Melchtal - Heitlistock - Wandelen - ARNIGRAT


Publiziert von lynx , 23. Mai 2020 um 23:21.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:22 Mai 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Westliche Melchtaler Alpen   CH-OW 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1958 m
Abstieg: 1926 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sarnen - Kerns - Melchtal - bis zum Sportcamp fahren. Bevor die unzähligen Barraken kommen rechts bei einem grossen Gebäude Parkieren. Es ist dort ein Meeting Point und eine Postautohaltestelle. Dort ist hat es genug Parkmöglichkeiten.
Kartennummer:1: 25'000 Melchtal - 1190

Diese Tour hat definitiv mehr als nur den Charakter eines langen Spaziergangs. Sie verlangt dem Berggänger eine gute Kondition ab. Diese Tagestour umfasst knapp 4000 Höhenmeter und erfordert absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Die Route sollte nur bei trockenen und schneefreien Verhältnissen gemacht werden. Mehr oder weniger der ganze Arnigrat bewegt sich in sehr exponiertem Gelände. Meist nur einen Fuss breite Pfadspuren in abschüssigem Gelände. Die Strecke ist ca. 17 Kilometer lang. Im Aufstieg legst du 1958 Meter zurück. Im Abstieg 1926 Meter. Die reine Gehzeit beträgt 10 Stunden



Teil I der Route: Sportcamp/Balmmatt nach Vorstegg via Flüelibalm

Als wir am Morgen vom Sportcamp her losmarschieren kommen wir nach Überqueren des Bachs in die Gegend   Balmmatt. Zwischen einem Bauernhaus und einem Stall führt der Wanderweg durch eine Weide. Die dort anwesende Bäuerin frage ich ob das drin liegt hier mit Hund duch die Kuhherde zu gehen. Sie meint ihre Kühe seien liebe Kühe, nur sollten wir aufpassen den Draht nicht zu berühren, dieser zwickt fürchterlich.
Wir gehen schliesslich etwas weiter vorne, ausserhalb dieser Weide ein leeres Bachbett hoch bis wir im Wald auf den Wanderweg treffen der hoch zum Flüelibalm (1314 M) führt.
Einmal muss man im Aufstieg nach Flüelibalm eine sehr steile Bachrunse queren. Die ist taff! Im Aufstieg machbar. Im Abstieg sehr heikel. Am besten geht man etwas oberhalb der regulären Querung rüber und hechtet quasi auf das gegenüber, an der Felswand montierte Drahtseil. Dieses bietet sicheren Halt. Dann geht es weiter, bald im waldlosen offenen Weideland, bis zu einer Bergstation einer Transportseilbahn. Diese ist vor allem deshalb auffällig weil eine grosse orange Kugel, als Markierung für Flugzeuge oder Helikopter, dort steht und in den Himmel prangt.
Im Weidegelände hat es immer wieder rot-weisse Wanderwegmarkierungen. Diese führen jetzt westlich, südwestlich aufwärts durch einen Wald bis zum P. 1463, genannt Chnebel. Ab hier führt der Weg in westlicher Richtung unter der Nordwand des Chnebelhorns, traversierend weiter durch teils offenes, teils bewaldetes Gebiet. Diese Passage ist für lange Zeit die letzte wo man gemütlich ohne ohne jeden Anstrengung ein längeres Stück geradeaus gehen kann. Anschliessend wird es steil und steiler. Irgendwann führt dieser Pfad in eine geteerte Alpstrasse die zur Alp Arni (1542 M) hoch führt. Nur ca. 100 bis 200 Meter gehen wir auf dieser Strasse. Dann gehen wir weglos einem ausgetrockneten Bachbett entlang hoch Richtung Vorstegg (2026 M). Der Aufstieg zur Vorstegg hat es in sich. Die Strecke ist sehr steil.  


Teil II der Route: Von der Vorstegg via Frutt auf den Heitlistock und auf den Wandelen

Von der Vostegg auf einem Alpsträsschen knapp hundert Höhenmeter absteigen und dann rechts über eine Weide zu einer Scharte hoch und dort hindurchsteigen. Unmittelbar nach erreichen dieses Übergangs steigen wir über den Südwestgrat hoch auf den Heitlistock (2145 M). Das Gelände ist exponiert, sehr steil und grösstenteils weglos. 
Vom Gipfel des Heitlistock gehen wir dem senkrecht abfallenden Grat entlang und steigen auf diesem bis Südfuss des Wandelen ab und steigen über den Südgrat auf den Wandelen (2104) hoch. 


Teil III der Route: Vom Wandelen über den Arnigrat bis Hohmad

Vom Gipfel des Wandelen (2104 M) geht es nun über die blau-weiss markierte Route Richtung Norden über den ganzen Arnigrat. Wie eingangs bereits beschrieben setzt dieser Abschnitt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus. Man bewegt sich in exponiertem Gelände mit meist nur einem fussbreiten Pfad. Die Hänge beidseits sind sehr steil bis senkrecht abfallend. Das Begehen dieses Abschnittes muss konzentriert gemacht werden und es sollten trockene und schneefreie Verhältnisse herrschen.
Bei P. 2028 geht der reguläre Pfad links über einen Gratausläufer weiter und führt hinunter auf die Ebene der Stockalp (nicht zu verwechseln mit der Stöckalp). Hier steht ein Wegweiser. Hier aufwärts Richtung Hohmad (1935 M) steigen. Die Hohmad hat man schnell erreicht.  
Bei P. 2028 würde sich alternativ auch die Option bieten, anstatt links auf den Grat abwärts, geradeaus über einen wilden Grat zu gehen und anschliessend so Richtung Hohmad zu traversieren.


Teil IV der Route Von der Hohmad via Schafberghüttli und Chaltibrunnen nach Unterflüe und anschliessendem Aufstieg von Talischwendli (1147 M) durch die weglose Pampas auf Flüelibalm (1314 M) und von dort wieder auf dem gleichen Weg wie am Morgen beim Aufstieg, absteigen zur Balmmatt im Melchtal. 

Von der Hohmad geht es nun abwärts bis nach Talischwendli. Das Alpgebäude Schafberghüttli (1751 M) ist schnell erreicht. Hier machen wir ausgiebig Rast und geniessen den Ausblick ins Melchtal und in die umliegenden Berge. Der Abstieg von hier bis nach Chaltibrunnen (1428 M) ist, trotz steilem Gelände sehr angenehm zu gehen. Weicher Waldboden ohne Steine mit Kugellagereffekt lassen uns sehr schnell und ohne Anstrengung Höhenmeter vernichten. Auch der weitere Weg nach Ober- und Unterflüe über Tali bis zum Wegweiser Talischwendli (1147 M) ist easy. Bei diesem Wegweiser müssen wir kurz der geteerten Fahrstrasse entlang hochgehen bis zur ersten scharfen Rechtskurve. Dann ca. 50 bis 100 Meter weiter der Strasse entlang folgen. Um uns den langen Umweg entlang der Strasse zu sparen steigen wir links durch die Pampas (wegloses Wiesengelände und Wald) direkt hoch auf Flüelibalm (1314 M). Von hier steigen wir den gleichen Weg, zum Ausgangspunkt ab, den wir am Morgen schon hochgekommen sind. 

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Neu erstellte Wegpunkte:

Parkplatz Sportcamp (Melchtal/Stöckalp)
Flüelibalm (1314)
Chnebel (P.1463)
Vorstegg (2026)
Übergang Frutt/Heitlifeld (1960)
P. 1147 (Talischwendli)

Tourengänger: lynx


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