Rennsteig - der Klassiker unter den deutschen Fernwanderwegen


Publiziert von Günter Joos (gringo) , 2. Juni 2020 um 21:43.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Thüringer Wald
Tour Datum: 9 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6 Tage
Strecke:170

                                                                            
Der Rennsteig ist kein Weg der landschaftlichen Superlativen, lange Waldetappen mögen dazu veranlassen, ihn gar als langweilig abzutun. Und nach den ersten Wanderstunden geht mir tatsächlich mal der Gedanke durch den Kopf „naja, den machst du jetzt eben, damit er gemacht ist“. Dann passiert etwas Eigenartiges: ganz ohne Zugewinn an landschaftlichen Reizen steigert sich in mir selbst von Tag zu Tag die Begeisterung für den Rennsteig, bis hin zu einer Liebeserklärung an diesen Weg :-).
 Die Geburtshelferin zu meiner Reise in die "Neuen Bundesländer" war ganz klar die aktuelle Situation, und so habe ich es mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall dem leidigen Virus zu verdanken, diesen Schritt endlich getan zu haben.  Ende der 90er, es war in der Berghütte Chata pod Risym in der Hohen Tatra, hörte ich zum ersten Mal zwei ehemalige DDR-Bürger über den Rennsteig plaudern. Und dabei habe ich gleich die Ohren aufgestellt ...
Der Rennsteig hat Geschichte. Alte Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Nicht gar so alte Geschichte, als erster deutscher Weitwanderweg. Neuere Geschichte im Zusammenhang mit der einstmaligen  innerdeutschen Grenze. Er war und ist ein Grenzweg, Früher teilte er fürstliche Herrschaftsbereiche, orographisch fungiert er als Wasserscheide und in sprachlicher Hinsicht teilt er, grob gesagt, fränkische von sächischer Mundart. Es sind  dann die vielen historischen Zeugnisse, Kuriositäten, Kleinode am Weg, die das Unternehmen Rennsteig spannend und lehrreich machen. Im Jahr 1863 setzte Victor von Scheffel in seinem herzergreifenden Rennsteiggedicht dem Weg ein literarisches Ehrenmal. Nicht zuletzt erfreut die Idylle der Rennsteigorte mit ihren mit dunklem Schiefer geschindelten Dächern und Wänden. Und wer zu anderen Zeiten auf dem Rennsteig unterwegs ist, wird dann auch in den Genuß Thüringer Gastronomie und Gastfreundschaft kommen. Zu guter Letzt, der Rennsteig ist Kult und Mythos, um nicht zu sagen: jeder deutsche Wanderer, der etwas auf sich hält, sollte ihn mal gegangen sein, alle anderen sind natürlich herzlich dazu eingeladen - Rennsteig, statt Timbuktou ... :-).
Im Jahr 1830 erwanderte der Gothaer Offizier Julius von Plänckner die Strecke von Blankenstein nach Hörschel und verfasste anschließend einen Reisebericht. Die Geburtsstunde des Rennsteiges als touristischer Weitwanderweg hatte hiermit geschlagen. Von der Saale bis zur Werra ...
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Zwei praktische Gründe lassen mich jedoch in Hörschel, also an der Werra beginnen: die Anfahrt per Bahn gestaltet sich unkomplizierter, als nach Blankenstein, und zudem habe ich keine Lust, mein mich begleitendes Rennsteigbüchlein rückwärts zu lesen.
09.05.2020: Hörschel, 13.30 Uhr. Die erste Sehenswürdigkeit empfängt mich bereits am Bahnhof. In einer Felswand unmittelbar neben den Geleisen gibt es eine kaminartige Basaltintrusion zu bewundern - Stein gewordenes Zeugnis urzeitlicher Vulkantätigkeit.  
Zwar autobahngeschädigt, aber durchaus idyllisch zeigt sich die kleine Ortschaft, welche sich  zu Zeiten deutsch-deutscher Trennung in der sogenannten Sperrzone befand, weshalb der DDR-Rennsteig erst am Vachaer Stein begann. Ich schlendere zum Ufer der Werra, denn es gilt, einen alten Rennsteigbrauch zu erfüllen. Dort befindet sich ein Trog, gefüllt mit Steinchen aus der Werra. Man stecke sich einen ein, trage diesen nach Blankenstein und werfe ihn dort von der  Selbitzbrücke. 
