Torres del Paine - W-Trail - 4 Tage Trekkingtour
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Der Nationalpark Torres del Paine ist ein Bergmassiv im chilenischen Teil von Patagonien. Im Westen grenzt es an das patagonische Inlandeis (3-grösstes zusammenhängendes Eisfeld der Erde) und im Norden an den Nationalpark Los Glaciares, wo sich FitzRoy/Cerro Torre und Perito Moreno befindet.
Der Name Torres del Paine heisst in der Sprache der Tehuelche-Indianer so viel wie "Türme des blauen Himmels".
Den scheint man jedoch nicht immer wirklich zu sehen, aber ich hatte richtiges Wetterglück, 5 Minuten Regen in 4 Tagen und nur wenig Wind. Anscheinend scheint diese Wettervariante eher selten zu sein. Jeden Tag Regen soll keine Seltenheit sein und Windboen bis 120 km/h erreichen diese Winde hier unten locker.
Das W-Trail heisst so, da die Form des Weges ein W bildet. Eine weitere Möglichkeit ist es den Circuito Grand zu absolvieren. Der beinhaltet den W-Trail und zusätzlichen wird noch ein Loop angehängt, der das ganze eine Rundtour bilden lässt. Jedoch dauert diese Tour ca. 8-10 Tag und das war für mich als erste Trekkingtour doch etwas zu ausgibig.
Vor meiner aller ersten Trekkingtour war ich ein bisschen nervös, ob ich auch an alles gedacht habe und genug essen dabei habe, wenn so richtig Wind aufkommt hält das mein Zelt aus, mag ich das ganze Gepäck ein Tag tragen auf die Distanz die ich mir vorgenommen habe? Aber am besten einfach ausprobieren ;-)
1.Tag Anfahrt mit Bus von Puerto Natales bis Guardaria Puedo - Boot bis Campamento Paine Grande - Refugio Grey (3.5h) -zurück zu Capamento Paine Grande (3.5h)
Früh geht es los mit dem Bus zum Nationalpark. An der Laguna Amarga muss jeder Touri registriert werden, die vorgesehene Tour mitgeteilt und die Parkgebühr abgeliefert werden. Das ganz dauerte nicht weniger als 1h bis alle aus dem Bus dieses Prozedere absolviert hatten und natürlich war unser Bus auch nicht der einzige.
An der Guarderia Pudeto stiegen wir auf das Boot, dass den Lago Pehoe überquerte. Als ich die unglaublich milchig grüner Farbe diese Sees und dem Bergen mit den Cuernos im Hintergrund sah, wusste ich, dass sich diese Reise definitiv gelohnt hat! Eine unglaubliche Kulisse.
Am Campamento Paine Grande suchte ich als erstes ein Platz um mein Zelt aufzustellen. So konnte ich für meine erste Wanderetappe den grössten Teil des Gepäckes hier lassen im aufgebauten Zelt und falls es unverhofft zu regnen beginnt, steht mein Zelt bereits schon.
Mit leichtem Gepäck wanderte ich los in Richtung Refugio Grey, welches fast zuhinterst am Lago Grey liegt. Der Weg ist deutlich zu sehen und ich genoss die Aussicht auf den Lago Grey, wo überall Eisberge darin rumschwimmen. Man fühlt sich recht nahe am Südpol hier....ok wir sind auch sehr nahe ;-) Beim Refugio angelangt, ging ich an die Bucht auf der rechten Seite des Refugios, wo man einen super Blick auf die blauen Cerclas des Gletschers Grey hat. Das Wetter scheint sich zu verschlechtern und ich machte mich nach einer kurzen Pause wieder auf den Rückweg zum Campamento Paine Grande.
