Sonntagskarspitze und Gefrorener See


Publiziert von Erli , 12. Juli 2020 um 19:37.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rottenmanner und Wölzer Tauern
Tour Datum:10 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Trieben nach Hohentauern. Vom Ortszentrum führt rechts eine Mautstraße (6,- €) bis kurz vor die Edelrautehütte.

Die Sonntagskarspitze in den Rottenmanner Tauern steht klar im Schatten des Großen Bösenstein, dem höchsten Gipfel der gleichnamigen Gruppe über dem Bergdorf Hohentauern. Aber der einsame, lange Anstieg über das Ochsenkar ist eine sehr lohnende Unternehmung, zumal man vor dem Schlussanstieg in die Seescharte den wunderschönen Gefrorenen See passiert, der auch im Hochsommer noch mit Eis gefüllt ist.

Ausgangspunkt ist die Edelrautehütte, wo sich noch viele Ausflügler eingefunden haben. Man folgt zunächst dem Weg, der am Unteren Scheibelsee vorbei Richtung Hauseck führt. Im Wald zweigt dann der Pfad zum Ochsenkar ab. Man steigt dabei zunächst leicht ab. An einer steileren Stelle wird ein Felsband mit einer Leiter überwunden, dann folgt ein etwas unangenehmes Stück durch dichten Farn, ehe man den lichten Waldweg erreicht, der zum Ochsenkar führt. Schon von weitem erkannt man die zahlreichen Kühe, und über einen Steg gelangt man auf die andere Seite des Bachlaufes. Nun führt der Weg an der südseitigen Bergflanke ansteigend auf eine Geländestufe zu, hinter der man den See vermutet. Allerdings zieht sich der Weg zum Gefrorenen See länger als man denkt, erst nachdem man einen zweiten Riegel kurz unter der Seekarspitze passiert hat, kommt der kleine Talkessel, der nahezu vollständig von dem Gefrorenen See ausgefüllt wird.

Am See erreicht man alpines Gelände. Der vordere Bereich ist bereits mit Wasser gefüllt, während das hintere Ende des Sees noch unter Schnee und Eis verborgen ist. Der See wird nordseitig umgangen. Man quert zwei Blockfelder, und anschließend geht es recht steil in den Hang zur Seescharte. Kurz unter der Scharte erreicht man die Schlüsselstelle der Tour: Direkt neben einem steilen Schneefeld wird ein Felsriegel überwunden (I, Drahtseil), anschließend ist die Scharte erreicht. Von dort führen Wegspuren auf der Westseite des Hangs hinauf zur Sonntagskarspitze. Der Gipfel ist mit zwei Steinmännern markiert, ich gehe noch etwas weiter bis zu einem Felskopf, an dem der Übergang zum Großen Bösenstein beginnt. Anschließend erfolgt der Rückweg zur Seescharte und der Abstieg zum Gefrorenen See, der nun teilweise im Schatten liegt. In der Abendsonne geht es zurück auf dem Wanderweg ins Ochsenkar; etwas unangenehm sind von dort die Gegensteigungen auf dem Weg zur Edelrautehütte. Einen kurzen Abstecher zum Großen Scheibelsee habe ich mir auch noch gegönnt.

Fazit: Die Tour zur Sonntagskarspitze ist vor allem jenen zu empfehlen, welche die Bergeinsamkeit lieben. Nach der Umgehung des Hausecks habe ich auf der ganzen Route keinen Menschen angetroffen; die meisten Wanderer wählen offenbar den Weg zum Hauseck oder die große Route vom Großen Hengst zum Großen Bösenstein. Mit dem Gefrorenen See, der seinem Namen wirklich alle Ehre macht, befindet sich ein wahres Kleinod auf dem Anstiegsweg.

Schwierigkeiten und Zeiten:
Edelrautehütte - Ochsenkar: 45 min. (T 2)
Ochsenkar - Gefrorener See: 1 Std. (T 3)
Gefrorener See - Sonntagskarspitze: 55 min. (I, T 3+)
Rückweg: 1 Std. 20 min.

Tourengänger: Erli


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Kommentare (1)


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Richard_Ruisz hat gesagt: Dreisteckengrat
Gesendet am 13. Juli 2020 um 08:40
Sehr schöne Tourenbeschreibung mit wirklich tollen Bildern!
Lieben Dank dafür :-)

PS: Der Übergang zwischen Sonntagskarspitze und Großer Bösenstein (Dreisteckengrat) ist gut zu gehen und landschaftlich sehr schön.


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