Mit 191 m Seehöhe ist Hörschel der tiefste Punkt der Wanderung. Hier, im äußersten Nordwesten,  beginnt der Thüringer Wald sich langsam anzuheben. Zunächst als schmaler, mit Mischwäldern besetzter Gebirgsstreifen. Nach 5 km wird am Eisernen Tor der ehemalige Sperrstreifen verlassen, kurz danach folgt der Vachaer Stein. Beim historischen Steinkreuz  "Wilde Sau"bietet sich ein guter Ausblick zur Eisenacher Wartburg. Es folgt der kleine Weiler Clausberg, vorläufig die letzte Siedlung für längere Zeit. Bei der Hohen Sonne ist was los, denn dieses Traditionslokal befindet sich an einer Straße. Auch wenn es geschlossen hat, scheint der Ort offensichtlich Besucher anzuziehen. An der Schutzhütte Zollstock (527 m) habe ich gut 17 km zurückgelegt, das soll fürs Erste genügen. Zuvor hätte es an der Schutzhütte am Hangstein Wasser gegeben, aber da hatten sich bereits Zwei eingerichtet, und ihr wisst ja, Abstand ist der neue Anstand ...
Die Kette der Schutzhütten entlang des Rennsteigs ist übrigens so dicht, wie wohl an keiner anderen Wanderroute. Sie sind allesamt zu einer Seite hin offen, verfügen über Sitzgelegenheiten mit meistens noch einem Tisch dazu, aber niemals über Schlafliegen o.ä. Wer hier übernachten will, muss grundsätzlich mit dem Boden vorlieb nehmen.
10.05.2020: Noch nicht weit gegangen, passiere ich die Wasserversorgung der Wartburg. Auch hier gibt es einen Brunnen. Mit jenem beim Wassertretbecken an der Hangsteinhütte ist dies eine der wenigen Gelegenheiten, auf dem die Wasserscheide bildenden Hauptkamm des Thüringer Waldes Wasser zu finden. Heute werde ich den Großen Inselberg erreichen, mit 916 m einer der hohen, aber nicht der höchste Gipfel des Gebirges. Er gilt als der Meistbesuchte und ist auch aus der Ferne an seinen markanten Überbauten (Turm, Antenne) und an seiner flachen Gipfelkuppe erkennbar. Sehenswertes unterwegs: Triniusblick, Ehrendenkmal, Dreiherrensteine, Schillerbuche, Lutherdenkmal (Ort seiner Verhaftung), Oberer Beerberg, Venetianerstein, Naturschutzgebiet mit Rotbuchen am Großen Inselberg. Bei der Gaststätte "Kleiner Inselberg" finden sich an diesem sonnigen Sonntag viele Ausflügler ein, und so werden dort an einem kleinen Imbiss  Thüringer Würste gebraten. Eine willkommene Ergänzung zur Rucksackküche, ich genehmige mir gleich zwei.
Auch am Heuberghaus wird gebrutzelt. Dort gibt´s für mich Kaffee. Für die Abendstunden ist ein Wettersturz vorhergesagt, Gewitter und Starkregenereignisse werden dabei nicht ausgeschlossen. Mehrfach ziehen spätnachmittags auch graue Wolken auf , die sich aber immer wieder verziehen. Kurz nach dem Heuberghaus komme ich an einer Unterstandshütte mit einem älteren Rennsteigenthusiasten ins Gespräch. Zum ersten Mal wird mir der traditionelle Rennsteiggruß "Gut Runst" mit auf den Weg gegeben - und noch dazu ein Funke von Rennsteigleidenschaft ...
Den Abstecher zum Spitterwasserfall, dem höchsten im Thüringer Wald,  lasse ich mir nicht entgehen. Die Fallhöhe von 20 Metern über zwei Kaskaden hinweg lässt nicht gerade den Atem stocken, aber ein verträumtes Plätzchen ist es allemal. Jetzt ist es nicht mehr weit zur schönen Ebertswiese, einer  unter Naturschutz stehendenFeuchtwiese. An deren Südende steht seit vergangenem Jahr die Neue Schmalkalder Hütte, mein prädestinierter Übernachtungsplatz. Noch dazu mit Wasser, denn hier quert der Rennsteig die Spitter, einem von gerade mal zwei Bachläufen, die auf der gesamten Rennsteigwanderung  berührt werden. Es ist noch nicht zu spät, die Tage sind lang.  Ich habe Zeit, unternehme einen Spaziergang zum aus einem ehemaligen Steinbruch entstandenen, nahegelegenen Bergsee und umrunde anschließend die gesamte Ebertswiese . Der Wettersturz lässt auf sich warten, belässt es vorerst bei einem kurzen Schauer in der Dämmerung.
 
