Suhle 748m - Höhenrausch und Tropenfieber


Publiziert von georgb , 29. Dezember 2019 um 09:56.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:28 Dezember 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kronach-Kleintettau Tropenhaus

Über Kleintettau liegt der höchste Punkt im Landkreis Kronach, volle 748 Meter ragt die Suhle in den Himmel. Ohne Akklimatisation, ohne Biwak und ohne zusätzlichen Sauerstoff wollen wir in einem Zug den Gipfel erreichen und starten bei einem weiteren Höhepunkt des Landkreises. Klein Eden nennt sich ein fabelhaftes Projekt der Firma Heinz. Zukunftsweisend und bahnbrechend wird die Abwärme der Glasproduktion genutzt, um ein Tropenhaus zu beheizen.
Hier wachsen von anfang an diverse Südfrüchte und seit ein paar Jahren hat man sich mit Michael Ricker einen Reptilienexperten ins Boot geholt und mit ihm eine Auswahl exotischer Tiere angeschafft. Damit ist das Tropenhaus deutlich attraktiver geworden und bietet ein äußerst sehenswertes Spektakel.
Vorher arbeiten wir uns durch den Urwald der Suhle entgegen, überschreiten den mächtigen Vorderen Mondhügel und nehmen die letzten abschüssigen Meter zum höchsten Punkt in Angriff. Die Luft beginnt dünner zu werden und mit energiesparendem Schritt stapfen wir auf den Gipfel der Suhle. Eine kurze Rast muss genügen, dann verlassen wir die Todeszone wieder und steigen in niedrigere, weniger lebensfeindliche Regionen ab. 20 Höhenmeter tiefer, am Rennsteig, wird die Sauerstoffsättigung besser und unser Atem leichter.
Wir wandern am ehemaligen Grenzstreifen auf historischem Boden entlang. Hier ist Weltgeschichte geschrieben worden, drei Häuser im sogenannten Kleintettauer Zipfel standen auf DDR-Gebiet und die Bewohner sind als Grenzgänger berühmt geworden. Jahrzehnte später ist die Grenze wie durch ein Wunder offen und Deutschland wiedervereint.
Es zieht uns in tropische Gefilde und bald stehen wir wieder in Klein Eden, wo uns Michael Ricker zur Führung erwartet. Ich bin begeistert und als er die Königspython aus dem Terrarium holt, bin ich der erste, der sie auf eigenen Händen tragen will. Wir lauschen seinen Ausführungen, manche Vorurteile über Schlangen und Reptilien werden ausgeräumt und neue Informationen gesammelt. Das Tropenfieber hat uns erfasst, ich fotografiere wie ein Wilder und bin kaum noch aus der Ausstellung zu bewegen.
Ich reiße mich los, es erwartet uns schließlich Kaffee und Kuchen bei Bettina und Klaus. Voller Eindrücke rollen wir nach Hause, es dauert eine Zeit, bis der Höhenrausch und das Tropenfieber wieder abklingen.

Tourengänger: georgb, postschu


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