Der Rennsteig - Der meistbegangene Wanderweg


Publiziert von Metavira2 , 11. Januar 2021 um 17:19.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Thüringer Wald
Tour Datum: 1 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 7 Tage
Strecke:168
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Bahn nach Hörschel

Eine Analyse der vergleich.org - Redaktion hat ergeben, dass der RENNSTEIG der beliebteste Wanderweg Deutschlands ist.
Mit 118.750 monatlichen Google-Suchanfragen lässt der Rennsteig alle anderen Wanderwege weit hinter sich.
 
 
Rennsteig Wanderung  Sa 01.09. - So. 09.09.2018
 
01.09.2018
1. Etappe Hörschel - Ascherbrück (Ruhla); 19 km; Auf 900 m; Ab 719 m
Waldgasthof Hubertushaus; Tel. 036929 746580
 
Die Runst beginnt in Hörschel, einem kleinen Ortsteil westlich der Stadt Eisenach. Hörschel ist der älteste direkt am Rennsteig gelegene Ort und bildet mit dem Werraufer den historischen Beginn des Rennsteiges. Hier, so ist es Brauch, sollte man einen Kieselstein mitnehmen, um diesen am Ende Ihrer Tour in die Saale zu werfen. Die erste Etappe führt durch abwechslungsreiche Wälder, über Bergwiesen und Felder stetig bergauf. Am Großen Eichelberg (310 m ü. NN) bietet sich erstmals ein schöner Blick auf die Wartburg. Man passiert den Ort Clausberg und gelangen zum Vachaer Stein, einem historischen Wegweiser an der Via Regia Leipzig-Eisenach-Frankfurt. Der Passübergang am Vachaer Stein gehörte mit dem der Kalten Küche bei Spechtsbrunn zu den bedeutendsten historischen Pässen des Thüringer Waldes. Er wurde unter anderem 1813 von Napoleon während seines Rückzuges von der Völkerschlacht bei Leipzig benutzt. Die erste Etappe endet in Aschersbrück.
 
02.09.2018
2. Etappe Ascherbrück (Ruhla) - Ebertswiese; 25,2 km; Auf 874 m, Ab 1053 m
Berghotel Ebertswiese; Tel. 03683 606451
 
Der 25,2 km lange Abschnitt führt von Ascherbrück über die Glasbachwiese und dem Großen Dreiherrenstein bis zum Inselsberg. 
Am Großen Inselsberg erreicht der Rennsteig mit 916 m ü. NN seinen zweithöchsten Punkt. Als Grenzweg teilte der Rennsteig den Berg einst in gothaisches und hessisches Gebiet, wovon die beiden Gaststätten zeugen. Der Große Inselsberg ist wegen seiner Aussicht und guten Zugänglichkeit der am häufigsten besuchte Gipfel des Thüringer Waldes. Die Grenzwiese markiert die Grenze zwischen Sachsen-Gotha und der hessischen Enklave Herrschaft Schmalkalden.Gleich nach der Grenzwiese geht es bergauf zum Trockenberg (807 m ü. NN) und zum Jagdberg (814m ü. NN). Am Passenroder Kreuz laden Ruhebänke und eine Schutzhütte zu einer Rast ein. Bald erreichen wir die Ebertswiese. Als eine der schönsten Bergwiesen des Thüringer Waldes beherbergt sie eine vielfältige Flora aus Borstgrasrasen, Gebirgsfrischwiesen sowie Stauden- und Quellfluren mit zahlreichen schönen Wiesenblumen. An der Ebertswiese überzogen alten Straßen ebenfalls den Gebirgskamm und verbanden u.a. die Handelsmetropolen und Messestädte Frankfurt, Nürnberg, Erfurt und Leipzig. 
Der urige Wirt erzählte uns, dass er kurz davor gewesen sei, unsere Übernachtung abzusagen, weil aufgrund großer Wasserknappheit - 2018 war ein heißer Sommer - die
Versorgung aus dem eigenen Wasserspeicher nur noch knapp gewährleistet werden konnte. Wir wurden
aufgefordert, den Wasserverbrauch bis auf das Nötigste zu begrenzen.
 
 
03.09.2018
3. Etappe Ebertswiese - Grenzadler (Oberhof); 17,2 km; Auf 487 m, Ab 600 m
Sporthotel Oberhof Tel. 036842 2860
 
Vom Nesselberg geht es hinab zur Weidensuhlswiese und weiter durch den dichten Wald zum Sperrhügel. An der Neuhöfer Wiese vorbei erreicht man bald den Wachsenrasen und den Aussichtsturm Hoher Schorn.
 