11.05.2020: Gewitter und Starkregenereignisse, vor denen gewarnt wurde, sind letzte Nacht ausgeblieben, das Tief scheint sich eher langsam einzuschleichen. Des Morgens wandere ich bei schon leicht kühler gewordenen Temperaturen durch Nieselregen, der auf den Mittag zu stärker wird. Schließlich regnet es ergiebig und es wird merklich kälter. Dann geht der Regen in Schnee über, stürmische Böen gesellen sich hinzu, jetzt ist es nicht mehr lustig! Am Ortseingang von Oberhof rette ich mich, inzwischen reichlich aufgeweicht und ausgekühlt, ins Unterstandshüttchen am Grenzadler, direkt neben dem Kasernentor, packe mich in Schlafsack und Daunenjacke, und versuche mich wieder aufzuwärmen. In der Hütte zieht es, doch immerhin habe ich ein Dach überm Kopf und bin vor den ärgsten Winden geschützt. Draußen ist kaum noch was zu erkennen. Autos fahren ständig in die Kaserne hinein und wieder hinaus. Kurios, ich bin mitten in der Zivilisation, und doch komplett auf mich selbst gestellt ...  Nach gut anderthalb Stunden stellt sich eine vorübergehende, minimale Verbesserung ein. Ich beschließe den Ausbruch, habe zuvor noch die Abfolge der Schutzhütten genau studiert. Im Abstand von 2 bis 3 km sollte immer wieder eine kommen, also los!
  Am P. 973, nur wenige Meter unterhalb des Gipfels des Grossen Beerberges (982 m) überschreite ich bei Schneetreiben und Windgeheul den höchsten Punkt des Rennsteigs. Der eigentliche Gipfel darf aus Naturschutzgründen nicht betreten werden. Der Aufstieg auf den dort stehenden Aussichtsturm macht heute keinen Sinn. Auch auf den möglichen Abstecher zum Schneekopf, dem zweithöchsten Gipfel des Thüringer Waldes mit "prächtigem Rundumblick", verzichte ich. Zu anderen Zeiten hätte ich sicher versucht im traditionsreichen Gasthaus "Schmücke" Kost und Logis zu erhalten, stattdessen habe ich jetzt mit der immerhin robusten Unterstandshütte vorlieb zu nehmen, die sich am Herbert-Roth-Gedenkstein, dem Komponisten des Rennsteigliedes, befindet. Wiederum Schlafsack, Daunenjacke und ein funktionierender Gaskocher - meine momentanen Bedürfnisse beschränken sich mit Dankbarkeit auf dieses Minimum!
12.05.2020: Meine offene Unterstandshütte hatte hinten ein Fenster, durch das ich nachts in einen inzwischen sternenklar gewordenen Himmel schauen konnte. Der Spuk ist vorbei, doch es ist saukalt. Meine naß gewordenen Schuhe sind frühmorgens gefrohren, die Füsse muss ich richtiggehend hineinzentrieren. Wieder in Bewegung, wird mir dann auch schnell warm, inklusive der Füsse, welche die ganze Nacht über kalt geblieben waren. Beginnend auf vereisten und verschneiten Wegen. Die Sonne bringt die beschneiten Tannen rasch zum Tropfen und erzeugt gespenstische Verdunstungsdämpfe. Die Biathleten und Langläufer des Bundesleistungszentrums aus Oberhof drehen auf Sommerskatern ihre Runden durch ein winterlich erscheinendes Landschaftbild. Es ist alles weiß, die effektiven Schneehöhen belaufen sich allerdings auf nur wenige Zentimeter.
Den Finsterberg, dritthöchster Gipfel des Thüringer Waldes, lasse ich mir jetzt aber nicht entgehen, zumal die Sichtbedingungen inzwischen wieder hervorragend sind. Richtig warm soll es allerdings die kommenden Tage nicht mehr werden, besonders die Nächte knabbern stets am Gefrierpunkt.
Bahnhof Rennsteig, ein ehemaliges Stasi-Erholungsheim, die Ortschaft Allzunah und ein Abstecher zur Schwarzaquelle gehören zu den nächsten Wegepunkten. Neustadt entzückt mit seinen mit dunklem Schiefer geschindelten Häuschen. Der Rennsteig verläuft nun häufig parallel zu einer Straße. Wiesen ermöglichen hier Aussichten und Aufhellungen, ein angenehmer Kontrast zu den vorhergehenden Waldläufen. Oberhalb der hübschen Ortschaft Masserberg steht auf dem Eselsberg die Rennsteigwarte mit Aussichtsturm, welcher ein umfassendes Panorama ermöglicht. Auch den Abstecher zur Werraquelle lasse ich nicht aus, bevor ich mich in der mitten im Wald gelegenen Hohen Heidehütte zur Nacht einrichte. In der Dämmerung trifft ein Radler ein, wir unterhalten uns noch ein wenig, bevor dieser zur nahen Hütte an der Eisfelder Ausspanne hinunterrollt. Die Ortsbezeichnung Ausspanne finden wir häufig - der Rennsteig als alter Reiseweg per Pferd und Kutsche.
