Bike and Hike - Aufstieg Biberkopf über Nordflanke vom Rappenalptal
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Hallo liebe Hikr-Community, bitte nachsehen, das ist mein erster Tourenbericht.
Am 27.08.2020 gelang meine geplante Tour auf den südlichsten Gipfel Deutschlands.
Ursprünglich hätte er auf einer Hüttenbegehung gemacht werden sollen, was aber aufgrund Schlechtwetters nicht sinnvoll erschien. Also habe ich am Donnerstag das tolle Zeitfenster genutzt und bin kurz nach Oberstdorf runtergefahren Richtung Fellhornbahn Talstation.
Etappe 1: Fellhorn Talstation - Rappenalptal - Privatweg Körberalpe - Depot Fahrrad Körbhütte vor Verbotsschild für Radl
Start: 11:11 Uhr (ca. 50 Min. Fahrt)
Kurz und schmerzlos bergauf mit meinem E-Bike geradelt, das E steht in diesem Fall für Eigenantrieb. Das XC soll wenigstens noch ein paar Mal dieses Jahr bewegt werden, setzt schon langsam "Spinnenrost" an. An den meisten E-Bikern vorbeigeradelt und letztlich von der Hauptstraße Richtung Speicherhütte links nach der Talstation der Materialseilbahn Mindelheimer Hütte steil in Kehren hinaufgefahren zum Fahrraddepot. Dort noch kurz die Überreste des aufgewirbelten Kuhdungs entfernt...
Etappe 2: Depot Fahrrad Körbhütte - Salzbichlhütte - Hohalp - Nordflanke Biberkopf - Grüne Scharte - Biberkopf Gipfel - Hundskopfhütte - Hintere Lechleitner Alm - Salzbichlhütte - Fahrraddepot
Start: 12:11 Uhr (ca. 255 Min. Bergsteigen)
Mich wundert, warum es hier auf hikr.org noch keinen Tourenbericht zum Aufstieg über die Nordflanke gibt. Damit erspart man sich einen weiten Umweg über die Rappenseehütte und hat den kürzesten Zustieg Richtung Hauptwanderweg vom Hochrappenkopf an der Grünen Scharte. Dabei gibt es einen interessanten Artikel über die Erstbesteigung des Biberkopf im Jahre 1857:
https://www.verschoenerungsverein-oberstdorf.de/unser-oberstdorf/heft-53/sie-waren-alle-dem-gipfel.html
Nach Putzen meines Radls ging es sodann relativ steil hoch zur Salzbichlhütte, wo mich ein paar Maulesel begrüßten oder einfach nur verwundert anschauten. "Ja, wos hod der hier verlora? Ha, des woiß I it, vielleicht hod dr sich oifach verlaufa." im besten Schwäbisch oder Allgäuerisch.
Weiter ging es auf weglosem Pfad über die saftigen Wiesen der Mittleren Biberalp hinauf, später auf Kuhpfaden hoch zum Salzbüheljoch. Man hätte davor auch südöstlich direkt zur Hohalp oder Hochalpe über gerölliges, grasiges Gelände aufsteigen können. Vom Pass weiter auf dem Wanderweg Richtung Mutzentobel und vor der Hohalp die Nordflanke ebenso in südöstlicher Richtung. Noch kurz am Wegesrand an der Quelle die Wasservorräte gefüllt und auf schottrigem, nicht immer festem Untergrund hoch. Meist unschwierig in Kehren hinauf, an Steinböcken vorbei, die sich nicht aus der Ruhe haben lassen wollen. Sind wohl bereits an den Menschen gewöhnt, trotzdem immer wieder ein schöner Anblick bei diesen Prachttieren.
Ohne Stöcke und ohne feste Sohle habe ich den Weg mehr hochgewühlt, als sicher hochgestiegen. Wird mir eine Lehre sein, nächstes Mal mit Zustiegsschuhen mindestens. Auf dem Abstieg ging es dafür einigermaßen.
Das restliche Stück ab dem Abzweig der Grünen Scharte bis zum Abzweig hoch zum Gipfel ist stets absturzgefährdet und bei leichtem Schotter zu bewältigen. Bin ab und an leicht ins Rutschen gekommen, aber man meist gute Tritte. Laut blau-weißem Wegweiser soll es in 15 Minuten auf den Gipfel gehen.
Bekannterweise geht die Schwierigkeit nicht über eine UIAA I hinaus. Für meinen Geschmack zu viele Versicherungen, der Fels ist zwar teils abgespeckt, aber meist doch griffig.
Oben auf dem höchsten Punkt schöne Gipfelrast gehabt mit drei deutschen Vermessern, die den Festpunkt einen neuen Anstrich verpasst haben, da der Stein doch leicht verwittert war. Angezogene Dohlen wurden per Schrot in die Flucht vertrieben, da die Herren doch in Ruhe rasten wollten :D
Schnell ging es Richtung Abstieg, da die Sonne meist unter den Wolken verschwand und die leichte Brise doch für kalte Hände sorgte. Auf Höhe von 1.650 müNN etwa querte ich eine Almwiese Richtung Wanderweg in Nordrichtung zum Schänzelesee. Von dort ging es auf dem gleichen Weg retour zum Radl.
Etappe 3: Depot Fahrrad Körbhütte vor Verbotsschild für Radl - Alpe Breitengehren - P Fellhorn Talstation
Start: 16:30 Uhr (ca. 30 Min. Fahrt)
Rasante Abfahrt bei teils qietschenden Bremsen, kurze Einkehr mit Erwerb eines leckeren Bergkäses und Rindlandjäger frisch vom Almwirt für 7,60 und 6 EUR jeweils. Viel zu früh wieder zurück am Auto :)
Hoffe, euch gefällt mein erster Bericht und ich würde mich um Feedback kümmern, was beim nächsten Mal besser gemacht werden kann!
