Hochtour Blackenstock (via Westgrat)
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Spannende Tour - wenn nur das Gestein besser halten würde
Da die Gitschenhörelihütte noch nicht für das Übernachten freigegeben ist, mussten wir uns anderweitig zu behelfen wissen. So schleppten wir Zelt, Schlafsäcke und Mätteli hoch bis zum Schaffirenboden auf ca. 2150m. Wir starteten dabei um 18.45 im Langenboden und erreichten über Steinhüttli - Bösenboden ohne grossen Schneekontakt den hübschen Biwakplatz gegen 20.45 Uhr.
Nach einer ruhigen Nacht mit tiefem Schlaf machten wir uns um 05.45 auf den Weg. Über die Gitschenhörelihütte erreichen wir den noch gut eingeschneiten Blüemlisalpfirn. Wobei: Schnee hat es schon extrem wenig für die Jahreszeit. Auf pickelharter Schneeauflage stiegen wir den Gletscher hoch. Wir sahen auffallend viele Tierspuren und Richtung Schlossstocklücke erkannten wir ein kleines Rudel Gämsen. Wohlmöglich haben wir auch eine Wolfsspur gesehen, konnten wir die Spur keinem anderen hier heimischen Tier zuordnen.
So avisierten wir den Aufschwung nordöstlich des P. 2737 an. Nun wurde es steil, aber mit den Steigeisen kein Problem. Wir erreichten den Westgrat, der heute im unteren Teil einem Mini-Bianco-Grat glich. Hier sind wir letztes Jahr über üblen Schutt hochgelaufen, im Frühsommer ist das auf dem harten Schnee doch viel angenehmer, auch wenn uns das Gefälle mit Schnee einiges steiler vorkam. Nun erreichten wir die Stelle, wo wir letztes Jahr kapituliert haben.
Und wieder schluckten wir drei Mal leer. Es galt nun, den Grat zu erreichen. Das sind vielleicht drei, vier Meter nur, aber brösmelig, brüchig und instabil. Oben an einem markanten Block sahen wir den Bohrhaken glänzen. Wir gingen ganz rechts rum, und sogleich schickte ich die ersten paar hundert Kilo Glimmerschiefer den Berg runter. Aber es ging und ausgesetzt erreichten wir den Felsblock, wo wir einen Stand einrichten konnten.
Wir montierten die Kletterfinken, da wir uns die ausgesetzte Querung das letzte Mal mit den Bergschuhen nicht getraut haben. Aber so ging das ganz gut, auch wenn es für die Hände nicht viele optimale Griffe gibt und man nur mit Mühe eine Zwischensicherung legen kann. Wir machten vier kurze Seillängen. Das hat sich bewährt. Es hat entsprechend vier Bohrhaken in der Route. Ab der zweiten "Seilllänge" wurde die Rinne gestufter und wäre das Gestein fester, wäre das eine sehr schöne Kletterpartie. Zwischendurch lag noch etwas Neuschnee, aber der störte kaum. Die Kletterschwierigkeiten bewegen sich im 3. Grad und nach gut 40 Höhenmeter gelangt man wieder in Gehgelände.
Nach wenigen Schritten erreichten wir den Vorgipfel. Aber eine fiese Scharte lag nun noch vor uns. Leider hat es fast keine Sicherungsmöglichkeiten, so versuchte ich vorsichtig hinunterzuklettern und schickte wieder mal eine Ladung Gestein Richtung Surenen. Das war mir zu heikel, und ein Abstieg in der Nordflanke kam nicht in Frage, weil dort eine gefährlich harte Schneeschicht lag. So entschieden wir uns für Variante Fixseil, da der Schlussaufstieg zum Hauptgipfel sehr einfach aussah. Am Fixseil war das denn kein Problem, in die Scharte runterzusteigen, mit diesem Vorgehen vergaben wir aber die Chance der Gesamtüberschreitung.
Nachher ging es nur noch dem Grat entlang - aber Achtung, auch hier wackelten die Steine gewaltig...
Kurz nach 10 erreichten wir den Blackenstock-Hauptgipfel.
Von hier könnte man sich am Abseilring gut auf den Ostgrat abseilen. Aber Achtung: Die Nordflanke für den nachfolgenden Abstieg muss schneebedeckt sein, sonst muss man einen fürchterlichen Geröllhang runterkraxeln (spreche aus eigener Erfahrung....).
Wir nahmen die gleiche Route zurück, seilten drei Mal ab (an der ersten Seilstelle liess sich das Seil nicht gut rausziehen, Danke Sebastian für das ungesicherte Zurücksteigen). Am Schluss runter bis zum Schnee.
Danach auf leicht aufgetautem Schnee über den Blüemlisalpfirn zurück zur Gitschenhörelihütte. Dort offerierte uns das anwesende sympathische Hüttenpaar einen Apéro! Sie konnten unseren Gipfelaufstieg gut mitverfolgen.
Danach zurück zum Zeltlager, einpacken und aufräumen und - die verbleibenden Schneefelder ausnütztend - zurück zum Langenboden.
Besten Dank an Sebastian für diese tolle Tour und die Fotos.
Empfehlung: Tour im Frühsommer angehen, unbedingt Helm mitnehmen und nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig. Der Blackenstock ist ein fürchterlicher Geröllhaufen....
