Ahrner Kopf 3050m - Zwischen den Riesen


Publiziert von georgb , 10. März 2015 um 21:43.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:10 März 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1480 m
Abstieg: 1480 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ahrntal-Kasern
Kartennummer:tabacco Ahrntal

Überragt von den zwei höchsten Pustertalern, Röt- und Dreiherrenspitze, wird der Ahrner Kopf gerne von etwas weniger konditionsstarken Gehern als Ausweichziel gewählt. Als leicht kann die Tour dennoch nicht bezeichnet werden, fünf Stunden dauert der Aufstieg und einige steile Passagen sind nur bei guten Bedingungen machbar. Die Lawinengefahr hat sich endlich beruhigt, der Schnee ist verfestigt. Doch schon auf den ersten Schrägen über dem Talschluss zeigt sich der Untergrund bockig und eisig, gerade noch halten die Kanten. Im Windtal führt uns die Spur dann lange am steilen Nordhang entlang und wir entscheiden uns für die Harscheisen. Der Schritt wird natürlich gebremst und das schräge Gehen scheuert uns die Füße wund. Nach den steilsten und heikelsten Passagen schnallen wir die Eisen wieder ab. Ein kurzes Flachstück dient zur Erholung, aber wenige Minuten später zieht die Spur wieder steil an. Also wieder aufrüsten, anders ist der folgende Aufstieg nicht zu bewältigen. Links eines Tälchens folgen wir dem steilen Rücken Richtung Hinteres Umbaltörl. Schon hier kommen uns die ersten Abfahrer vom Hohen Roßhuf entgegen, seit der Erichtung des neuen originellen Kreuzes in Hufeisenform zieht auch er viele Tourengeher an. Auf ca. 2700m zweigen wir in einen weiteren steilen Hang nach rechts ab, auch hier kommen wir nicht um die Harscheisen herum. Die Füße brennen schon und der Atem wird schwer, wir nähern uns schließlich der 3000er-Marke. Unter dem felsigen Gipfelaufbau legen wir endlich die lästigen Fußfesseln ab und steigen ohne Ballast nur mit Schuh die letzten Meter zum Kreuz. Nach 15 Minuten ist der Ahrner Kopf erreicht, mitten in der Gletscherwelt der Venedigergruppe. Kein Wölkchen trübt die Blicke in die erhabene Bergwelt um uns herum. Zur Brotzeit ziehen wir uns trotzdem ins Skidepot zurück, windgeschützt und besonnt lassen wir erst hier den Gipfelschnaps zischen.
Für die Abfahrt gäbe es die Variante weiter südlich, doch nach kurzer Inspektion ziehen wir den Aufstiegsweg vor, heuer ist keinem Hang zu trauen. Die Wahl war genau richtig, zwar ist die Unterlage hart und windgezeichnet, doch gut befahrbar und stabil. Auch im Windtal queren wir auf unserer Spur am Hang entlang zurück, um den Beckenschiefstand vom Aufstieg wieder auszugleichen. In Windeseile sind wir am Prastmann, endlich können wir die Beine baumeln lassen und den Brand löschen. Die Frühlingssonne und der Marillenschnaps haben uns wohl ein wenig ausgedörrt ;-)

Tourengänger: georgb, Karlauer


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