Am 27.08.2020 gelang meine geplante Tour auf den südlichsten Gipfel Deutschlands.
Ursprünglich hätte er auf einer Hüttenbegehung gemacht werden sollen, was aber aufgrund Schlechtwetters nicht sinnvoll erschien. Also habe ich am Donnerstag das tolle Zeitfenster genutzt und bin kurz nach Oberstdorf runtergefahren Richtung Fellhornbahn Talstation.
Etappe 1: Fellhorn Talstation - Rappenalptal - Privatweg Körberalpe - Depot Fahrrad Körbhütte vor Verbotsschild für Radl
Start: 11:11 Uhr (ca. 50 Min. Fahrt)
Kurz und schmerzlos bergauf mit meinem E-Bike geradelt, das E steht in diesem Fall für Eigenantrieb. Das XC soll wenigstens noch ein paar Mal dieses Jahr bewegt werden, setzt schon langsam "Spinnenrost" an. An den meisten E-Bikern vorbeigeradelt und letztlich von der Hauptstraße Richtung Speicherhütte links nach der Talstation der Materialseilbahn Mindelheimer Hütte steil in Kehren hinaufgefahren zum Fahrraddepot. Dort noch kurz die Überreste des aufgewirbelten Kuhdungs entfernt...
Etappe 2: Depot Fahrrad Körbhütte - Salzbichlhütte - Hohalp - Nordflanke Biberkopf - Grüne Scharte - Biberkopf Gipfel - Hundskopfhütte - Hintere Lechleitner Alm - Salzbichlhütte - Fahrraddepot
Start: 12:11 Uhr (ca. 255 Min. Bergsteigen)
Mich wundert, warum es hier auf hikr.org noch keinen Tourenbericht zum Aufstieg über die Nordflanke gibt. Damit erspart man sich einen weiten Umweg über die Rappenseehütte und hat den kürzesten Zustieg Richtung Hauptwanderweg vom Hochrappenkopf an der Grünen Scharte. Dabei gibt es einen interessanten Artikel über die Erstbesteigung des Biberkopf im Jahre 1857:
https://www.verschoenerungsverein-oberstdorf.de/unser-oberstdorf/heft-53/sie-waren-alle-dem-gipfel.html
Nach Putzen meines Radls ging es sodann relativ steil hoch zur Salzbichlhütte, wo mich ein paar Maulesel begrüßten oder einfach nur verwundert anschauten. "Ja, wos hod der hier verlora? Ha, des woiß I it, vielleicht hod dr sich oifach verlaufa." im besten Schwäbisch oder Allgäuerisch.
Weiter ging es auf weglosem Pfad über die saftigen Wiesen der Mittleren Biberalp hinauf, später auf Kuhpfaden hoch zum Salzbüheljoch. Man hätte davor auch südöstlich direkt zur Hohalp oder Hochalpe über gerölliges, grasiges Gelände aufsteigen können. Vom Pass weiter auf dem Wanderweg Richtung Mutzentobel und vor der Hohalp die Nordflanke ebenso in südöstlicher Richtung. Noch kurz am Wegesrand an der Quelle die Wasservorräte gefüllt und auf schottrigem, nicht immer festem Untergrund hoch. Meist unschwierig in Kehren hinauf, an Steinböcken vorbei, die sich nicht aus der Ruhe haben lassen wollen. Sind wohl bereits an den Menschen gewöhnt, trotzdem immer wieder ein schöner Anblick bei diesen Prachttieren.
Ohne Stöcke und ohne feste Sohle habe ich den Weg mehr hochgewühlt, als sicher hochgestiegen. Wird mir eine Lehre sein, nächstes Mal mit Zustiegsschuhen mindestens. Auf dem Abstieg ging es dafür einigermaßen.
Das restliche Stück ab dem Abzweig der Grünen Scharte bis zum Abzweig hoch zum Gipfel ist stets absturzgefährdet und bei leichtem Schotter zu bewältigen. Bin ab und an leicht ins Rutschen gekommen, aber man meist gute Tritte. Laut blau-weißem Wegweiser soll es in 15 Minuten auf den Gipfel gehen.
Bekannterweise geht die Schwierigkeit nicht über eine UIAA I hinaus. Für meinen Geschmack zu viele Versicherungen, der Fels ist zwar teils abgespeckt, aber meist doch griffig.
Oben auf dem höchsten Punkt schöne Gipfelrast gehabt mit drei deutschen Vermessern, die den Festpunkt einen neuen Anstrich verpasst haben, da der Stein doch leicht verwittert war. Angezogene Dohlen wurden per Schrot in die Flucht vertrieben, da die Herren doch in Ruhe rasten wollten :D
Schnell ging es Richtung Abstieg, da die Sonne meist unter den Wolken verschwand und die leichte Brise doch für kalte Hände sorgte. Auf Höhe von 1.650 müNN etwa querte ich eine Almwiese Richtung Wanderweg in Nordrichtung zum Schänzelesee. Von dort ging es auf dem gleichen Weg retour zum Radl.
Etappe 3: Depot Fahrrad Körbhütte vor Verbotsschild für Radl - Alpe Breitengehren - P Fellhorn Talstation
Start: 16:30 Uhr (ca. 30 Min. Fahrt)
Rasante Abfahrt bei teils qietschenden Bremsen, kurze Einkehr mit Erwerb eines leckeren Bergkäses und Rindlandjäger frisch vom Almwirt für 7,60 und 6 EUR jeweils. Viel zu früh wieder zurück am Auto :)
Hoffe, euch gefällt mein erster Bericht und ich würde mich um Feedback kümmern, was beim nächsten Mal besser gemacht werden kann!
Tourengänger:
F3ttmull

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