Trocken kam ich im Camp wieder an und benutzte das Pavillon um mein Essen zu kochen. Jedoch war es nicht ganz einfach ein Platz zu ergattern um meinen Gaskocher zu platzieren und meine Pasta zu bruzeln. Aber draussen mit den Windböhen und dem Gaskocher wäre es auch nicht so lustig gewesen. Einige "gut vorbereitete Trekker" stellten mit schrecken fest, dass es ohne Gaskocher und Pfanne sehr schwierig ist, sich ein warmes, essbares Nachtessen zu zaubern. Flehend baten sie nicht mein Equipment auslehnen zu dürften. Natürlich bin ich kein Unmensch und bejahte die Frage, aber natürlich nur gegen ein Gegenwert....da lag ein Pack leckerer Guezli bei ihnen auf dem Tisch ;-)
Später, in meinem Schlafsack gehüllt, fragte ich mich wie ich am Mittag die Thermarestmatte aufgeblasen hatte, denn es war wenig Luft drin. Nach erneutem "Blowjob" legte ich mich erneut auf die proper aufgeblassene Matte und musste nach 15 Minuten mit schrecken feststellen, dass schon wieder so gut wie keine Luft mehr drin war. Sch....schlecht! Ok, die Situation lässt sich nicht ändern und es wurde im warsten Sinne des Wortes eine harte Nacht.
2. Tag Capamento Paine Grande - Campamento Italiano (2h) - Campamento Británico mit Aussichtspunkt (3 h) - zurück Campamento Italiano (2h) - Campamentos los Cuernos (2h)
Am Morgen war ich doch eher froh, konnte ich endlich aufstehen. Und irgendwie spannte es so um mein Augen rum zunehmend. Ok, die Nacht war wirklich nicht so erholsam, aber solche geschwollenen Augen zeugen nicht alleine von einer "ThermaNOrest" Nacht. Eine oder mehrere Mücken haben sich über mein einziges Körperteil hergemacht, der aus dem Schlafsack geschaut hatte, was meine Augenpartie war, der jetzt schonungslos übersäht war mit anschwellenden Stichen die nicht zu knapp juckten :-( Zum Glück schien die Sonne und die Sonnebrille hielt meine zugequollen Augen etwas verdeckt. Dabei hatte ich mich am Abend so vergewisstert, dass alle stechenden Tiere sich ausserhalb meines Zeltes befinden.
Nach einen Frühstück und dem Zeltabbau ging es los zum Campamento Italiano. Dort deponierte ich mein Gepäck auf dem Camping und nahm nur meine Trinkflasche, die ich mit einer Schnur umhängte, das Geld und die Kamera mit. Ich fragte mich natürlich, ob auch niemand sich an meinem Gepäck vergreifen würde. Aber ich glaube, hier ist jeder froh um jedes Gramm, dass man nicht mit tragen muss. Zudem machten einige andere Leute das Gleiche.
Die 500 Höhenmeter die man überwinden muss, bis man im Campamento Británico ankommt, lohnen sich auf jeden Fall, jedoch war ich froh, musste ich das Gepäck nicht hier hoch tragen. Die Aussicht im Valle del Frances ist super! Rundum hat es Türme und Felswände zubestaunen. Der letzte Anstieg zum Aussichtpunkt muss man noch etwas kraxeln, war aber lohnenswert. Auf dem gleichen Weg geht es dann auch wieder zurück zum Campamento Italiano. Mit dem Gepäck wieder auf dem Rücken wanderte ich die letzten 2 Stunden zum Campamento Chileno, wo ich doch sehr froh war als ich ankam. Da es hier ein Refugio hat, liess ich mir die Vorteile, doch nicht nehmen und genoss eine warme Dusche (dafür musste ich zwar 30min anstehen) und dannach ein kühles Bier. Vielleicht lässt mich das etwas tiefer schlafen als in der letzten Nacht.
3.Tag Campamento Los Cuernos - Campamento Chileno (4 h) - Campamento Torres (1.5h) - Aussichtpunkt 3 Torres (45 min) - Campamento Torres (30 min)
Relativ erholt machte ich mich am nächsten Morgen auf den Weg zu Campamento Chileno. Die Sonne kam immer mehr zum vorschein und es war angenehm warm. Nach einem stehten auf und ab teilt sich der Weg vor dem Lago Inge (Achtung, auf einigen Karten ist die Weggabelung erst nach dem See eingezeichnet). Von hier steigt man hoch auf einen Pass der den Eingang zum Valle Ascencio bildet. Von einigen Leute weiss ich, dass es hier nicht immer so gemütlich ist wie es bei mir war mit fast windstillen Verhältnissen. Wenn der Wind so richtig blässt (was doch öfters vorkommt) muss man sich mit Fingern- und Zehennägeln festkrallen, dass man nicht abhebt. Erschwerend dazukommt, dass die lose Erde die hier rumliegt sich in der Luft verteilt und es dann einem Sandsturm gleich kommt.
