Greina: Pizzo Corói (2785m) und Arco


Publiziert von Garuda , 2. August 2020 um 14:52.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:31 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Pizzo Corói   Gruppo Piz Terri   Gruppo Piz Medel 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:14.6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zur Capanna Motterascio gelangt man entweder vom Stausee Lago di Luzzone steil hoch oder von Vrin, Puzzatsch via Pass Diesrut und Plaun la Greina und Crap la Crusch. https://capannamotterascio.casticino.ch Beide Ausgangspunkte erreicht man mit öV und dem Bus Alpin: https://busalpin.ch/regionen/greina/sommer
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Motterascio, Scaletta oder Terri

Schöne und teilweise sehr einsame Rundtour von der Capanna Motterascio aus, die mit Tief- und Weitblicken sowie einem Felsentor und natürlich dem Arco della Greina belohnt.

Die Rundtour ist auf der Website der Capanna Motterascio gut beschrieben (https://capannamotterascio.casticino.ch/de/tourenvorschlaege/, Tourenvorschlag C), weshalb ich mich hier auf unsere Variante beschränke.

Zuerst geht's auf dem Wanderweg von der Capanna Motterascio nordwärts Richtung Crap la Crusch. Vorbei an den vielen Steinmännchen, bis zum Punkt auf ca. 2257m Höhe, an dem der Wanderweg sehr an an den östlichen Ausläufer des Corói herankommt und die beiden nur durch den Ri di Muttarasc getrennt sind. Dort zweigt man links ab und steigt ab hier unmarkiert mal steiler, mal flacher die Hänge zum Pizzo Corói hoch. Es empfiehlt sich, eine Karte dabeizuhaben und sich das weitere Gelände beim Aufstieg gut einzuprägen, denn in den Mulden/Senken sieht man oft nur gerade den nächste Hügel.
Wir laufen dann Richtung Alpe di Corói und peilen nacheinander die Punkte bei 2327m, 2527m und 2642m an,  die auf der Karte eingezeichnet sind. Auf einer Höhe von 2550m sieht man gut, dass es von hier zwei Grate auf den Corói gibt. Wir haben den rechten/nördlicheren genommen. Auf dieser Höhe haben wir noch Schneefelder entdeckt, die wir aber leicht umgehen konnten. Ab dem Punkt 2642m sind zwei Steinmännchen sichtbar, die einem leicht südlich des Grates auf einem schmalen Pfad auf feinen Schieferstückchen auf den Pizzo Corói (2785m) lotsen. Man könnte auch ausgesetzter direkt auf dem Grat gehen und die paar grösseren Brocken, die aus dem feinen Tonschiefer herausragen, überkraxeln. Diesen letzten Teil würde ich mit T3/T4 bewerten, da man dafür schwindelfrei und trittsicher sein muss.

Ein dicker Steinmann markiert den Pizzo Corói, von wo aus man eine tolle Aussicht rundherum geniesst. Die Greina-Ebene in östlicher Richtung sieht man ganz, die Ebene direkt unter dem Gipfel sieht man dann erst von weiter unten. Wir konnten vom Gipfel aus eine einzelne Gemse etwas unterhalb des Gipfels beobachten. Menschen haben wir hier oben keine angetroffen.

Ab dem Gipfel gibt es laut Info auf der Hüttenwebsite der Motterascio zwei Möglichkeiten, beide sind unmarkiert: weiter dem Grat entlang zur Scalettahütte oder über die Laghetti/Seelein auf einer Höhe von ca. 2592m runter in die Ebene. Wir entscheiden uns für letztere Variante und laufen vom Gipfel des Corói noch ein Stück weiter dem Grat entlang und steigen dann in weichem Schiefer senkrecht nach unten zu den Seelein. In der Karte ist nur ein kleiner See einzeichnet. Bei uns waren es mehrere kleine, teilweise noch mit Schnee überdeckt. Das Gelände ist hier terrassenartig, d.h. man sieht den besten Weg von oben nicht, sondern beurteilt auf jeder Terrasse, wie es weitergeht. Gerade unter den Seen hat es Felsbrocken und steile Couloirs. Je westlicher, desto einfacher das Gelände, weshalb wir von den Seen Richtung Westen traversieren. Mal geht's in feinem Tonschiefer leicht runter, mal eher rutschig auf grösseren Brocken. Je weiter nach unten man gelangt, umso mehr flacht das Gelände ab.

Wir gelangen etwas westlich des Greinapasses zurück auf den Wanderweg und machen uns auf den Rundweg um das Felsmassiv, in dem sich auch der Arco befindet. Der Weg ist erst rot-weiss markiert und einfach zu begehen. Kurz nachdem der Weg eine Linkskurve macht und dem Brenno della Greina relativ nahe kommt, sehen wir über uns ein ca. 4m hohes Felsentor. Wir sind schon jetzt beeindruckt, denn damit haben wir nicht gerechnet! Wir laufen weiter und entdecken wenig später den Arco della Greina, der auf der Karte gleich neben dem Punkt 2378m eingezeichnet ist. Wir fotografieren den eindrücklichen Steinbogen von ca. 15m Länge von allen Seiten. An den Ufern des erfrischenden Brenno della Greina machen wir Rast, nehmen ein Fussbad und geniessen die Aussicht.
Ab hier bis zur Capanna Scaletta ist der Weg blau-weiss markiert (auf der Landeskarte eine gepunktete Linie) und deutlich abenteuerlicher als vorher: Wir laufen mal auf sehr schmalen Pfad, mal über grosse Blöcke immer dem Brenno entlang. Der Bach ist zwar laut, aber es fühlt sich hier kühler an. In der Capanna Scaletta (2201m) gibt's feinen Kuchen, Kaffee und Tiefblicke Richtung ins Val Camadra. Zudem sehen wir den markanten Sosto (2221m), den wir bereits von der Capanna Motterascio aus kennen, von den anderen Seite.

Ab der Capanna Scaletta folgen wir dem Wanderweg Richtung Greinapass (2354m), vorbei am Rein da Sumtvig, der sich in einem kleinen Canyon durch die Ebene schlängelt. Unter dem Punkt 2291m verzweigt sich der Weg. Wir nehmen den rechten - eine Abkürzung, um zum Crap la Crusch (2268m) zu gelangen. Wir folgen eine Weile dem Wanderweg und biegen aber kurz vor den vielen Steinmännchen ins Tal mit den Moorgebieten des Ri di Mutarasc ab. Wir halten uns links des Moors, nahe an den Hügeln, folgen den Spuren der Kühe, die wir hier gestern haben durchlaufen sehen und erreichen schliesslich den Laghetto di Motterascio (auf der Landeskarte namenlos) bei 2205m. Der See ist etwas weniger kalt als die Bäche weiter oben und lädt zum Baden ein. Oder man geht direkt in südöstlicher Richtung zur Capanna Motterascio zurück. Auch in der Motterascio gibt's übrigens leckeren Kuchen :-).

Fazit: Eine wunderschöne Rundtour durch die Greina!

Tourengänger: Garuda


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