13.05.2020: 0 Grad und blauer Himmel beim Erwachen. Friedrichshöhe war die kleinste Gemeinde der ehemaligen DDR, heute 32 Einwohner, ein wahres Kleinod! Neuhaus am Rennweg hingegen wird zum Zivilisationsschock. In der einzigen Stadt direkt am Rennsteig herrscht reger Autoverkehr, das Ortsbild ist vergleichsweise nichtssagend. Es folgt Ernstthal, an dessen Bahnhof der DDR-Rennsteig fast zu Ende war. Noch ein Stück ging es damals weiter, bis zum Sportlerdenkmal. Ab dort betrete ich erneut ehemaliges Sperrgebiet. Auf dem Weg nach Spechtsbrunn werde ich zum ersten und glücklicherweise auch zum letzten Mal für knapp 2 km wegen Forstarbeiten von meinem Pläncknerischen Rennsteig heruntergeworfen.Der Umweg kostet mich eine Stunde, und leider ist abends um 7 die für ihre barocke Innenausstattung bekannte Dorfkirche abgeschlossen. Ab der Kalten Küche wird das Gebiet des einstigen Grenzzaunes betreten. Ein sonderbares Gefühl, zu wandeln, wo früher der Todesstreifen war.  Landschaftlich befinde ich mich hier im sogenannten Grünen Band, welches Deutschland entlang der Innerdeutschen Grenze durchzieht. Unter tragischen Umständen blieb hier 40 Jahre lang die Natur fast unberührt. Meinen Schlafplatz finde ich in der Hütte an der Schildwiese, ein ausnehmend schöner Ort, direkt an der Bayrisch-Thüringischen Grenze. Wo einst Elektrozaun, Selbstschußanlagen und Grenzwächter jedlichen Übertritt auf krasseste Weise unterbanden, grasen heute friedlich Schottische Hochlandrinder.
14.05.2020: Eine empfohlene Alternativroute meidet den Weg entlang der Straße und führt in der ersten Hälfte über schöne Waldpfaden, u.a. an einer ergiebigen Quelle vorbei, nach Steinbach am Wald. Hier sind wir in Bayern. Der Rennsteig berührt in seinen letzten Etappen sowohl das Thüringische Schiefergebirge, als auch den Frankenwald. Steinbach wirkt auf mich eher nichtssagend. Erneut geht es hinein ins Grüne Band und ins malerische Brennersgrün, ich bin jetzt wieder in Thüringen. Der Schönwappenweg führt an historischen Greznsteinen vorbei, zu DDR-Zeiten fungierte er als Grenzpatrouillenpfad. Über Grumbach, Rodacherbrunn und Schlegel komme ich zum gut ausgestatteten Schutz- und Rasthaus am Wiesbühl. Dort liegt schon einer drin, der nicht wie ein Rennsteigwanderer aussieht und auch nicht den Eindruck macht, als sei er über mein Eintreffen erfreut. Ich ziehe etwa einen km weiter zu einem Picknickplatz mit Ausblick nach Blankenstein mit den dampfenden Schloten der Zellstoff- und Papierfabrik. Zum ersten Mal kommt mein Zelt zum Einsatz.
15.05.2020: In der morgendlichen Dämmerung nehme ich die letzten Kilometer über Kießling bis Blankenstein unter die Sohlen. Blankenstein ist wesentlich sympathischer, als es aus der Ferne scheint. Unten an der Selbitz erfülle ich mein Gelübde: morgens um Sieben lasse ich in hochfeierlicher Stimmung den von der Werra hierhergetragenen Stein von der Brücke fallen, nur wenige hundert Meter vor deren Einfluß in die Saale, so will es der Brauch.
Nachwort und praktische Tips: wie eingangs schon erwähnt, liegt der eigentliche Reiz des Rennsteiges mehr in dessen Geschichtsträchtigkeit und in seiner Tradition als ältester Weitwanderweg Deutschlands. Der Rennsteig ist Kult und Kultur zugleich. Alle Sehenswürdigkeiten, Geschichten, historische Begebenheiten und Kuriositäten entlang des Weges zu erwähnen würde den Rahmen sprengen, weshalb ich rein subjektiv nur ein paar davon im Bericht erwähnt habe. Es lohnt unbedingt die Investition in einen Wanderführer in Taschenbuchformat, auch wenn sich auf der Route zu fast jeder Sehenswürdigkeit entsprechende Erläuterungstafeln finden. Ich hatte den aus dem Konrad-Stein-Verlag, der kompakt und griffbereit stets in meiner Tasche war. Kartenausschnitte im Büchlein in Kombination mit ausgezeichneter Wegemarkierung erübrigen an und für sich den Erwerb einer zusätzlichen Wanderkarte  - zumindest, solange der Weg nicht unvorhergesehen verlassen werden muss.
Das Wasserproblem kann durch zusätzlichen Einkauf unterwegs kompensiert werden. Außerhalb von Pandemiezeiten ist die Versorgungslage auf dem Rennsteig hervorragend. Übernachtungsmöglichkeiten, Gaststätten und insgesamt 6 Rennsteighäuser mit u.a. Dusch- und Rastmöglichkeiten stehen zu normalen Zeiten zur Verfügung. ich selbst war auf einem praktisch leegefegten Rennsteig unterwegs. Es sollte bedacht werden, dass zu anderen Zeiten möglicherweise vorab Unterkunftsreservierungen vorgenommen werden sollten. Die dichte Kette an Unterstandhütten habe ich so noch nirgends erlebt, dies erlaubt auch eine Begehung bei schlechten Witterungsverhältnissen. Bei ausreichender Schneelage, was heutzutage leider Gottes immer seltener wird, ist der Rennsteig als Loipe gespurt. Desweiteren ist eine Radroute markiert, die meist mit dem Fußweg identisch ist, aber Pfaden und schmalen Berg- und Wanderwegen praktisch immer zugunsten von breiten Forstwegen ausweicht. Für ambitionierte Langstreckenläufer findet alljährlich der traditionelle GutsMuths-Lauf statt, eine der weltweit größten Laufveranstaltungen.

