Hegauer Kegelspiel: Hegauer Vulkan Tour.


Publiziert von Kauk0r , 19. Juni 2023 um 21:31.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:13 April 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Hegau Vulkanschlote   D 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:ca. 30 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Seehas-Haltestelle Engen (kostenlos geparkt am Bhf Mühlhausen)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Seehas-Haltestelle Singen-Landesgartenschau mit kostenlosen Parkplätzen
Unterkunftmöglichkeiten:Restaurant Hotel Hegauhaus

In den letzten Jahren haben sich im Hegau unter der Bezeichnung Hegauer Kegelspiel einige Premiumwanderwege etabliert. Die Beschilderung ist einheitlich, so dass man an verschiedensten Ecken immer wieder über die Wegweiser stolpert

Am 12. September 2021 wurde dann der 10. Premiumwanderweg eröffnet: Hegauer Vulkan Tour. Diese Wanderung stellt sozusagen die Königsetappe des Hegauer Kegelspiels dar. Dazu werden die markantesten Hegaugipfel miteinander verbunden.

Obwohl ich seit der Corona-Pandemie so intensiv wie schon sehr lange nicht mehr in der Heimat unterwegs bin, habe ich diese gut 30 Kilometer lange Wanderung kaum wahrgenommen. Bewusst ist sie mir erst Anfang diesen Jahres auf dem Schirm gelandet. Seitdem geisterte mir die Idee im Kopf herum. Viele Abschnitte waren mir schon bekannt. Einige Abschnitte waren mir auch unbekannt. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Tour diesen Ausmaßes absolviert zu haben. Deshalb zaudere ich auch etwas, zwei oder drei Abschnitte schaue ich mir im Vorfeld erstmal an. Für den Urlaub zu Ostern nehme ich Tour dann ins Visier. Nachdem das Wetter zunächst das Vorhaben auszubremsen schien, eröffnet sich, typisch April, doch plötzlich ein Zeitfenster.

Die Originalroute besteigt lediglich den Hohenhewen und das Hegaukreuz. Ein gewisser Ehrgeiz ließ mich noch Mägdeberg, Offerenbühl, Hohenkrähen und Staufen mitnehmen (ca. 190 Höhenmeter extra). Einzig den Hohenstoffeln lasse ich bewusst aus, da dieser nochmal 200 Höhenmeter und ca. 2-3 Kilometer extra bedeuten würde. Für den Hohentwiel gilt zu beachten, dass die Route nicht auf den Gipfel führt. Soll er mitgenommen werden, müsste man die Route verlassen, um in der Domäne eine Eintrittskarte zu kaufen. Hier kommen nochmal ca. 90 Höhenmeter dazu. Man kann die Karte auch nicht im Voraus kaufen, sie gilt nur am Tag des Erwerbs, die Öffnungszeiten variieren im Sommer und Winter.

Für mich erscheint es logisch, mein Auto am Bahnhof Mühlhausen abzustellen und dann mit dem Seehas nach Engen zu fahren. Am Bahnhof Engen (522 m) ist der Zugang zur Hegauer Vulkan Tour bzw. zum Hewensteig ausgeschildert. Der Zugang dreht zunächst eine Schleife durch die Engener Altstadt, sehr sehenswert, aber im Morgengrauen für Einheimische nicht zwingend ein Muss. Danach wird man nach Anselfingen geführt, wo der Wanderparkplatz an der Almenhütte (566 m) quasi den eigentlichen Ausgangspunkt zur Hegauer Vulkan Tour darstellt. Zu Beginn verlaufen Hegauer Vulkan Tour und Hewensteig parallel.

Eine weitere Wegbeschreibung halte ich nicht für zielführend, da es gute offzielle Karten-Dokumentationen und GPS-Tracks dazu gibt. Die Wegfindung im Bereich des Hohenhewen nicht schwierig. Einzig der Abstieg hinab in Richtung Welschingen kann auf einem Wanderweg durchaus schmierig werden: Zwischen hohen Büschen hält sich Feuchtigkeit lange und sorgt für unangenehme Bedingungen. Deshalb sind die Stahlseilgeländer tatsächlich kein Luxus. Alternativ könnte man auch tatsächlich Wanderstöcke mitnehmen, es folgt im Verlauf ein weiterer Abschnitt, auf dem ich darüber nicht traurig gewesen wäre. Dieser Abschnitt folgt nach dem langen Hatsch durchs Binninger Ried hinüber zum Hohenstoffeln. Dort wird dann recht direkt über Wiesen bis zum Waldrand aufgestiegen. Nun in den Wald hinein, und auf einem sehr schmierigen Waldpfad mehr querend in Richtung Weiterdingen. Auf der Karte hatte ich eher den Eindruck, es müsste ein Forstweg sein. Nachdem man kurz den Wald verlassen hat, um zu einem auffälligen, weißen Feldkreuz abzusteigen, geht es wieder hinauf in den Wald auf einen aktuell ziemlich umgepflügten Forstweg, der ebenfalls eine Matschpiste war. Nachdem man die Straße von Weiterdingen nach Homboll erreicht hat, muss man etwas im unlogischen Zick-Zack (auf die Beschilderung achten) auf den Erbsenbühl um hinüber zum Hegaukreuz zu gelangen. In diesem Abschnitt geht es viel durch Wiesen, die eher keinen Pfad ausgeprägt haben.

Ein Highlight der Tour ist sicher das Hegaukreuz mit seiner recht freien und umfassenden Aussicht.

Die Besteigung des Hohenkrähen über einen felsigen Steig mit weiteren Sicherungen lohnt sich der Aussicht wegen ebenfalls.

Im Bereich der Verbindungsstraße Singen - Duchtlingen betrete ich weiteres Neuland. Schön auf einem Forstweg oberhalb der Straße im Wald geht es zum Hotel Hegauhaus. Dieser Teil der Wanderung ist mit dem Bio-Diversitäts-Pfad (Bi-Di-Pfad) der Gemeinde Hilzingen parallel gelegt. Auf schönen Tafeln erfährt man Wissenswertes zu Feld-Wald-Wiesen der Umgebung.

Unterhalb des Staufen-Gipfels kann man über deutliche Pfade im Wald abkürzen, wenn man der Ruine ohne nennenswerte Aussicht einen Besuch abstatten will. Inzwischen hat man mit dem Hohentwieler auch den dritten Premiumwanderweg des Tages erreicht, wenn er auch nicht komplett prallel hinauf zur Unteren Festung bzw. zur Karlsbastion am Hohentwiel führt.

Der Abstieg bietet dann als Finale noch die Weinberge am Hohentwiel, bevor man ins Leben der Stadt Singen eintaucht.

Fazit: Eine tolle Erfahrung war die Hegauer Vulkan Tour.  Insgesamt war ich recht genau acht Stunden unterwegs und somit eigentlich im erhofften Tempo unterwegs. Damit war ich dann sehr zufrieden, da nicht viel später Regen in den Hegau zog und ich trocken blieb.

Tourengänger: Kauk0r


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