Skitouren auf Dreiecker (Abbruch), Ahrner Kopf u. Untere Rötspitze


Publiziert von Woife , 1. Mai 2020 um 11:55.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:28 April 1990
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 4300 m
Abstieg: 4300 m

Am 27.04.1990 fuhr ich mit einem Freund ins Ahrntal nach Kasern, wo wir in der kleinen, gemütlichen Pension Steger Quartier fanden.
Am 28.04.1990 wanderten wir im Ahrntal zuerst bis zum hübschen Heilig-Geist-Kircherl. Von dort nach Norden zur Schluech-Alm ( 1674 m) durch den steilen Bergwald hinauf. Der Schnee war tief und naß, das Wetter sehr wolkig. Wir spurten in  Richtung Schüttaljöchl in vielen Spitzkehren. Das Wetter wurde leider immer schlechter. Am Jöchl dann links hinauf. Da waren wir wirklich tief in den Wolken und sahen praktisch nichts mehr. Auf einer Höhe von ca. 2700 m bliesen wir den weiteren Aufstieg auf den Dreiecker ab. An sich waren es Idealhänge, über die wir nun abfuhren. Aber es war recht mühsam, da wir in dem White-out manchmal nicht mehr wußten, wo oben oder unten war. Ab etwa 2500 m wurde es dann besser, da wir einfach mehr  sahen und der Schnee auch kompakter wurde und damit besser zu fahren war. Am Schüttalbach entlang - zuletzt über apere Matten - nach Trinkstein und zurück nach Kasern.
Am 29.04.1990 wieder recht  gemischtes Wetter. Wir beschlossen, auf den Ahrner Kopf (3050 m) zu gehen. Zuerst zu Fuß zum Heilig-Geist-Kircherl  und dann zum Eingang des Windtals, wo wir auch anfellen konnten. Anfangs länger flach ins Windtal hinein. Ab etwa 2200 m wurde es ein bisserl steiler. Über gewelltes Gelände nach links zu einer Fläche namens Grüne Saida. Danach über den steilen Gipfelhang hinauf bis zum Skidepot und weiter zum Gipfel. Dort oben war das Wetter deutlich besser, so daß wir eine schöne Aussicht nach Süden hatten. Beeindruckend war ein großer Steinadler,  der unter uns kreiste. Vom Skidepot Abfahrt in das Windtal hinein, etwas anstrengend, da es nicht aufgefirnt hatte, eher Pressschnee. Weiter unten wurde es dann ein bisserl firnig und dann eher naß.
Am 30.04.1990 machten wir fast die Untere Rötspitze (3290 m). Wir gingen von unserer Unterkunft gleich nach Süden in das Röttal hinein vorbei an aufgelassenen Bergwerksstollen. Nach einiger Zeit trennten wir uns kurz. Mein Freund ging zu Fuß auf dem Weg zum Rötkreuz, während ich auf  den Skiern über ein Lawinenfeld in Spitzkehren in Richtung Moschbachwand aufstieg. Auf etwa 2180  m kam ich über dem Talboden heraus und fuhr auf den Fellen hinunter zur Rötalm (2116m), wo ich meinen Freund wieder traf. Ein wunderschöner Talboden mit herrlichen Blicken in Richtung Rötspitze. Und heute war das Wetter optimal: sehr viel Sonne. Weiter ging´s zuerst flach über den großen Talboden. Dann wurde es welliger, aber mäßig steil. Wir stiegen bis zu einem großen Felsblock auf etwa 2450 m auf. Dort kurze Trinkpause, da es recht warm geworden war. Bald zogen wir an der Lenkjöchlhütte vorbei und stiegen über das recht steile Rötkees bis auf etwa 2900 m. Kurze Rast. Mein Freund blieb dort sitzen, während ich bis zu einer Schulter auf etwa 3241 m kurz unterhalb der Unteren Rötspitze weiterstieg. Sehr schöner Blick nach Süden. Da Nebel aufkam, fuhr ich gleich wieder ab und traf meinen Freund auf einer Höhe von etwa 3050 m. Die Abfahrt war recht anstrengend: kein Firn, sondern Preßschnee. Beim Schwingen brachen wir immer wieder recht tief ein. Ab dem Lenkjöchl, als wir über das Windtal abfuhren,  wurde es wieder besser. Firn, wenn auch etwas tief. Auf der linken Talseite konnten wir - tw. auf Lawinenstrichen - fast bis zum Heilig-Geist-Kircherl abfahren. Etwas müde gingen wir dann bis zu unser Unterkunft, wo uns unsere Wirtin mit einem guten Abendessen und ein paar Viertel Roten verwöhnte. Am 01.05.1990 fuhren wir nach einem kräftigen Frühstück über den interessanten Ort Sand in Taufers und das frühlingshafte schöne Pustertal  nach Hause. Auf unseren Touren waren wir praktisch allein.
Übrigens: Im Sommer 1990 sah ich in éinem Alpinkalender ein Photo vom Nördlichen Rötkees, über das wir aufgestiegen waren. Ich war schon etwas erschrocken, als ich auf diesem Photo sah, wie spaltenreich dieser Gletscher ist. Jedenfalls war er Ende  April 1990 sehr gut eingeschneit.


Tourengänger: Woife


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