Vanil Noir + Vanil de l'Ecri - die höchsten Fribourger


Publiziert von zigertiger , 22. August 2020 um 18:30.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum: 3 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-FR   CH-VD 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:P Les Baudes (Auto) - Cab. de Bounavaux - Pt. 1759 - Col de Bounavaletta - Tête de l'Herbette - Pas de la Borière - VANIL NOIR - Südflanke - Pt. 2239 - Vanil de l'Ecri - Plan des Eaux - Pt. 1759 - Bounavau - P Les Baudes
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Grandvillard - P Les Baudes
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in der Region Gruyère; Cabane de Bounavaux

Die beiden höchsten Fribourger lassen sich zu einer schönen, lohnenden Alpinwanderung kombinieren. Teilweise ist man luftig unterwegs, praktisch nie aber ausgesetzt. Die Tour im Naturschutzgebiet ist gut besucht, aber davon lassen sich die massenhaft vorhandenen Steinböcke nicht im Geringsten beeindrucken.
Die Schwierigkeitsbewertung der Tour mit T5- ergibt sich aus einer einzigen, kurzen Schlüsselstelle. Ansonsten bewegen wir uns im T3- und T4-Gelände.

Auf dieser Tour war ich unterwegs mit @zueriloi.

Am Tag vor der Tour sind wir nach Bulle angereist, wo wir ein Hotelzimmer bezogen. Mit einem Ausflug in das kitschig-schöne (über-touristische!), mittelalterliche Gruyères haben wir uns auf das Fribourgerland eingestimmt.

Am Morgen der Tour fährt man sinnvollerweise bis zum Parkplatz Les Baudes (ca. 1270m ü.M.). Parkieren ist gratis, an einem guten Bergtag dürfte der Parkplatz ab 9:00 Uhr voll belegt sein...
Zunächst geht es auf einem schönen Bergwanderweg bis zur Cabane de Bounavaux (1636m), T3. Als wir dort um ca. 8:00 Uhr vorbeiwandern, sind die Übernachtungsgäste gerade am Aufstehen bzw. beim Frühstück. In dieser Region heisst es halt nicht, für die Bergtour um 3:00 Uhr aufzustehen... :-)

Beim Pt. 1759 verzweigt sich der Weg, für unsere Tour heisst es links abbiegen. Der weitere - nun weiss-blau-weiss markierte - Weg führt mässig steil zum Col de Bounavaletta (1995m).
Wir befinden uns übrigens im Naturschutzgebiet "Vanil Noir" (https://www.pronatura-fr.ch/de/naturschutzgebiet-vanil-noir). Schon im frühen Aufstieg können wir Gämsen beobachten. Für Liebhaber schöner Alpenflora ist das Gebiet - je nach Saison - ein Traum!

Auf dem Col wendet man sich nach rechts und folgt dem weiterhin weiss-blau-weiss markierten Weg zunächst der Kante entlang, bald aber nach links hoch in die Flanke ziehend, weiter. Das Gelände wird zusehends rauher und auch etwas steiler. Ganz eifrige Gipfelsammler könnten auf dem Col zuerst noch kurz einen Abstecher nach links (nord-ost) zum Tsermon (2139m, 140Hm) machen. in einer halben Stunde wäre das erledigt...

Bei Pt. 2182 wechselt man über die Kante auf die Ostflanke des Vanil Noir. Nun ist man ziemlich abgeschieden unterwegs. Das Gelände ist sehr rau, es sind aber nach wie vor deutliche weiss-blau-weisse Markierungen vorhanden. Die Route führt entspannt durch die Ostflanke. Nach ungefähr der Hälfte ist eine Felsstufe zu überwinden, die aber mit einem Stahlseil bestens entschärft wurde. T4. Hier begleitet uns streckenweise eine regelrechte Horde von Jung-Steinböcken! Das ist herrlich anzusehen, wie die Tiere elegant über die Felsen tänzeln!
Nun erwartet uns kurz vor dem Gipfel noch ein kleiner Leckerbissen: die Schlüsselstelle der Tour, der Pas de la Borière (2316m). Diese knackige, etwas ausgesetzte Scharte verlangt für zwei, drei Schritte nochmals Konzentration und beschert dem Tourengänger eine eindrückliche Tiefsicht auf den Kessel von Bounavaletta bis hinunter zur Hütte. Die Scharte ist aber überhaupt nicht problematisch, da ebenfalls mittels Stahlseil entschärft (T5-/I).
Schliesslich gelangt man über eine steile Grasflanke auf den Gipfel des höchsten Fribourgers, dem Vanil Noir (2389m)! Zufrieden über den abwechslungsreichen, teilweise alpinen Aufstieg, gönnt man sich eine ausgiebige Znünipause, bevor es weitergeht zum zweiten Tagesziel.

Der Abstieg vom Vanil Noir Richtung Nord-West ist relativ steil, aber als guter Alpinwanderweg ausgestaltet. Nach kurzer Zeit wechselt man in die eindrückliche Südflanke des Berges, man hat nebenbei noch über die Kantonsgrenze, die über den Gipfel verläuft, ins Waadtland gewechselt. Die Südflanke des Vanil Noir hat mich sehr beeindruckt, da sie sehr steil ist. der Weg ist problemlos begehbar, aber mit Ketten gesichert. Immer wieder sichten wir Steinböcke am Berg.
Bei Pt. 2239 gelangt man über einen flachen Sattel -- nun wieder im Kanton Fribourg -- nach Süden einfach zum zweithöchsten Fribourger, dem Vanil de l'Ecri (2376m). Dieser Gipfel ist heute sehr gut von Trail-Runnern frequentiert. Sowieso scheint es uns, dass in dieser Region die "normalen" Berggänger stark in der Minderheit sind...

Vom Vanil de l'Ecri wandern wir zurück zum Sattel Plan des Eaux wobei wir abweichend vom eingezeichneten Weg weit nach links (West) ausholen und eine Menge prächtiger Steinböcke beobachten können.
Schliesslich gelangen wir bei Pt. 1759 wieder auf unsere Aufstiegsroute, der wir bis zur Cabane de Bounavaux folgen. Nun ist es Zeit für einen Suuren Moscht!
Danacht folgt noch der kurze Abstieg zum Parkplatz. Eine herrliche Tour in einer für den Ostschweizer Berggänger eher unbekannten Region!

Tourengänger: zigertiger


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