Kleine & Große Klara - Kurzweilige Kletterei (2Sl, 3+)

Feierabendtour auf die Kleine und Große Klara. Ein schicker Felszacken oberhalb des Bergdorfes Ebnit, welcher aus dem Dorf die Blicke auf sich zieht und mit dem Gipfelkreuz schön aus dem umliegenden Wald heraussticht.

Vom Parkplatz an der Kirche in Ebnit gehts den Fahrweg, welcher auch als Klaraweg markiert ist hinauf. Eine große Kehre wird genommen und am Abzweig auf nun bewachsenem Weg links halten und die Höhe halten. Der Weitere, noch breite, jedoch zugewucherte Forstweg führt hinter Steinschlagnetzen nur wenig ansteigend den Hang entlang. Dem Forstweg wird bis zum Ende gefolgt, dann gehts auf einem schmalen und gut ersichtlichen Pfad ab in den Wald. Das Gelände steigt nun etwas an. Durch den Wald gehts nun relativ klar und einfach (T3) bis direkt zum Einstieg in die Kletterei unter der Großen Klara.
Auf dem Sattel zwischen Großer und Kleiner Klara machen wir uns für die Kletterei fertig. Gepäck kann hier deponiert werden.

Ein Abstecher auf die kleine Klara muss noch sein. Diese wird in leichter Kraxelei (T4, I) auf guten Wegspuren direkt über den gegen Ende hin recht ausgesetzten Grat gewonnen. Vom Sattel aus maximal eine Minute. Von hier hat man jedoch einen schönen Ausblick auf den Turm der Großen Klara und nach Ebnit hinab, der Abstecher lohnt sich also. Auch ist der Spitz recht fotogen.

Der Einstieg zur Route "Via Bäru" III+ ist nicht zu übersehen und mit rotem Herz markiert. Die erste Seillänge, wenn man es so nennen kann, führt durch Schrofengelände im Gras-Fels Mix hinauf (II). Ein neuer Bohrhaken auf halber Strecke. Von diesem sieht man auch schon den Stand aus zwei Borhhaken mit Schlinge verbunden und als Abseilstand eingerichtet.
Die 2. Seillänge ist dann etwas spannender. Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten vom Stand aus nun weiterzuklettern. Entweder in direkter Linie wieder in nun senkrechtem Gras Fels Mix hinauf (III+, 2 neue Borhhaken), oder nach rechts sehr ausgesetzt über einen Spalt und anschließend glatte Platte queren (III+, 1 Borhhaken, 1 Normalhaken). Wir wählen die letztere Variante, das schaut irgendwie spannender aus und ist es auch. Als ungeübter Kletterer am Fels brauchts um auf die glatte Platte zu kommen doch etwas Mut und beherztes zupacken. Zu meinem erstaunen hängt ab dem Borhaken in der Platte ein Fixseil bis unterhalb des Gipfels.
Nach der Platte befindet sich nochmals ein gebohrter Stand. Diesen überspringe ich im Vorstieg und gehe weiter durch einfacheres Gelände, jedoch weiterhin ausgesetzt (II) zum Gipfel. Auf dem Weg hats nochmals 2 Borhhaken und eine Schlinge.
Am Gipfel kann an Bandschlingen und Abseilstand am Gipfelkreuz nachgesichert werden.
Die Aussicht nach Ebnit hinunter ist super, und der Gipfel doch recht exponiert, ein schöner Spitz, der aus dem Wald herausragt. Bevor es ganz dunkel wird, lass ich noch kurz die Drohne starten um ein paar Aufnahmen zu machen.

Runter gehts dann per Abseilen vom Gipfel in direktrer Linie zum Stand der ersten Seillänge. Das 60 m Einfachseil reicht nicht bis ganz unten. Die 1. Seillänge kann man nun wahlweise abklettern oder nochmals abseilen, wobei es dafür eigentlich fast zu flach ist.

Im dunkeln dann durch den Wald wieder zurück zum Ausgangspunkt, wobei wir hier direkt nach der Großen Klara einen kleinen Verhhauer einbauen und dank GPS Track auf der Uhr und etwas Suche wieder den richtigen Weg finden.


Für wenig Kletterversierte, wie mich eine super Tour um mal etwas Mehrseillängen-Feeling zu bekommen und etwas die Sicherungstechnik am Fels sowie den Vorstieg aufzufrischen. Die 2 Seillängen sind ziemlich kurz und die Kletterei nicht länger als 10 Minuten. Schön ists jedoch trotzdem. Wer mehr will sollte wohl lieber an die nahgelegenen Löwenzähne gehen.