Bald trifft man auf die asphaltierte Rollerbahn des Skisportzentrums am Grenzadler. Hier verlaufen die Wettkampfstrecken der Biathleten und Langläufer. Am Ende der Tour wartet der Gasthof "Thüringer Hütte" und die Schanzenbaude. Wer zum Ende der Tour noch Energie hat, der kann nach Oberhof bergab steigen und entlang der Sportstätten den Weg durchs Wettkampfrevier nehmen. 
 
04.09.208
4. Etappe Grenzadler - Allzunah; 19,8 km; Auf 510 m, Ab 430 m
Waldhotel Rennsteighöhe; Tel. 036782 62200
 
Diese Etappe führt an der höchsten Erhebung des Thüringer Waldes, dem Großen Beerberg, mit 982 m ü.NN vorbei.
Doch bevor wir Oberhof, den bekanntesten Wintersportort Thüringens, hinter uns lassen, kann man dem Rennsteiggarten einen Besuch abstatten. Er beherbergt etwa 4000 Pflanzen der Mittel- und Hochgebirge Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas und Neuseelands sowie Pflanzen aus der arktischen Region.Im UNESCO Biospärenreservat Vessertal - Thüringer Wald erreichen man an der Plänckners Aussicht mit 973 m ü.NN den höchsten Punkt des gesamten Kammweges. Eine Tafel, 1898 vom Rennsteigverein angebracht, erinnert an den verdienstvollen Rennsteigpionier. Der Weg führt weiter an der Alten Tränke vorbei. Diese Quelle wird von der westlichen Nahe gespeist und bietet eine gute Gelegenheit, die Wasserflasche aufzufüllen.Beim Bahnhof Rennsteig passiert man mit 746 m ü.NN den zweithöchsten Punkt, den Personenzüge in Thüringen erreichen. Das Etappenziel Allzunah, ein Ortsteil von Frauenwald, wurde 1691 mit einer von Franz Wenzel erbauten Glashütte gegründet. Der Ort bekam seinen Namen, weil er all-zu-nah an der konkurrenzfähigen Glashütte von Stützerbach lag.
 
05.09.2018
5. Etappe Allzunah - Friedrichshöhe; 24,6 km; Auf 583 m, Ab 626 m
Gasthaus & Pension „Zum Rennsteig“ Tel. 036704 80621
 
Auf diesem Wegabschnitt wechselt der Rennsteig vom Kamm des Thüringer Waldes auf den des Thüringer Schiefergebirges. Die an der Strecke befindlichen Dreiherrensteine zeugen davon, dass der Rennsteig nicht nur ein Höhenweg ist, sondern auch Grenzlinie war. An der Schwalbenhauptwiese entspringen nur etwa 100 Meter voneinander entfernt zwei Bäche, die ihre Wasser verschiedenen Flusssystemen zuleiten. Südlich des Rennsteiges ist die kleine Quellmulde des Rehbaches zu sehen, deren Wasser über Neubrunn und Schleuse, der Werra und Weser zufließt. Auf der nördlichen Seite des Rennsteiges entspringt die Masse, die über Schwarza und Saale der Elbe zustrebt. Unmittelbar hinter Masserberg kann man vom einzigen Aussichtsturm direkt am Rennsteig, der Rennsteigwarte, einen fantastischen Blick über die Region genießen und bei guter Sicht auch Ihr Etappenziel Friedrichshöhe sehen.
 
06.09.2018
6. Etappe Friedrichshöhe - Spechtsbrunn; 22,6 km; Auf 473 m, Ab 360 m
Gasthaus & Pension „Am Rennsteig“; Tel. 036703 80389
 
Eine geologische Besonderheit auf dieser Etappe stellt der Sandberg bei Steinheid dar. Bevor sich das Thüringer Schiefergebirge in seine heutigen Form herausbildete, war es mit Ablagerungen des Zechsteins und Buntsandsteins bedeckt. Der Sandberg zeugt noch heute davon. Nach gut zwei Kilometern erreichen wir den Dreistromstein, einen der wichtigsten hydrographischen Punkte in Mitteleuropa, der den Rennsteig als Wasserscheide zwischen den Stromgebieten der Weser, der Elbe und des Rheins verdeutlicht.
 
