Ulrichen - Bochtehorn - Teltschehorn (2743 m) - Ladstafel: unbekanntes Goms


Publiziert von johnny68 , 20. Juli 2020 um 21:03.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:20 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1475 m
Abstieg: 895 m
Strecke:Ulrichen - Chietal - Schitertellti - Bochtehorn - Teltschehorn - Ladstafel

Das Teltschehorn ist sehr selten begangen. Der letzte Eintrag im Gipfelbuch, das in einer Gamelle am höchsten Felsbrocken angebracht ist, datiert vom 4. Juli. Die Einträge dieses Jahr kann man an einer Hand abzählen. Wenn ich mich im HIKR umsehe, ist dieser Gipfel eher mit Skis begangen.

Auf meiner Route traf ich bis auf den Rückweg via Distel-Lengtal keinen Menschen an, auch kein Vieh. Das Lengtal hingegen war stark frequentiert. Distelsee und Brudelhorn ziehen viele Leute an, zumal der Aufstieg von Ladstafel nicht allzu streng ist.

Beim Bochtehorn ging ich nicht auf den als Gipfel eingetragenen Punkt. Der ist eigentlich gar kein Gipfel, sondern ein Gratabschwung, über welchen eine Kraftwerkseilbahn führt. Die Gegend ist recht mit Infrastrukturen aller Art "gesegnet": Hoch- und Höchstspannungsleitungen, eine Kraftwerkbahn, die Windkraftanlage auf dem Gries, die Nufenenpassstrasse. Hier war heute eine unsägliche Raserei im Gange. Das Gedröhne der Motoren hörte man weit hinauf.

Der Weg zwischen Ulrichen und dem Chietal verläuft auf einem Hang mit Nordexposition. Die Gegend hat eine ganz andere Vegetation als auf der Sonnenseite. Es ist feucht, moosig, aber trotzdem eine Blütenpracht sondergleichen.

Die Alpen, die man passiert, sind mit Ausnahme jener im Lengtal und bei Ladstafel, nicht mehr bestossen. Sie überwachsen mit allerlei Gestrüpp und Bäumen.

Die Wegfindung ist bis Mittlätsch einfach, handelt es sich doch um einen gut unterhaltenen offiziellen Bergweg. Die Abzweigung bei Mittlätsch in Richtung des Grates, der zum Schitertellti führt, ist schwierig auffindbar. Ich richtete mich nach dem GPS und fand auf einmal Steinmännchen und weiss-blau-weisse Wegzeichen. Weiter oben ist der Weg recht gut sichtbar (leicht terrassiert), wenn auch teilweise vollständig überwachsen. Im Schitertellti hat es eine Schwemmebene, und ennet dieser erreicht man leicht den Grat, der vom Bochtehorn zum Teltschehorn ansteigt. Diesem Grat bin ich gefolgt. Manchmal ist er steiler, manchmal fast eben, manchmal grasig, manchmal blockig. Vom Punkt 2665 m an ist es recht eben, eine grasige Gratfläche, durchsetzt mit Felsbrocken. Nur zuoberst auf dem Teltschehorn ist es vollständig blockig (grosse, verkeilte Felsbrocken). Das Gipfelkreuz ist auf dem höchsten Felsbrocken.

Den Abstieg in Richtung Distelsee-Bergweg machte ich querfeldein den Südhang runter. Auf dem Bergweg ist man danach rasch wieder unten im Ägenetal bzw. bei der Postautohaltestelle Ladstafel an der Nufenenpassstrasse.

Hier mein GPS-Track auf map.geo.admin.ch:


Tourengänger: johnny68


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Kommentare (3)


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ChristianR hat gesagt:
Gesendet am 20. Juli 2020 um 21:41
Herrliche Bilder! Der Weg vom Mittlätsch zum Bochtehorn profitiert von einer angenehmen Hang- und Steininfrastruktur. Ich stelle mir vor, dass es militärischen Ursprungs ist, da die Verteidigungsarbeiten des Zweiten Weltkriegs in der Region zahlreich sind. Andererseits kann ich das weiß-blau-weiße Markup nicht erklären ...

johnny68 hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Juli 2020 um 20:10
Hallo Christian
Ich habe mich über die wbw-Markierungen ebenfalls gewundert, ist doch das Gelände keineswegs schwierig. Irgendwo in der Mitte sah ich noch schwach eine weiss-rot-weisse Markierung. Vielleicht hat man irgendwann wegen der schwierigen Auffindbarkeit des Weges die blaue Farbe genommen...
Nachdem im Schitertellti auf 2624 m eine Militärhütte steht (ich bin aber dort nicht vorbei gegangen), könnte es sein, dass der Weg in der Tat vom Militär erbaut wurde. Mich hat die Terrassierung dieses Weges, die an vielen Stellen gut sichtbar war, wirklich an eine Militäranlage erinnert.
LG
Johnny

ChristianR hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Juli 2020 um 20:54
Hallo Johnny,

Ein Ende dieses WBW-Pfades sollte sich bei "Bru" nordwestlich des Teltschehorns befinden, wie auf diesem Bild eines Wegweisers gezeigt. Wo geht er hin? Geheimnis! Vielleicht wird der Weg in dieser Region des Teltschehorns schwierig.

Der Weg scheint breit genug zu sein, um den Transport von Feldgeschützen mit Pferden in die Region Bochtehorn zu ermöglichen, ein idealer Ort, um den Griespass zu schießen, der sich auf derselben Höhe befindet (während des Zweiten Weltkriegs die Nufenen-Route n 'existierte noch nicht).


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