Rugghubelhütte - Gross Gemsispil - Furggi - Horbis


Publiziert von Felix , 1. Dezember 2020 um 22:00. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 9 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   Ruch- und Walenstockgruppe 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 480 m
Abstieg: 1650 m
Strecke:Rugghubelhütte - Hinter Griessbänder - Hindrist Griessenboden - Hüenerstelli - (P. 2498) - Gross Gemsispil - (P. 2435) - Chräjenbüel - Uf Ängi - (P. 2067) - Ober Chüeboden Furggi - P. 1534 - Zilflucht - Neuwald Pfaffen - P. 1227 - Horbis, P. 1130, Restaurant Ende der Welt - Parkplatz bei Kapelle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW Horbis - Fürenalp, Talstation LSB - Engelberg - Wolfenschiessen, Autobahn Stans-Süd - Sursee, Ettiswil und Huttwil nach Wyssachen
Kartennummer:1191 - Engelberg

Nach dem Frühstück in der Rugghubelhütte, einem Blick zum blauen Himmel und in den noch schattigen Talgrund von Engelberg, brechen wir auf - auf ungefähr dieselbe Route, wie wir gestern die formidable Tour zum Leist beendeten.

So halten wir in östlicher Richtung auf die grasige, jetzt noch beträchtlich feuchte, Fläche und Senke zu und such den Durch- und Abgang, welchen ich gestern zum Aufstieg durch die Hinter Griessbänder benutzt habe. Dabei hatte ich ja erfreulicherweise einige Steinmänner entdeckt - sie leisten uns, wie wir den ersten dann gesichtet haben, gute Dienste. Im unteren Abschnitt ist die Orientierung wieder etwas schwieriger; immerhin ist die gestrige Traversierung des Talbodens vor dem riesigen Geröllfeld des Hindrist Griessenbodens als Richtungsangabe erkennbar. Spannend ist auch heute dieser Abstieg - ebenso nach der Talbodenquerung auch die Suche nach dem besten Zustieg zum Aufstieg am Gegenhang: nicht exakt dieselbe Route wählen wir heute - kraxeln ist jedoch auch heute angesagt. Nach dem Weitermarsch über einen schrofigen Rücken erreichen wir wieder die geröllige Seite - und die bekannten blauen Markierungen.

Nach einer kurzen Rast (am selben Platz wie gestern) schreiten wir weiter; meistens über Geröll- und Felspartien höher, gelegentlich am Fels die Hände anlegend - dabei sind auch heute die blauen Punkte und einige Steinmänner hilfreich.

 

Irgendwo auf Hüenerstelli - wo die gelegentliche Wegspur und die wenigen blauen Wegmarkierungen Richtung Fulenwassergrat und Hahnen weiterführten, beginnt für uns nun der anspruchsvollste Abschnitt unserer heutigen Tour: auch wenn zwischenzeitlich unser Gipfelziel - noch weit entfernt - sich deutlich abzeichnet, ist die Wegfindung durch die urtümlich anmutende, oft trümmerartige und wilde, Felslandschaft eine schwierige. Im steten leichten Auf und Ab, an grossen Spalten und Löchern vorbei, einige Gräben nach den Durchgängen absuchend, nähern wir uns nach und nach dem sich schliesslich moderater erweisenden Gipfelzu- und -anstieg. Weitere Geröll- und Karrenfelder sind dabei nach den besten Durchstiegsmöglichkeiten abzusuchen - bevor zuletzt, überraschend, eine moderat ansteigende grüne Flanke leicht zum Gross Gemsispil hochleitet; grosse Freude herrscht hier bei uns allen.

Nach langem Verweilen mit Mittagsimbiss und Genuss des herrlichen Gipfelpanoramas - der gestern besuchte Leist, die kühne Bergkette vom Gross Sättelistock über Ruchstock zum Engelberger Rotstock - und die Hinüberblicke zu Titlis‘ und seinen Nachbarn - lassen uns die nächste, ebenfalls nicht ganz triviale, Weg- und Abstiegsstrecke doch voller Zuversicht angehen.

 

Nach dem Rückweg über die angenehme Grasseite des ESE-Hanges gilt es nun für längere Zeit wieder den Überblick übers Gelände und die unterschiedlich stark geneigten Hänge und Felsabbrüche (teils 45° oder mehr) zu gewinnen. Erstmals wollen wir nun (P. 2435) anvisieren, dabei - wie auf dem nachfolgenden, längeren Abstieg - leisten uns die Hangneigungsklassen von swisstopo grosse Unterstützung: immer wieder zeigen sie uns die grössten Abstürze auf und weisen sie uns auf die (weglose) Route im schrofigen Gelände um diese herum hin.

Spannend auch diese unsere Abstiegserfahrungen, glücklich sind wir, wie wir meist gefällige Durchschlupfe und auch Wiesenabschnitte finden, um uns „hinunterzuarbeiten …

Über Chräjenbüel gelingt uns dies recht gut - wir erfreuen uns nicht nur ob der guten Routenwahl, sondern auch der bis hierhin beschrittenen Landschaft - welche im unteren Bereich nun in (ruppige) Alplandschaft übergeht.

Hingegen fordert von uns im Bereich Uf Ängi eine leicht abschüssige Hangtraverse wieder etwas mehr Konzentration, bevor wir steil zum grossen Felsblock bei (P. 2067) absteigen, eine weitere Grasfläche bewältigen und schliessen auf ~ 1920 m Höhe zur langen Geröll“abfahrt“ ansetzen. Bis zum Ober Chüeboden eher (angenehm) „surfend“, danach - weil weniger steil - eher mühsamer das Geröllfeld abschreitend, können wir schliesslich zur Hütte auf Furggi abbiegen; vor der komfortabel wirkenden Hütte lassen wir uns bei der munter sprudelnden Quelle zu einem kurzen Halt nieder.

 

Anschliessend überwinden wir das minimale Felsband auf Zilflucht leicht - und steigen auf dem weiterhin gut ausgebauten und angelegten Weglein im Wald steil ab bis zur Einmündung in den BWW auf Neuwald Pfaffen. Auf dem hier wieder offenen, doch steilen, Hang führt uns dieser in zahlreichen Kehren hinunter über P. 1227 zum Wiedereintritt in den Wald, in welchem wir nun moderat hinuntergelangen zum Restaurant Ende der Welt auf Horbis.

Nach dem Einkehrschwung auf dessen Terrasse legen wir die letzten Meter bis zum Parkplatz bei der nahen Kapelle zurück.

 

Dieses zweitägige, leicht ungewöhnliche Tourenabenteuer, hat uns - mit euch beiden - viel Freude bereitet und Genugtuung beschert - schön, dass weitere „Exkursionen“ folgen werden; herzlichen Dank für das so angenehme Miteinander-Unterwegssein!

 

1 1/5 h bis Pause nach Wiederanstieg aus dem Hindrist Griessenboden vor Hüenerstelli

 

1 ⅜ h (+ 5 min Pause) bis Gipfel

 

1 h 50 min bis Furggi

 

35 min bis Horbis

 

unterwegs mit Susanne und Andreas


Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: Projekt OW


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