Tourengänger: Günter Joos (gringo)


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Kommentare (2)


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Grimpeur hat gesagt: schöner Bericht!
Gesendet am 3. Juni 2020 um 06:58
als gebürtiger Thüringer vom Rennweg (weist du dann nun von wo?) freut es mich zu lesen, dass du doch noch Gefallen am Rennsteig gefunden hast, nach einem nüchternen Start. Oftmals entwickeln sich die Dinge anders bzw. die Sichtweise, wenn man etwas Zeit investiert!
Schön stelle ich mir den Rennsteig auch im Winter komplett mit den LanglaufSki vor. Leider sind die Schneemenge in den letzten Jahren so gering, dass deutlich weniger gespurt ist/wird als früher. Das waren früher in den 80ger Jahren noch Schneemenge oben am Kamm....... :)

Grüße
Grimpeur

ABoehlen hat gesagt:
Gesendet am 3. Juni 2020 um 07:11
Hallo Günther

Gratuliere zum Rennsteig und dies bei Schnee und Eiseskälte im Mai, wow!

Beim Lesen deines Berichtes werden Erinnerungen wach an meine Ferien und Ausflüge im Thüringer Wald anno 1998 (2×) sowie im Hitzesommer 2003 (mit mehrmals 40°C in Schmalkalden!). Vom Rennsteig habe ich damals zwar nur kurze Abschnitte gesehen, aber die ganze Gegend ist ungemein reizvoll und die von dir erwähnte Thüringer Gastronomie und Gastfreundschaft durfte ich auch erleben.

Ja, die aktuelle Situation lehrt einem, die Schönheiten der Heimat wieder zu schätzen, geht mir auch so!

Liebe Grüsse
Adrian


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