Im Campamento Chileno entscheide ich mich weiterzulaufen bis zum Capamento Torres, um am nächsten Morgen den Sonnenaufgang zu sehen bei den 3 Torres.
Im Camp angekommen stelle ich mein Zelt auf. Dannach reicht es noch auf den Aussichtspunkt 3 Torres zusteigen, so dass ich im dunkeln den Weg dann schon weiss ;-) Gerade scheint die Sonne noch über die Spitzen der Türme als ich ankam und genoss diese herrliche Stimmung. Auf einmal trottete ein patagonischer Silberfuchs über das Geröll daher. Er räkelt sich, putzt sein Fell gemütlich und erschrickt ungeheuerlich als er mich nach 5 Minuten plötzlich entdeckte. In Windeseile machte er sich wieder aus dem Staub, denn anscheinend hatte er nicht mit mir gerechnet ;-)
Zurück im Camp stellte ich mein "abwechslungsreiches" Menu zusammen und freute mich auf die Spaghetti. In diesem Camp hatte es nur ein Plumsklo und fliessend Trinkwasser am Bächlein das in eine Tonne fliesst und dann quer durch das Camp fliesst. In der Mitte hatte es ein Unterstand, der so etwas war wie der Livingroom des Camps. Alle trafen sich dort zum kochen und wilde Geschichten zu erzählen und noch mehr zum staunen über die heroischen Storys der Trekker aus der ganzen Welt ;-)
4.Tag Campamento Torres - Aussichtpunkt 3 Torres (45 min) - Campamento Torres (30 min) - Campamento Chileno (1.5h ) - Hosteria las Torres ( 1.5h )
Diese Nacht war die kälteste die ich je erlebt habe. Ich war so durchfroren und hatte keine Minute geschlafen, als ich endlich um halb 5 Uhr aufstehen konnte und mich auf den Weg zum Aussichtspunkt für den Sonnen-aufgang machte. Langsam kam wieder etwas wärme im meinen Körper in den 500 Höhenmetern. Zum Glück hatte ich meinen Gaskocher hochgeschleppt um mir ein Liter heissen Tee zu machen, denn auf den Sonnenaufgang zuwarten in den patagonischen Anden ist auch nicht gerade ein "heisses" Erlebniss. Dafür konnte ich teeschlürfend die rote Farbe vom Sonnenaufang an den 3 Torres bestaunen. Gigantisch!!!
Beim Abstieg sammelte sich nochmals etwas Wärme in meinen Gliedern und ich entschloss mich noch etwas aufs Ohr zu hauen um vielleicht doch noch etwas Schlaf zu erhalten. Mit der Sonne erwärmte sich das Zelt und nach erholsamen Schlaf packte ich das letzte Mal meine sieben Sachen und lief zum Campamento Chileno. Nach einer heissen Schoki lief es sich doppelt so einfach zum Endepunkt des Trekkings bei der Hosteria las Torres. Von dort fährt der Bus wieder zurück zu der Laguna Amarga und weiter nach Puerta Natales, wo ich mich nach einer intensiven Dusche mich ins Restaurante Mesita Grande stürmte und mir eine grosse Pizza bestellt habe.
Glücklich und zufrieden bin ich am Abend in ein warmes,weiches Bett gefallen und happy das meine erste Trekkingtour so toll war!
Fazit:
Landschaftlich ist dies ein super Ort um die wilde patagonische Natur zu erleben. Die Tour ist sehr abwechselnd und man kann sie beliebig einteilen. Von Gletscher, türkisgrüne Seen, alte Wälder, Felsnadeln, Kondore, über Guanacos, Wind und Wetter, so dass keine Wunsch mehr offen bleiben.
