. Nach Sonnenuntergang legten wir uns rasch in die Schlafsäcke um fit für den nächsten Tag zu sein.
TAG 2:
Noch im Dunkeln frühstückten wir mit freisch aufgebrühtem Kaffee, dann ging es auch schon los. Wir lifen über den Geröllhalden und später über den gröllübersähten Glacier de Proz. Zuletzt hatte es zwei kleine Schneefelder und nach etwa einer Stunde erreichten wir den Col d'Annibal (2992m). Hier begann der fast 700 Höhenmeter und über einen Kilometer langen Grat hinauf zum Westgipfel des Mont Vélans. Die Route ist abwechslnd und jedes Detail ist schwierig zu beschreiben. Bis auf die letzen 25 Meter war er aber nie schwierig und das Seil blieb später auch beim Abstieg im Rucksack. Die Kletterei machte grossen Spass. Man bewegt sich meistens direkt auf dem Grat oder bei einigen senkrechten Aufschwüngen auf knapp darunter auf der Schweizer Seite. Einige Steinmännchen oder Wegspuren weisen stellenweise die Route, aber oft muss man das Gelände selbst studieren wo es am Besten gehen würde. Für den Abstieg an unübersichtliche Stellen habe ich eine zusätzliche Steinmännchen gebaut die dann auch hilfreich waren. Wir teilten die Arête d'Annibal in vier Teile ein zwischen denen wir jeweils eine kurze Pause machten. Für den Grat beneötigten wir wie in der Litatur beschrieben 3½ Stunden inklusive drei Pausen, wobei die zweite auf dem aussichtsrieichen Gratgipfel Aiguille du Déjeuner (3346m) etwas länger war. Erst auf dem Vorgipfel P.3681m konnten wir den höchsten Punkt sehen. Doch vom Westgipfel war es fast ein Spaziergang über das verfirnte Gipfelplateau zum Hauptgipfel hinüber. Die Rucksäcke liessen wir auf dem Vorgipfel zurück und spazierten mit Pickel und Steigeisen auf den Hauptgipfel. Wir waren alleine dort oben und konnten das herrliche Panorama geniessen. Danach ging es rasch zurück zum Rucksackdepot. Nun folgte der lange Abstieg über den teilweise brüchigen Grat, der nochmals wenige Stunden Konzentration benötigte. Angekommen im Pass hatten wir die Schwierigkeiten hinter uns gelassen und wanderten über die Geröllflächen zurück zu den Zelten. Bei einem Bier und leckerem Abendessen feierten wir unseren Gipfelerfolg und legten uns zum Ausruhen nach Sonnenuntergang wieder in unsere Schlafsäcke.
TAG 3:
Nach Tagesanbruch und Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und wanderten in Gemütlichem Tempo bergab zum Auto. Die Tour war phantastisch un hoffen wir, dass es einen schönen Oktober gibt um nochmals einen hohen 3000er oder gar 4000er besteigen zu können. Es hat riesig Spass gemacht!
Genaue Route: Siehe beigelegte Karte
Erster Besteigungsversuch: Testa Grisa 3060m
Tourengänger:
Sputnik

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