Klammspitzen Überschreitung und Sefelwand - im Dunkeln liegt der Zauber

Die Überschreitung der beiden Klammspitzen zählt zu den absoluten, wenn auch wenig begangenen Klassikern der Ammergauer Alpen. Bei guten Verhältnissen handelt es sich hierbei für erfahrene Schrofengeher um eine Genusstour, die neben ein paar schönen Kletterstellen vor allem tolle Ausblicke bietet. Aber selbst an Tagen wie diesen, an denen die Dunkelheit dominiert, verlieren die Berge nicht ihren Reiz, denn gerade dann umgibt sie ein ganz besonderer Zauber.

Start in Linderhof und bei leichtem Regen vorbei an der Martinswand hinauf zur geschlossenen Brunnenkopfhütte und weiter zum Brunnenkopf. Da das Wetter sich auch nach einer längeren Pause nicht bessert, entscheiden wir uns bei diesen Verhältnissen gegen den Westgrat und steigen über steiles Gras direkt hinab zum Wanderweg ins Wintertal.

Knapp unterhalb der Scharte zwischen Brunnenkopf und Kleiner Klammspitze weglos hinauf und in einer anschließenden Querung in den Sattel vor dem Alpeck. Nun im dichten Nebel dem Ostgrat folgend über zwei Absätze (II) zum Gipfel der Kleinen Klammspitze.

Beim Absteig über den kurzen Westgrat verwenden wir an der Schlüsselstelle unsere mitgeführte Reebschnur und lassen uns die paar Meter über den heute nassen und schmierigen Kamin (III) ab. Aus der Scharte dann weiter über brüchige Bänder und ein paar kurze Felsstufen hinauf zum Gipfel der Großen Klammspitze.

Da das Wetter immer besser wird, entscheiden wir uns für eine Rundtour und folgen dem Grat nach Süden hinab zur Sefelwand. Der kurze Abstecher zum Gipfel lohnt sich heute besonders, da sich die Wollken nun endlich verziehen und wir so doch noch ein paar wärmende Sonnenstrahlen und tolle Ausblicke genießen können.

Schwierigkeiten:

Kleine Klammspitze Ostgrat T5 II
Überschreitung zur Großen Klammspitze T5 II (Schlüsselstelle frei geklettert III)
Sefelwand Westgrat T5 I

Fazit:

Trotz fehlender Ausblicke eine lohnende Unternehmung, die gerade bei den heutigen Verhältnissen einen ganz besonderen Reiz hatte. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass es sich um eine alpine Tour handelt und die Schwierigkeiten gerade bei Nässe nicht unterschätzt werden sollten.