Mirador Base Las Torres (Torres del Paine NP)

Eigentlich wollten wir heute nicht zu den Torres del Paine wandern. Wir waren schon einmal dort, und wollten stattdessen auf den Cerro Paine wandern, von wo aus man einen aussergewöhnlichen und vor allem einsamen Ausblick auf die Torres del Paine hat. Jedoch machten uns zwei Pumas einen Strich durch die Rechnung. Kaum haben wir die letzten Häuser der Ranger Station hinter uns gelassen und uns hingesetzt um die oberste Kleiderschicht abzuziehen und uns einzucremen, hören wir aus den Sträuchern neben uns ein Fauchen und ein Puma kriecht raus und trottet langsam davon.

Wir sind ziemlich überrumpelt und bleiben für einige Minuten stehen um sicher zu sein, dass der Puma weit weg ist. Dann entschliessend wir uns weiter zu gehen. Nach vielleicht 200 Metern führt uns der Wanderweg in vielen Kurven durch unübersichtliches Hügelgelände mit vielen Büschen. Als ich um eine dieser Kurven biegen sehe ich plötzlich wieder einen Puma, der ziemlich nahe von uns auf dem Boden liegt und uns beobachtet. Nun fühlen wir uns doch ein wenig unwohl. Wir haben uns zwar informiert und gelesen, dass Pumas Menschen - und schon gar nicht zwei - normalerweise nicht angreifen und wenn man sich gross macht und ihnen nicht den Rücken zuwendet und von ihnen davon rennt, eigentlich. nichts passieren sollte.

Trotzdem ist uns nach 2 Puma Begegnungen nach 10 Minuten wandern doch ein wenig unwohl. Auch geht die Wanderung mindestens noch weitere 7 Stunden und 50 Minuten. Ausserdem sind wir komplett alleine unterwegs und niemand weiss wo wir sind. So entschliessen wir uns sehr schweren Herzens wieder zurück zu der Ranger Station zu gehen und dort allen anderen Leuten zum Mirador Base Las Torres zu folgen. Leider sind wir nun auch ein wenig später unterwegs und so hat es schon ziemlich viele Leute.

Trotzdem können wir den Aufstieg geniessen und als wir oben ankommen hatten wir die meisten anderen Wanderer schon wieder überholt und sind mit nur einer Handvoll anderer Touristen beim Mirador. Wir geniessen das ausgezeichnet Wetter und machen unzählige Fotos. Als sich gegen Mittag die Anzahl der Besucher vervielfacht beginnen wir wieder mit dem Abstieg. Nun kommen uns zahllose Leute entgegen. Vor allem im oberen, steilen Teil der Wanderung ist das ein wenig mühsam, weil man immer wieder anhalten und Platz machen muss.

Trotz der vielen Leute ist diese Wanderung sicher eines der Highlights in diesem Nationalpark. Wer aber eine wirklich aussergewöhnliche und vor allem kaum bekannte Wanderung unternehmen will, dem können wir den Cerro Paine nur empfehlen. Allerdings liegt dieser Gipfel auf einem Privatgelände. Bevor man die Wanderung in Angriff nimmt sollte man besser beim Hotel Las Torres um Erlaubnis fragen. Wir haben das gemacht und es war überhaupt kein Problem.