Der W-Trekk ist einen gute Tour um sich ans Trekken heranzutasten. Es ist nicht total überlaufen, jedoch ist man auch nicht immer nur alleine. Speziell im Camp sollte man sich keine Ilusionen machen, am Abend die Einsamkeit und Stille zu geniessen. Dafür kann man sich Tips und Tricks abschauen oder eben so wie man es nicht machen sollte ;-)
Tipps:
- Die Tour soherum laufen, wie es hier beschrieben ist und nicht so wie es in den meisten Guides ist, denn sonst muss man bei Wind immer gegen den Wind kämpfen, anstatt sich stossen zu lassen ;-)
- Trinkewasser kann man an allen Camps abfüllen.
- Die Camps Italiano, Britanico und Torres sind kostenlos, bitten dafür nur ein Plumsklo und Trinkwasser.
-Mückenspray mitnehmen und etwas gegen Juckreiz ;-)
-În Puerto Natales Ist die Pizzeria Mesita Grande super zum Essen und die Unterkunft B&B Isla Morena ist zu empfehlen.
- Wenn man Zeit hat für einen Ausflug, empfiehlt sich die Tour mit " the condor nests" zu machen, wo man Kondore sehr nah in freier Wildbahn sieht.
-Sich nach der Trekkingtour in der kleine Wellnessoase des Mandala Andino verwöhnen zu lassen mit einer Saune und Massage. www.mandalapatagonia.com
-Die Tour ist im Lonelyplanet auch beschrieben ( in Gegenrichtung)
-Man kann sich die Etappen selbst aussuchen und mehr Tage daraus machen. Die meisten machen 5 Tage daraus.
- Den Circuito Grand alleine zu wandern ist nicht erlaubt, man muss mindestens 2 Personen sein.
-Gutes sturmsicheres und dichtes Zelt das leicht ist, ist von Vorteil.
-Die Zeitangaben sind die aus der Trekkingkarte von Torres del Paine. Sie sind sehr gut berechnet, jedoch darf man das ganze nicht unterschätzen mit dem vielen Gepäck zu wandern.
ACHTUNG! Im Dezenber 2011 hatte es einen grossen Waldbrand der einige Fläche zerstört hat. Nach meinen Infos sind zur Zeit die Region zwischen Refugio Grey und Campamento Italiano gesperrt zur Regeneration.
Ein Tourist hat sei Klopapier angezünd und so 1/8 des Parkes zuerstört!
Der Name Torres del Paine heisst in der Sprache der Tehuelche-Indianer so viel wie "Türme des blauen Himmels".
Den scheint man jedoch nicht immer wirklich zu sehen, aber ich hatte richtiges Wetterglück, 5 Minuten Regen in 4 Tagen und nur wenig Wind. Anscheinend scheint diese Wettervariante eher selten zu sein. Jeden Tag Regen soll keine Seltenheit sein und Windboen bis 120 km/h erreichen diese Winde hier unten locker.
Das W-Trail heisst so, da die Form des Weges ein W bildet. Eine weitere Möglichkeit ist es den Circuito Grand zu absolvieren. Der beinhaltet den W-Trail und zusätzlichen wird noch ein Loop angehängt, der das ganze eine Rundtour bilden lässt. Jedoch dauert diese Tour ca. 8-10 Tag und das war für mich als erste Trekkingtour doch etwas zu ausgibig.
Vor meiner aller ersten Trekkingtour war ich ein bisschen nervös, ob ich auch an alles gedacht habe und genug essen dabei habe, wenn so richtig Wind aufkommt hält das mein Zelt aus, mag ich das ganze Gepäck ein Tag tragen auf die Distanz die ich mir vorgenommen habe? Aber am besten einfach ausprobieren ;-)
1.Tag Anfahrt mit Bus von Puerto Natales bis Guardaria Puedo - Boot bis Campamento Paine Grande - Refugio Grey (3.5h) -zurück zu Capamento Paine Grande (3.5h)
Früh geht es los mit dem Bus zum Nationalpark. An der Laguna Amarga muss jeder Touri registriert werden, die vorgesehene Tour mitgeteilt und die Parkgebühr abgeliefert werden. Das ganz dauerte nicht weniger als 1h bis alle aus dem Bus dieses Prozedere absolviert hatten und natürlich war unser Bus auch nicht der einzige.
