Cap. Poncione di Braga - Btta di Masnee - Capanna Basodino


Publiziert von basodino , 26. August 2020 um 15:33.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:22 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo Castello   Gruppo Cristallina   Gruppo Pizzo San Giacomo   Gruppo Basodino   CH-TI 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 780 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Robiei kann man durch das Val Bavona mit Bus und Pkw bis San Carlo erreichen, dann mit der Seilbahn hinauf
Unterkunftmöglichkeiten:Cap. Poncione di Braga 2001 m, 18 Plätze, im Corona-Sommer mit Halbpension, sonst unbewartet, Cap. Basodino CAS 1856 m, 61 Plätze, bewartet

Unser Weg von Piano di Peccia nach Airolo sollte am zweiten Tag zur Capanna Basodino über die Bocchetta del Masnee und die dortige blaue Route führen. Den Abstecher zum Pizzo Castello mussten wir uns allerdings früh abschminken, da das Wetter sehr schnell eintrübte. Bereits vor einigen Jahren wurde ich von einer Besteigung abgehalten - damals wegen Neuschee.

Der Weg zur Bocchetta del Masnee zweigt wenig oberhalb der Capanna Poncione di Braga vom rot-weiß markierten Weg links ab, wobei sich eher selten eine klare Spur bildet. Zu beliebig ist das Gelände. Bei guter Sicht sieht man sein Ziel immer wieder, so dass es dann kein Problem ist, wenn man sich mal von den blau-weißen Wegzeichen entfernt. Im Nebel allerdings ist die Orientierung nicht ganz so einfach. Als grobe Faustregel kann man sagen, dass man sich im Zweifel immer leicht rechts hält, damit man nicht auf einer parallelen Route links landet, die dann nicht zum Übergang führt. So fanden wir auch immer wieder Wegzeichen, wenngleich wir im Nebel auch mal von der Route abkamen.
Erst in den letzten etwas steileren Metern zum Übergang gibt es dann eine Spur. T3, 1 h 35 min

Am Übergang sahen wir erst mal nicht viel. Auf der anderen Seite sind die Wegzeichen etwas dichter gesetzt und eine Spur ist häufiger zu finden, aber auch nicht überall durchgehend. So brauchten wir gerade im Abstieg etwas länger, da man hier die Route nicht verlieren sollte, da das Gelände nicht mehr ganz so beliebig begehbar ist. In weiten Kehren über verschiedene Geländestufen steigt man hinab bis zur ehemaligen Alpe Zota. Gerade kurz vor der Alpe war es verwirrend, dass es erst jede Menge Zeichen gab, dann aber wieder kaum welche. Trotzdem war es nicht schwierig die Ruinen zu finden. Dem ehemaligen Alpgebäude ist eine flache Stelle vorgelagert, auf der wir einen guten Pausenplatz fanden. Unter normalen Umständen wäre das ein super Aussichtspunkt. T3+, 1 h 10 min

Nach einer ausgiebigen Mittagspause machten wir uns dann an die lange Querung. Der Weg verliert zunächst kaum an Höhe, geht dann etwas hinab und pendelt sich so um die oder knapp oberhalb der 2000m-Höhenlinie ein. Die Hänge werden steiler, die Spur bleibt überall sehr schmal und ist an einigen wenigen Orten beschädigt oder überwachsen. Hier muss man wirklich aufpassen (T4+). Größere Probleme stellen sich aber nicht in den Weg. An einem schwachen Rücken wird der Hang kurz weniger steil, bevor der zweite Teil der anspruchsvolleren Querung beginnt. In diesem zweiten Abschnitt steigt der Weg dann nach der Hälfte um ca. 70 Höhenmeter an und das Gelände wird flacher. Nun ist es nicht mehr weit bis hinüber zum Westgrat des Poncione di Braga. In der Querung fanden wir immer wieder leckere Heidelbeeren.
Auf dem Westgrat steigt man etwas hinab, bis sich die Spur nach rechts wendet und durch eine steile Flanke zum rot-weißen Wanderweg hinabzieht. Hier muss eine felsige Passage abwärts traversiert werden, was bei Feuchte unangenehm ist. Eine ältere Kette half uns hier weiter, wobei diese sicher nicht für die Ewigkeit installiert ist.
Nun noch ca. 120 Höhenmeter hinab zur Brücke und 10 m hinauf zur Capanna Basodino. T4 (Stellen T4+), 1 h 45 min

Das wirklich verblüffende an diesem Tag war, dass wir die ganze Wanderung im trüben Wetter unterwegs waren. Wir hörten um 12.50 Uhr noch ein Gewitter hinter uns deutlich grollen. 10 Minuten später drehte der Wind und blies innerhalb von Minuten alle Wolken hinfort. Auf der Terrasse der Basodinohütte saßen wir stundenlang in der Sonne. Nur unsere trocknenden Klamotten mussten wir überwachen, da der teils böige Nordwind sie gerne mal über den Zaun wehen wollte.

Etwas erschrocken waren wir über den sparsamen Besuch in der Hütte. Außer uns war nur noch eine 6er-Gruppe anwesend und ein paar Freunde der Hüttencrew. Für einen Samstagabend im Hochsommer ist das schon sehr dürftig. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass die Hütte wegen Corona weder Kissen noch Decken anbietet, als einzige der 4 Hütten, die ich diesen Sommer besucht habe. Immerhin hat die Hütte auch noch Konkurrenz durch das nahe Hotel.

Morgen sollte unser alpiner Weg zur Cap. Cristallina über soviele blau markierte Wege fortgesetzt werden, wie das aktuell möglich ist.

Tourengänger: basodino, tourinette


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