'Hoher Tenn' vor 100 Jahren
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Vor 100 Jahren, und Farbfotos? – Wohl nicht ganz. Vielleicht waren es nicht volle 100 Jahre, aber lange, lange ist’s her in einem kurzen Menschenleben. Die Negative sind nicht mehr so toll, der Negativ-Leser ist nicht so toll, der Bergheld von damals ist auch nicht mehr so toll
‚Österreichische Alpen‘ steht auf dem Umschlag. Mehr nicht, da weiss einer ja genug. Was noch im Gedächtnis ist, es war eine Besteigung des Hohen Tenns. Aber wie ist es dazu gekommen, was hat mich dorthin verschlagen? Kramen in der Erinnerung ergibt dieses:
Der Freund und Taxifahrer durfte mitarbeiten an den Salzburger Festspielen, Saison 1985 vielleicht. Bei der Stadt Salzburg gibt es keine Berge! – Gibt es dort keine Berge? – rojosuiza könnte ein Liedlein davon singen, wie er am Untersberg durch Unvernunft 50 Jahre in die Zukunft geschleudert wurde… aber bitte, das interessiert hier keinen… Die Zukunft ist hikrn zu ungreifbar, dagegen die Vergangenheit…
Einmal muss ein richtiger Berg bestiegen werden. Bei Salzburg finde ich ihn nicht. Also hält man Ausschau nach Grösserem in der weiteren Nähe, sozusagen. rojosuiza macht alles mit dem Zug, mit Zug und Bus. Ab Salzburg kann ich in aller Herrgottsfrühe nach Bruck-Fusch, dort wird’s wohl ein Postauto geben, Richtung Grossglockner. In Bruck ist Fusch weit. Ein Postauto gibt es, aber erst in zwei, drei Stunden. Die Zeit habe ich nicht. Das Wetter habe ich mir gut ausgesucht: es nebelt, es nieselt. Man sieht nicht viel. Richtung Grossglockner will niemand eine Versoffene Katze mitnehmen. Also läuft der Bergheld schon mal los, immer der Hauptstrasse entlang, bis Fusch. Ab da weiss er einen Pfad zum Hohen Tenn, von dem er nichts weiss. Er weiss auch, dass man vom Hohen Tenn absteigen kann ins Nachbartal zu hochgelegenen Stauseen.
Vielleicht muss ich sagen, dass es damals weder Lauftelefon, noch Internetz, noch Hikers gegeben hat. Es war ungleich schwieriger als heute an Information zu kommen, also beherzt aufgebrochen ins Unbekannte.
Im Nieseln den Aufstieg begonnen, später in Schneegeflüster geraten, und gegen Abend auch die Sonne noch erreicht, so meine ich mich zu erinnern. Den Hohen Tenn erreicht zu haben, meine ich, aber viele Jahre später sehe ich, dass es einen Schneegipfel und einen Felsgipfel gibt, und wo der Bergheld eigentlich gewesen ist, weiss der Tor selber nicht. Jetzt habe ich also diese alten Fotos ausgegraben… dem Kundigen werden sie künden, was rojosuiza getan hat; er selber müsste die Strecke wieder nachgehen, wollte er es genau wissen.
rojosuiza hat dem Partner natürlich hoch und heilig geschworen, dass er am Abend wieder zurücksein würde. War er wieder zurück am Abend? – Natürlich nicht. Er landete am Abend auf dem Mooserboden und durfte dort ganz allein im Massenlager übernachten. Das Lauftelefon war noch nicht erfunden. Aber klug, wie rojosuiza ist, hat er vom Mooserboden aus die Vermieter in Salzburg erreicht, und die haben an die Wohnungstür eine Meldung geheftet, dass der Bergheld etwas Verspätung haben würde… Ist der Zettel abgefallen? – Ich weiss es nicht mehr. Auf jeden Fall hat die Nachricht den Lebensgefährten nie erreicht, der Bergheld war verschollen, von der Erde verschluckt.
So – sieht der Nachgeborene! – hat man alles richtig gemacht, kommt doch alles verkehrt heraus. Heute geschieht das nicht mehr, dank Lauftelefon, Strom, wifi und sonstige Luxusartikel ist man immer da, die Erde verschluckt so schnell keinen mehr…
Das ist von der Wanderung zurückgeblieben, und das Staunen über eine neue Welt, die sich vor den eigenen Augen wundersam aus der Verpackung schält: etwas Neues, von dem man einiges ahnt, aber eigentlich gar nichts weiss, und eine Pracht ist’s gewesen, kann ich Euch sagen.