An der Guarderia Pudeto stiegen wir auf das Boot, dass den Lago Pehoe überquerte. Als ich die unglaublich milchig grüner Farbe diese Sees und dem Bergen mit den Cuernos im Hintergrund sah, wusste ich, dass sich diese Reise definitiv gelohnt hat! Eine unglaubliche Kulisse.
Am Campamento Paine Grande suchte ich als erstes ein Platz um mein Zelt aufzustellen. So konnte ich für meine erste Wanderetappe den grössten Teil des Gepäckes hier lassen im aufgebauten Zelt und falls es unverhofft zu regnen beginnt, steht mein Zelt bereits schon.
Mit leichtem Gepäck wanderte ich los in Richtung Refugio Grey, welches fast zuhinterst am Lago Grey liegt. Der Weg ist deutlich zu sehen und ich genoss die Aussicht auf den Lago Grey, wo überall Eisberge darin rumschwimmen. Man fühlt sich recht nahe am Südpol hier....ok wir sind auch sehr nahe ;-) Beim Refugio angelangt, ging ich an die Bucht auf der rechten Seite des Refugios, wo man einen super Blick auf die blauen Cerclas des Gletschers Grey hat. Das Wetter scheint sich zu verschlechtern und ich machte mich nach einer kurzen Pause wieder auf den Rückweg zum Campamento Paine Grande.
Trocken kam ich im Camp wieder an und benutzte das Pavillon um mein Essen zu kochen. Jedoch war es nicht ganz einfach ein Platz zu ergattern um meinen Gaskocher zu platzieren und meine Pasta zu bruzeln. Aber draussen mit den Windböhen und dem Gaskocher wäre es auch nicht so lustig gewesen. Einige "gut vorbereitete Trekker" stellten mit schrecken fest, dass es ohne Gaskocher und Pfanne sehr schwierig ist, sich ein warmes, essbares Nachtessen zu zaubern. Flehend baten sie nicht mein Equipment auslehnen zu dürften. Natürlich bin ich kein Unmensch und bejahte die Frage, aber natürlich nur gegen ein Gegenwert....da lag ein Pack leckerer Guezli bei ihnen auf dem Tisch ;-)
Später, in meinem Schlafsack gehüllt, fragte ich mich wie ich am Mittag die Thermarestmatte aufgeblasen hatte, denn es war wenig Luft drin. Nach erneutem "Blowjob" legte ich mich erneut auf die proper aufgeblassene Matte und musste nach 15 Minuten mit schrecken feststellen, dass schon wieder so gut wie keine Luft mehr drin war. Sch....schlecht! Ok, die Situation lässt sich nicht ändern und es wurde im warsten Sinne des Wortes eine harte Nacht.
2. Tag Capamento Paine Grande - Campamento Italiano (2h) - Campamento Británico mit Aussichtspunkt (3 h) - zurück Campamento Italiano (2h) - Campamentos los Cuernos (2h)
Am Morgen war ich doch eher froh, konnte ich endlich aufstehen. Und irgendwie spannte es so um mein Augen rum zunehmend. Ok, die Nacht war wirklich nicht so erholsam, aber solche geschwollenen Augen zeugen nicht alleine von einer "ThermaNOrest" Nacht. Eine oder mehrere Mücken haben sich über mein einziges Körperteil hergemacht, der aus dem Schlafsack geschaut hatte, was meine Augenpartie war, der jetzt schonungslos übersäht war mit anschwellenden Stichen die nicht zu knapp juckten :-( Zum Glück schien die Sonne und die Sonnebrille hielt meine zugequollen Augen etwas verdeckt. Dabei hatte ich mich am Abend so vergewisstert, dass alle stechenden Tiere sich ausserhalb meines Zeltes befinden.
Nach einen Frühstück und dem Zeltabbau ging es los zum Campamento Italiano. Dort deponierte ich mein Gepäck auf dem Camping und nahm nur meine Trinkflasche, die ich mit einer Schnur umhängte, das Geld und die Kamera mit. Ich fragte mich natürlich, ob auch niemand sich an meinem Gepäck vergreifen würde. Aber ich glaube, hier ist jeder froh um jedes Gramm, dass man nicht mit tragen muss. Zudem machten einige andere Leute das Gleiche.
