Hegau Vulkane - Konditionstour mit Hohenkrähen, -hewen, -stoffeln und Hohentwiel


Publiziert von boerscht , 27. April 2020 um 17:07.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:12 April 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Hegau Vulkanschlote   D 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1505 m
Abstieg: 1505 m
Strecke:39,2 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kostenloser Wanderparkplatz Hohenkrähen
Kartennummer:www.openstreetmap.org

Die erste größere Tour während des Lockdowns für mich. Die Runde über die Hegau Vulkane hatte ich schon lange im Hinterkopf, doch bisher hat hierfür irgendwie die Motivation gefehlt und die Strecke von fast 40 km schreckte mich doch etwas ab. So eine lange Strecke bin ich noch nie gegangen, also mal schauen ob das klappt.

Hohenkrähen - Offerenbühl - Mägdeberg - Phillipsberg - Welschingen; T2:

Früh am Morgen gegen 6 Uhr starte ich am noch leeren Wanderparkplatz südlich des Hohenkrähen die lange Hegau Runde. In der Dämmerung gehts auf einfachem Feldweg bis an den Fuß des Hohenkrähen, rauf wird leider nix. Da flattert am Eingang zum Altkrähenhof doch so ein doofes rot-weisses Absperrband mit Corona-Verbot-Zettel. Schade, wollte ich doch zum Sonnenaufgang auf dem Hohenkrähen stehen.  Naja, dann halt schnell weiter und den Sonneaufgang auf dem Mägdeberg erleben. Auf schönem Pfad gehts durch blühende Obstbäume weiter bis auf weite Felder.
Zum Sonnenaufgang schaffe ich es gerade noch so auf den Hügel Offerenbühl, welcher durch ein Kreuz geziert ist. Zu meinem Erstaunen bin ich hier nicht alleine oben.
Der Sonnenaufgang über der Hügellandschaft des Hegaus und dem Bodensee ist wunderschön und die Aussicht prächtig. So schön hätte ich es hier eigentlich gar nicht erwartet. Mit fettem Grinsen auf dem gesicht und bester Laune gehts in schönem Morgenlicht weiter, mit dem Wissen, dass der Tag noch lange nicht zu Ende ist. Auf dem Weg zum Mägdeberg mach ich noch viele Fotos, dann gehts nach dem Parkplatz auf die Ruine, welche zum Glück nicht gesperrt ist.
Die Ruine auf dem Mägdeberg ist ziemlich groß und es gibt viel zu erkunden. Gefällt mir auch hier sehr gut. Im Laufschritt gehts durch Bärlauchtrails weiter in Richtung Sickerberg und auf diesen hinauf.  Hier befindet sich ein großes, steinernes Kreuz mit Aussichtsbank. Anschließend über Feldwege hinab zur Straße und auf der anderen Seite wieder hinauf zum Phillipsberg. Auf dem Weg hüpfen einige Rehe, leider zu schnell für die Kamera, herum. Auch Rotmilane und jede menge Bussarde kreisen über den Äckern. Nach dem Phillipsberg halte ich mich westlich und gehe zur L190. Diese wird überquert und durch Wald gehts in das Dorf Welschingen.

Welschingen - Hohenhewen - Welschingen; T2:

In Welschingen ist nix los und es geht über die Rebengasse wieder aus dem Dorf hinaus in Richtung Hohenhewen, dem höchsten Gipfel für heute und wohl auch dem markantesten. Der Weg auf den Hohenhewen ist bestens markiert und wirklich schön zu gehen. Eine wilkommene Abwechslung nach dem vorherigen langen Wegabschnitten über endlose Feldwege. Auf dem Hohenhewen mit Burgruine, welche auch geöffnet ist, bin ich alleine und genieße die super Aussicht auf den bisher zurückgelegten Weg. Alpensicht hat man heute leider keine, es ist doch etwas diesig.
Der Weiterweg über den Hohenstoffeln zum Hohentwiel sieht von hier aus noch richtig lang aus, puuh das dauert noch etwas. Nach Verpflegung und 30 min Pause gehts auf dem selben Weg wie im Aufstieg wieder hinab nach Welschingen. Auf dem Weg kommen mir nun einige Leute entgegen, zu denen natürlich immer mindestens 1,5 m Abstand gehalten wird...

Welschingen - Weiterdingen - Hohenstoffeln; T2:

Von Welschingen aus gehts nun weiter über Feldwege bis nach Weiterdingen. Es ist mittlerweile gut warm geworden und die lange Hose wird gegen die kurze gewechselt. Kurz nach dem Ortseingang Weiterdingen gehts bestens markiert nach rechts aus dem Dorf hinaus, hinauf in Richtung Hohenstoffeln. Der Weg mach einen Schwenker und führt unterhalb des Basaltsteinbruchs vorbei. Der Hohenstoffeln sieht aus dieser Seite gesehen ziemlich spanennd und zackig aus, das schaue ich mir mal noch genauer an. Eine richtige kleine Nordwand ist das. Die erste Stufe im Steinbruch ist schnell an geeigneter Stelle (etwas östlich) überwunden. Der Weiterweg sieht danach allerdings nicht ganz easy und ziemlich brüchig aus. Ich versuch mich noch ein paar Meter, breche dann allerdings lieber abm da ich vom Gipfel Stimmen höre und nicht genau weiß ob da direkt steine runterpurzeln könnten. Vielleicht ein Andermal mit Helm und füher am Tag nochmals, könnte echt spannend sein hier hoch. Also weiter auf dem schönen, normalem Wanderweg auf den Nordgipfel des Hohenstoffeln. Hier steht ein Kreuz und die Aussicht ist auch hier nich übel. Den Ausstieg aus der Nordwand schaue ich mir noch etwas genauer an. Sieht steil, aber machbar aus.