Da die Gitschenhörelihütte noch nicht für das Übernachten freigegeben ist, mussten wir uns anderweitig zu behelfen wissen. So schleppten wir Zelt, Schlafsäcke und Mätteli hoch bis zum Schaffirenboden auf ca. 2150m. Wir starteten dabei um 18.45 im Langenboden und erreichten über Steinhüttli - Bösenboden ohne grossen Schneekontakt den hübschen Biwakplatz gegen 20.45 Uhr.
Nach einer ruhigen Nacht mit tiefem Schlaf machten wir uns um 05.45 auf den Weg. Über die Gitschenhörelihütte erreichen wir den noch gut eingeschneiten Blüemlisalpfirn. Wobei: Schnee hat es schon extrem wenig für die Jahreszeit. Auf pickelharter Schneeauflage stiegen wir den Gletscher hoch. Wir sahen auffallend viele Tierspuren und Richtung Schlossstocklücke erkannten wir ein kleines Rudel Gämsen. Wohlmöglich haben wir auch eine Wolfsspur gesehen, konnten wir die Spur keinem anderen hier heimischen Tier zuordnen.
So avisierten wir den Aufschwung nordöstlich des P. 2737 an. Nun wurde es steil, aber mit den Steigeisen kein Problem. Wir erreichten den Westgrat, der heute im unteren Teil einem Mini-Bianco-Grat glich. Hier sind wir letztes Jahr über üblen Schutt hochgelaufen, im Frühsommer ist das auf dem harten Schnee doch viel angenehmer, auch wenn uns das Gefälle mit Schnee einiges steiler vorkam. Nun erreichten wir die Stelle, wo wir letztes Jahr kapituliert haben.
Und wieder schluckten wir drei Mal leer. Es galt nun, den Grat zu erreichen. Das sind vielleicht drei, vier Meter nur, aber brösmelig, brüchig und instabil. Oben an einem markanten Block sahen wir den Bohrhaken glänzen. Wir gingen ganz rechts rum, und sogleich schickte ich die ersten paar hundert Kilo Glimmerschiefer den Berg runter. Aber es ging und ausgesetzt erreichten wir den Felsblock, wo wir einen Stand einrichten konnten.
Wir montierten die Kletterfinken, da wir uns die ausgesetzte Querung das letzte Mal mit den Bergschuhen nicht getraut haben. Aber so ging das ganz gut, auch wenn es für die Hände nicht viele optimale Griffe gibt und man nur mit Mühe eine Zwischensicherung legen kann. Wir machten vier kurze Seillängen. Das hat sich bewährt. Es hat entsprechend vier Bohrhaken in der Route. Ab der zweiten "Seilllänge" wurde die Rinne gestufter und wäre das Gestein fester, wäre das eine sehr schöne Kletterpartie. Zwischendurch lag noch etwas Neuschnee, aber der störte kaum. Die Kletterschwierigkeiten bewegen sich im 3. Grad und nach gut 40 Höhenmeter gelangt man wieder in Gehgelände.
Nach wenigen Schritten erreichten wir den Vorgipfel. Aber eine fiese Scharte lag nun noch vor uns. Leider hat es fast keine Sicherungsmöglichkeiten, so versuchte ich vorsichtig hinunterzuklettern und schickte wieder mal eine Ladung Gestein Richtung Surenen. Das war mir zu heikel, und ein Abstieg in der Nordflanke kam nicht in Frage, weil dort eine gefährlich harte Schneeschicht lag. So entschieden wir uns für Variante Fixseil, da der Schlussaufstieg zum Hauptgipfel sehr einfach aussah. Am Fixseil war das denn kein Problem, in die Scharte runterzusteigen, mit diesem Vorgehen vergaben wir aber die Chance der Gesamtüberschreitung.
Nachher ging es nur noch dem Grat entlang - aber Achtung, auch hier wackelten die Steine gewaltig...
Kurz nach 10 erreichten wir den Blackenstock-Hauptgipfel.
Von hier könnte man sich am Abseilring gut auf den Ostgrat abseilen. Aber Achtung: Die Nordflanke für den nachfolgenden Abstieg muss schneebedeckt sein, sonst muss man einen fürchterlichen Geröllhang runterkraxeln (spreche aus eigener Erfahrung....).
Wir nahmen die gleiche Route zurück, seilten drei Mal ab (an der ersten Seilstelle liess sich das Seil nicht gut rausziehen, Danke Sebastian für das ungesicherte Zurücksteigen). Am Schluss runter bis zum Schnee.
Danach auf leicht aufgetautem Schnee über den Blüemlisalpfirn zurück zur Gitschenhörelihütte. Dort offerierte uns das anwesende sympathische Hüttenpaar einen Apéro! Sie konnten unseren Gipfelaufstieg gut mitverfolgen.
Danach zurück zum Zeltlager, einpacken und aufräumen und - die verbleibenden Schneefelder ausnütztend - zurück zum Langenboden.
Besten Dank an Sebastian für diese tolle Tour und die Fotos.
Empfehlung: Tour im Frühsommer angehen, unbedingt Helm mitnehmen und nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig. Der Blackenstock ist ein fürchterlicher Geröllhaufen....
Tourengänger:
El Chasqui

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