Die 500 Höhenmeter die man überwinden muss, bis man im Campamento Británico ankommt, lohnen sich auf jeden Fall, jedoch war ich froh, musste ich das Gepäck nicht hier hoch tragen. Die Aussicht im Valle del Frances ist super! Rundum hat es Türme und Felswände zubestaunen. Der letzte Anstieg zum Aussichtpunkt muss man noch etwas kraxeln, war aber lohnenswert. Auf dem gleichen Weg geht es dann auch wieder zurück zum Campamento Italiano. Mit dem Gepäck wieder auf dem Rücken wanderte ich die letzten 2 Stunden zum Campamento Chileno, wo ich doch sehr froh war als ich ankam. Da es hier ein Refugio hat, liess ich mir die Vorteile, doch nicht nehmen und genoss eine warme Dusche (dafür musste ich zwar 30min anstehen) und dannach ein kühles Bier. Vielleicht lässt mich das etwas tiefer schlafen als in der letzten Nacht.
3.Tag Campamento Los Cuernos - Campamento Chileno (4 h) - Campamento Torres (1.5h) - Aussichtpunkt 3 Torres (45 min) - Campamento Torres (30 min)
Relativ erholt machte ich mich am nächsten Morgen auf den Weg zu Campamento Chileno. Die Sonne kam immer mehr zum vorschein und es war angenehm warm. Nach einem stehten auf und ab teilt sich der Weg vor dem Lago Inge (Achtung, auf einigen Karten ist die Weggabelung erst nach dem See eingezeichnet). Von hier steigt man hoch auf einen Pass der den Eingang zum Valle Ascencio bildet. Von einigen Leute weiss ich, dass es hier nicht immer so gemütlich ist wie es bei mir war mit fast windstillen Verhältnissen. Wenn der Wind so richtig blässt (was doch öfters vorkommt) muss man sich mit Fingern- und Zehennägeln festkrallen, dass man nicht abhebt. Erschwerend dazukommt, dass die lose Erde die hier rumliegt sich in der Luft verteilt und es dann einem Sandsturm gleich kommt.
Im Campamento Chileno entscheide ich mich weiterzulaufen bis zum Capamento Torres, um am nächsten Morgen den Sonnenaufgang zu sehen bei den 3 Torres.
Im Camp angekommen stelle ich mein Zelt auf. Dannach reicht es noch auf den Aussichtspunkt 3 Torres zusteigen, so dass ich im dunkeln den Weg dann schon weiss ;-) Gerade scheint die Sonne noch über die Spitzen der Türme als ich ankam und genoss diese herrliche Stimmung. Auf einmal trottete ein patagonischer Silberfuchs über das Geröll daher. Er räkelt sich, putzt sein Fell gemütlich und erschrickt ungeheuerlich als er mich nach 5 Minuten plötzlich entdeckte. In Windeseile machte er sich wieder aus dem Staub, denn anscheinend hatte er nicht mit mir gerechnet ;-)
Zurück im Camp stellte ich mein "abwechslungsreiches" Menu zusammen und freute mich auf die Spaghetti. In diesem Camp hatte es nur ein Plumsklo und fliessend Trinkwasser am Bächlein das in eine Tonne fliesst und dann quer durch das Camp fliesst. In der Mitte hatte es ein Unterstand, der so etwas war wie der Livingroom des Camps. Alle trafen sich dort zum kochen und wilde Geschichten zu erzählen und noch mehr zum staunen über die heroischen Storys der Trekker aus der ganzen Welt ;-)
4.Tag Campamento Torres - Aussichtpunkt 3 Torres (45 min) - Campamento Torres (30 min) - Campamento Chileno (1.5h ) - Hosteria las Torres ( 1.5h )
Diese Nacht war die kälteste die ich je erlebt habe. Ich war so durchfroren und hatte keine Minute geschlafen, als ich endlich um halb 5 Uhr aufstehen konnte und mich auf den Weg zum Aussichtspunkt für den Sonnen-aufgang machte. Langsam kam wieder etwas wärme im meinen Körper in den 500 Höhenmetern. Zum Glück hatte ich meinen Gaskocher hochgeschleppt um mir ein Liter heissen Tee zu machen, denn auf den Sonnenaufgang zuwarten in den patagonischen Anden ist auch nicht gerade ein "heisses" Erlebniss. Dafür konnte ich teeschlürfend die rote Farbe vom Sonnenaufang an den 3 Torres bestaunen. Gigantisch!!!