Hohenstoffeln - Staufen - Hohentwiel; T2:

Noch schnell ein Abstecher auf den Südgipfel mit sehr verfallener Ruine und dann vorbei am Sennhof zum Wanderparkplatz Tiefental, welcher gut gefüllt ist. Am Hohenstoffeln war allgemein viel Betrieb heute, kein Wunder bei dem schönen Wetter. Vorbei am Grillplatz Tiefenkreuz geht es zum nächsten Gipfel, auch mit Ruine, dem Staufen. Der unscheinbare Hügel im Wald ist auf dem Weg zum Hohentwiel noch schnell mitgenommen, jedoch nicht wirklich lohnenswert. Weiter über die Autobahn zum Hohentwiel hinauf. Dass die Burg geschlossen ist, ist klar, jedoch der Platz vornedran nicht, also kommt man fast bis oben und schließlich will ich die Runde komplett machen. Der Anstieg geht nochmals ordentlich in die Beine und auch hier ist trotz Corona verdammt viel los, also schnell wieder weg.

Hohentwiel - Ettenberg - Parkplatz Hohenkrähen; T2:

Vom Hohentwiel, gehts nun mit mittlerweile müden Beinen und etwas lediertem Fuß wieder hinab zur A81 und über diese drüber auf bereits bekanntem Weg in Richtung Stauferhof. Nun zweige ich am Wegweiser in Richtung Hohenkrähen ab. Um die Hügelsammlerei komplett zu machen wird mit der letzten kraft in den beinen noch der Ettenberg weglos bestiegen, sowie auch der weiter nördlich gelegene Krützenbühl. Auf Feldwegen und zum Schluss kurz entlang der K6125 gehts zurück zum Wanderparkplatz am Hohenkrähen. Der Abschnitt vom Hohentwiel bis zum Ausgangspunkt war mehr Qual als Spaß, ich war doch ziemlich platt, das Faulenzen während der Corona Zeit in Kombination mit viel Grillen, Eisessen und dem ein oder anderem Bier hat doch etwas Spuren an der Kondition hinterlassen. Das muss bis zum Sommer auf jeden Fall wieder ausgebessert werden...


Ein schönes Gefühl so eine lange Tour die man schon längere Zeit im Kopf hatte umsetzen zu können. Allerdings hatte ich am nächsten Tag ziemlich Muskelkater und irgendwie ist mein rechter Fuß bis heute etwas angeschlagen, warum auch immer.
Das Hegau mit den Vulkankegeln und Burgruinen ist auf jeden Fall sehr schön und für eine Tagestour, gerade im Frühjahr doch empfehlenswert.



Tourengänger: boerscht


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Kommentare (6)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 27. April 2020 um 17:24
>Für eine Tagestour empfehlenswert

Genau, nach einem faulen Winter mal schnell 40 km zu machen ist genau mein Beuteschema ;-)

Tolle Konditionsleistung und schöne Eindrücke hast Du mitgebracht.

Grüße vom westl. Bodensee
Hanspeter

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. April 2020 um 18:46
nsjs damit meinte ich eigentlich ja den Hegau so allgemein, man muss ja nicht gleich übertreiben :)

Danke, Grüße
Adrian

rojosuiza hat gesagt: Schwere Enttäuschung
Gesendet am 27. April 2020 um 18:38
Na, na, nach all dem Corona-Quatsch kann ich auch hier nicht mehr richtig lesen: Habe ich mich so auf die Konditoreitour gefreut, ist es eine Konditionstour… rojosuiza setzt sich hin und weint bitterlich.

boerscht hat gesagt: RE:Schwere Enttäuschung
Gesendet am 27. April 2020 um 18:45
Haha sowas blödes aber auch, eine Konditoreitour wär natürlich auch mal nicht schlecht :)

misw hat gesagt:
Gesendet am 16. Juni 2020 um 13:08
Starke Leistung und schöne Bilder! Die Hohenstoffeln Nordwand wurde damit jetzt schon drei Mal bei hikr abgebrochen - ein relativer Rekord? Bei dem moosigen Würfelzucker aus Basalt kein Wunder und so wirklich zieht es mich auch nicht wieder dorthin. Grüsse!

Kauk0r hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2023 um 12:26
Annekdote: Habe am Karfreitag im Gipfelbuch von der "geheimen" (oder so :) ) Erstbesteigung der Nordwand vor ein paar wenigen Wochen gelesen.


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