07.09.2018
7. Etappe Spechtsbrunn - Brennersgrün - Grumbach; 19,7; Auf 317 m, Ab 333 m
Gasthaus „Zum Frankenwald“; Tel. 036652 22832
 
Die 19,7 km lange Etappe führt uns über einen der bedeutendsten Passübergänge des Thüringer Waldes, die "Kalte Küche". Hier überquerte einst die Handels- und Heerstraße Nürnberg-Coburg-Neustadt-Oberlind-Judenbach das Gebirge und führte über Gräfenthal nach Saalfeld und Leipzig. Heute befindet sich hier das Naturparkinformationszentrum Spechtsbrunn. An der Schleifenwiese passieren wir die Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern. Eine Tafel erinnert an die Wiedereröffnung der innerdeutschen Grenze und des Rennsteiges am 28.04.1990.Ein weiterer historischer Punkt war das Waldhaus Weidmannsheil, in dem 1982 Prof. Ludwig Hertel zur Gründung des Rennsteigvereins aufgerufen hat. Das Waldhaus fiel 1988 einer Brandstiftung zum Opfer. Heute erinnern Gedenksteine an den historischen Ort.
 
Ab der Ziegelhütte, östlich des Ortes Steinbach am Wald, verläuft der Rennsteig auf dem "Schönwappenweg". Seinen Namen hat dieser Weg aufgrund der vielen schönen, mit Wappen verzierten Grenz- und Dreiherrensteine. Einer davon, der Kurfürstenstein, wurde bereits 1515 aufgestellt. Er ist damit der älteste Grenzstein am Rennsteig.
Von Brennersgrün aus  überqueren wir noch zweimal die ehemalige innerdeutsche Grenze. Mit dem Projekt "Grünes Band" entstand hier der größte Biotopverbund Deutschlands. Der ehemalige Grenzstreifen wurde zu einem Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten, die heute mehr denn je eines besonderen Schutzes bedürfen. Zudem ist das "Grüne Band" historisches Erbe und Mahnmal der deutschen Geschichte, das es zu erhalten gilt. Von nun an wandern wir  durch den Naturpark Thüringer Schiefergebirge/ Obere Saale.
Das  Gasthaus "Zum Frankenwald" ist etwas ganz Besonderes. Sven Neuenkirchner ist  Koch u. Gastwirt zugleich. Der urige Schankraum ist hauptsächlich mit kartenspielenden Einheimischen besucht. Jeder der reinkommt, begrüßt uns durch Klopfen auf unseren Tisch. Beim Vorstellen unserer Zimmer zeigt uns der Wirt seine umfangreichen Bierdeckelsammlung. Eine Tauschbörse für Bier-Etiketten und Brauerei-Zubehör ist Ende Oktober/Anfang November ein Höhepunkt des Jahres ist zu hören.
 
08.09.2018
8. Etappe Grumbach - Blankenstein; 21 km; Auf 657 m; Ab 379 m
Gasthaus & Pension „Rennsteig“; Tel. 036642 22230
 
Durch Rodacherbrunn und Schlegel erreichen wir Blankenstein. Die Wanderung endet am offiziellen Start- bzw. Endpunkt des Rennsteiges, auf der Selbitzbrücke. Sie ist zugleich auch die Grenze nach Bayern. Wer unterwegs noch ein bisschen Zeit hat, sollte unbedingt noch eine kurze Rast im Gasthaus zum Rennsteig in Schlegel einlegen. Der lustige Wirt ist ein bühnenreifes lustiges Unikum sondergleichen.

Fazit
 
Der Rennsteig verläuft zum größten Teil über schmale und wunderschöne Pfade, die sich durch den Thüringer Wald schlängeln. Teilweise geht man auf breiten geschotterten Forstwegen. Leider gibt es auch Streckenabschnitte, die geteert sind. Unterwegs gibt es Aussichtspunkte, von denen man einen schönen Ausblick auf die Landschaft und eine tolle Fernsicht hat. Es gibt genügend Unterstände und Schutzhütten mit Sitzgelegenheiten für eine Rast. Viel Leute waren nicht unterwegs. Oftmals sah man auf der Strecke immer die Gleichen. Die Ausschilderung ist gut. Die Ursprünglichkeit diese Weges sollte nicht weiter durch bequemeren Schotterausbau und Waldrodungen verändert werden.
Mountainbiker sollten besser über Ausweichrouten geführt werden.
 
(c) mvdW

Tourengänger: Metavira2


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