Findelengletscher, Herbstmessungen 2020

Perfekter Messtag auf dem Findelengletscher

Wiederum keine Wolke am Horizont. Der Findelengletscher wartet auf die Herbst-Messungen 2020. Schon deutlich vor 8 Uhr stehen wir auf 3500 m.ü.M. unter der Cima di Jazzi. Stange und Sägemehl werden gefunden. Leider hat der Firnbohrer einen Defekt, weshalb wir nicht alle Messungen durchführen können. Dafür geht's schneller als erwartet weiter. Auf harter Altschneeoberfläche traversieren wir ins nördliche Gletscherbecken unter dem Strahlhorn. Dann weiter den Messungen nach über den Gletscher nach unten. Der Findelengletscher beindruckt immer wieder durch seine Weite. Im Vergleich mit anderen Alpengletschern geht's ihm aufgrund seiner Höhe auch relativ gut. Auch in diesem Jahr hatte er ein beträchtliches Nährgebiet. Auf der grossen Ebene auf 3100 m.ü.M. treffen wir mit den beiden anderen Teams zusammen und steigen dann zusammen den weiteren Messpunkten nach hinab zur Gletscherzunge. Nach Abschluss der Arbeiten das grosse Staunen: Die Kaverne, welche letztes Jahr eingebrochen ist, hat sich nun vollständig aufgelöst und der Gletscher endet in einer 30 Meter hohen, senkrechten Eiswand - sehr eindrücklich. Wie immer bleiben wir nördlich des Gletscherflusses, was mittlerweile aufgrund des ausgedehnten Toteises aber ziemlich zeitraubend und mühsam ist. Besser verlässt man den Gletscher nun südlich. Langer Rückweg mit dem schweren Gepäck zum Blauherd.

Der Findelengletscher hat wie alle anderen Gletscher auch 2020 an Masse verloren, jedoch wiederum vergleichsweise wenig. Das hat mit viel Schnee im Frühwinter und seiner grossen mittleren Höhe zu tun.