‚Österreichische Alpen‘ steht auf dem Umschlag. Mehr nicht, da weiss einer ja genug. Was noch im Gedächtnis ist, es war eine Besteigung des Hohen Tenns. Aber wie ist es dazu gekommen, was hat mich dorthin verschlagen? Kramen in der Erinnerung ergibt dieses:
Der Freund und Taxifahrer durfte mitarbeiten an den Salzburger Festspielen, Saison 1985 vielleicht. Bei der Stadt Salzburg gibt es keine Berge! – Gibt es dort keine Berge? – rojosuiza könnte ein Liedlein davon singen, wie er am Untersberg durch Unvernunft 50 Jahre in die Zukunft geschleudert wurde… aber bitte, das interessiert hier keinen… Die Zukunft ist hikrn zu ungreifbar, dagegen die Vergangenheit…
Einmal muss ein richtiger Berg bestiegen werden. Bei Salzburg finde ich ihn nicht. Also hält man Ausschau nach Grösserem in der weiteren Nähe, sozusagen. rojosuiza macht alles mit dem Zug, mit Zug und Bus. Ab Salzburg kann ich in aller Herrgottsfrühe nach Bruck-Fusch, dort wird’s wohl ein Postauto geben, Richtung Grossglockner. In Bruck ist Fusch weit. Ein Postauto gibt es, aber erst in zwei, drei Stunden. Die Zeit habe ich nicht. Das Wetter habe ich mir gut ausgesucht: es nebelt, es nieselt. Man sieht nicht viel. Richtung Grossglockner will niemand eine Versoffene Katze mitnehmen. Also läuft der Bergheld schon mal los, immer der Hauptstrasse entlang, bis Fusch. Ab da weiss er einen Pfad zum Hohen Tenn, von dem er nichts weiss. Er weiss auch, dass man vom Hohen Tenn absteigen kann ins Nachbartal zu hochgelegenen Stauseen.
Vielleicht muss ich sagen, dass es damals weder Lauftelefon, noch Internetz, noch Hikers gegeben hat. Es war ungleich schwieriger als heute an Information zu kommen, also beherzt aufgebrochen ins Unbekannte.
Im Nieseln den Aufstieg begonnen, später in Schneegeflüster geraten, und gegen Abend auch die Sonne noch erreicht, so meine ich mich zu erinnern. Den Hohen Tenn erreicht zu haben, meine ich, aber viele Jahre später sehe ich, dass es einen Schneegipfel und einen Felsgipfel gibt, und wo der Bergheld eigentlich gewesen ist, weiss der Tor selber nicht. Jetzt habe ich also diese alten Fotos ausgegraben… dem Kundigen werden sie künden, was rojosuiza getan hat; er selber müsste die Strecke wieder nachgehen, wollte er es genau wissen.
rojosuiza hat dem Partner natürlich hoch und heilig geschworen, dass er am Abend wieder zurücksein würde. War er wieder zurück am Abend? – Natürlich nicht. Er landete am Abend auf dem Mooserboden und durfte dort ganz allein im Massenlager übernachten. Das Lauftelefon war noch nicht erfunden. Aber klug, wie rojosuiza ist, hat er vom Mooserboden aus die Vermieter in Salzburg erreicht, und die haben an die Wohnungstür eine Meldung geheftet, dass der Bergheld etwas Verspätung haben würde… Ist der Zettel abgefallen? – Ich weiss es nicht mehr. Auf jeden Fall hat die Nachricht den Lebensgefährten nie erreicht, der Bergheld war verschollen, von der Erde verschluckt.
So – sieht der Nachgeborene! – hat man alles richtig gemacht, kommt doch alles verkehrt heraus. Heute geschieht das nicht mehr, dank Lauftelefon, Strom, wifi und sonstige Luxusartikel ist man immer da, die Erde verschluckt so schnell keinen mehr…
Das ist von der Wanderung zurückgeblieben, und das Staunen über eine neue Welt, die sich vor den eigenen Augen wundersam aus der Verpackung schält: etwas Neues, von dem man einiges ahnt, aber eigentlich gar nichts weiss, und eine Pracht ist’s gewesen, kann ich Euch sagen.
Tourengänger:
rojosuiza

Communities: Alleingänge/Solo
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