Beim Abstieg sammelte sich nochmals etwas Wärme in meinen Gliedern und ich entschloss mich noch etwas aufs Ohr zu hauen um vielleicht doch noch etwas Schlaf zu erhalten. Mit der Sonne erwärmte sich das Zelt und nach erholsamen Schlaf packte ich das letzte Mal meine sieben Sachen und lief zum Campamento Chileno. Nach einer heissen Schoki lief es sich doppelt so einfach zum Endepunkt des Trekkings bei der Hosteria las Torres. Von dort fährt der Bus wieder zurück zu der Laguna Amarga und weiter nach Puerta Natales, wo ich mich nach einer intensiven Dusche mich ins Restaurante Mesita Grande stürmte und mir eine grosse Pizza bestellt habe.
Glücklich und zufrieden bin ich am Abend in ein warmes,weiches Bett gefallen und happy das meine erste Trekkingtour so toll war!
Fazit:
Landschaftlich ist dies ein super Ort um die wilde patagonische Natur zu erleben. Die Tour ist sehr abwechselnd und man kann sie beliebig einteilen. Von Gletscher, türkisgrüne Seen, alte Wälder, Felsnadeln, Kondore, über Guanacos, Wind und Wetter, so dass keine Wunsch mehr offen bleiben.
Der W-Trekk ist einen gute Tour um sich ans Trekken heranzutasten. Es ist nicht total überlaufen, jedoch ist man auch nicht immer nur alleine. Speziell im Camp sollte man sich keine Ilusionen machen, am Abend die Einsamkeit und Stille zu geniessen. Dafür kann man sich Tips und Tricks abschauen oder eben so wie man es nicht machen sollte ;-)
Tipps:
- Die Tour soherum laufen, wie es hier beschrieben ist und nicht so wie es in den meisten Guides ist, denn sonst muss man bei Wind immer gegen den Wind kämpfen, anstatt sich stossen zu lassen ;-)
- Trinkewasser kann man an allen Camps abfüllen.
- Die Camps Italiano, Britanico und Torres sind kostenlos, bitten dafür nur ein Plumsklo und Trinkwasser.
-Mückenspray mitnehmen und etwas gegen Juckreiz ;-)
-În Puerto Natales Ist die Pizzeria Mesita Grande super zum Essen und die Unterkunft B&B Isla Morena ist zu empfehlen.
- Wenn man Zeit hat für einen Ausflug, empfiehlt sich die Tour mit " the condor nests" zu machen, wo man Kondore sehr nah in freier Wildbahn sieht.
-Sich nach der Trekkingtour in der kleine Wellnessoase des Mandala Andino verwöhnen zu lassen mit einer Saune und Massage. www.mandalapatagonia.com
-Die Tour ist im Lonelyplanet auch beschrieben ( in Gegenrichtung)
-Man kann sich die Etappen selbst aussuchen und mehr Tage daraus machen. Die meisten machen 5 Tage daraus.
- Den Circuito Grand alleine zu wandern ist nicht erlaubt, man muss mindestens 2 Personen sein.
-Gutes sturmsicheres und dichtes Zelt das leicht ist, ist von Vorteil.
-Die Zeitangaben sind die aus der Trekkingkarte von Torres del Paine. Sie sind sehr gut berechnet, jedoch darf man das ganze nicht unterschätzen mit dem vielen Gepäck zu wandern.
ACHTUNG! Im Dezenber 2011 hatte es einen grossen Waldbrand der einige Fläche zerstört hat. Nach meinen Infos sind zur Zeit die Region zwischen Refugio Grey und Campamento Italiano gesperrt zur Regeneration.
Ein Tourist hat sei Klopapier angezünd und so 1/8 des Parkes zuerstört!
Tourengänger:
Elju

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