"Wer sucht der findet" - Ochsenkopf


Publiziert von DonMiguel , 28. April 2020 um 15:47.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:13 April 2020
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 6a+ (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL 

Dies ist der 2.te Versuch diese Route zu klettern.

Schwänderli - Ochsenfeld (T3)
Wir starten um 7:00 kurz vor Richisau bei Schwändeli und steigen über die Alpstrasse zur Rallialp. Von dort geht es teilweise weglos zum Vogelsang und weiter auf einem eindeutigen Weg zum Ochsenfeld. Dann zum Gufel, ab hier waren die steilen Grashänge noch flachgedrückt vom Schnee.

Ochsenfeld - Einstieg (T6)
Bei den oberen Tannen angekommen queren wir hinüber zum Einstieg der "Direkten Südroute". Von diesem Standplatz seilen wir zum Einstieg unserer Route "Wer sucht der findet" ab. Markiert durch ein "ureselaltes" Seil. Wir platzieren selbst noch Klemmkeile und Schlingen am Standplatz.

Die 4 Seillängen (6a+ l 5c l 4b l 3a)
Die erste Seillänge ist die schwierigste der ganzen Tour, im Führer mit 6a+ deklariert empfinde ich die ersten 6 Meter als 6c und der Rest (nach dem ersten Schlaghaken) als 6a, lustiger "Kompromiss". Wie ich dann im Internet feststelle empfinden andere ebenso. Mein Bruder kommt nach, er hat zu kämpfen..:) Bei unserem 1.ten Versuch haben wir schon nach der 1.ten SL abgebrochen da zeitlich völlig unterschätzt. Nun geht es anfänglich gutgriffig weiter, schön rauer Fels, jedoch sind die Hackenabstände alles andere als angenehm, teilweise 8 Meter, für Zwischensicherungen ist der Fels zu Glatt / Rissfrei. Nun wechselt der Fels von schön fest zu splittrig / brüchig, das in einem 5c ist schon recht fordernd. Der einzige Schlaghacken den ich gefunden habe ist komplett verrostet und gerissen, ich schlage am selben Ort einen eigenen nach. Anders als wie im neuen Führer beschrieben weist ein Bohrhacken in die rechte Verschneidung hinein. Als ich dort meine Exe einhänge und weiter will habe ich so viel Seilzug das ein Weiterkommen unmöglich ist. 5 Meter oberhalb des Bohrhaken richte ich einen Standplatz mit Schlaghaken und Keilen ein. Die anschliessende Seillänge ist immernoch brüchig, jedoch finde ich gute Risse für Friends und Keile und einige Felsköpfe, jedoch keinen der im Führer beschriebenen Sicherungspunkte. Als dann bei der Suche nach dem nächsten Standplatz auch noch das "Seil aus" kommt muss ich zurück steigen und finde bei einem gemütlichen Liegeplatz von Gämsen 2 solide Felsköpfe für einen Standplatz. Als dann mein Bruder nach oben kommt und anmerkt das wir nach 5h Klettern erst in der Hälfte sind und das Wetter nicht verheissungsvoll aussieht entscheiden wir uns zur Umkehr. Von diesem Standplatz sehen wir gerade in die Route "Direkte Südwand" die anständig eingerichtet ist und ca. 8 Meter neben uns verläuft. So entscheiden wir uns in die Direkte Südwand abzuseilen. Nach der ersten Abseillänge, beim ersten Standplatz, bemerken wir dann das wir das Seil nicht abziehen können. Der Knoten der zusammen geknüpften Zwillingsseile war direkt hinter dem Felskopf, so musste ich nochmals aufsteigen und das Seil richten. Während wir nun rasch abseilten gab es schon vereinzelt Regentropfen, guter Entscheid umzukehren. Dank dem wir auf der direkten Südwand abseilen, müssen wir das Stück das wir anfänglich zu unserer Route "wer sucht der.." abseilen mussten nicht wieder aufsteigen. Nun auf dem selben Weg zurück zum Auto.

Eine ziemlich abenteuerliche Route die wir sicherlich wieder probieren werden. Die Route ist "schlecht" oder halt im alten Stil eingerichtet und erfordert gute Handhabung mit mobilen Sicherungen. Unglaublich das die Erstbegeher nur 3h, inkl. von Hand geschlagene Kronenbohrhaken, gebraucht haben.

Tourengänger: DonMiguel


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Kommentare (2)


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Dolmar hat gesagt: hier gibt`s keine Geschenke
Gesendet am 28. April 2020 um 18:22
Hoi Micha, die Ochsenchopf Südwand scheint sich zu einem regelrechten Projekt zu entwickeln. klingt sehr abenteuerlich eure Route und die Geschehnisse. Wünsche viel Erfolg beim kommenden Anlauf.
Gruß Markus

DonMiguel hat gesagt: RE:hier gibt`s keine Geschenke
Gesendet am 30. April 2020 um 12:24
Danke Dolmar! Ist halt schon was komplett anderes als so eine Plaisirroute, vorallem psychisch..:)

Gruss Micha


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