frühlingshaft bis winterlich, leicht alpin auf Beichle und Bösarni


Publiziert von Felix , 20. Januar 2020 um 15:17. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:14 Januar 2020
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-LU 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 965 m
Abstieg: 965 m
Strecke:Brücke Schintmoos-Rohrigmoos - P. 887 - Haseleggmoos - P. 1219 - P. 1360, Wideberg - P. 1470 - Under Schwarzeberg - Beichle - Bösarni (Beichlekreuz) - Bösarni (Alp) - Spittel - Usser Falkebach, P. 1259 - (Haseleggmoos) - P. 887 - Brücke Schintmoos-Rohrigmoos
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Gettnau - Wolhusen und Schüpfheim nach Flühli, Brücke bei P. 848
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW ab Brücke bei P. 848 via Landbrügg, Escholzmatt, Langnau i. E., Ramsei und Wasen nach Wyssachen
Kartennummer:1189 - Sörenberg, 1169 - Schüpfheim

Nachdem uns vor sieben Jahren mit [post60055] bereits eine erste „alpine“ Beichle-Besteigung gelungen ist, versuchen wir heute wieder eine ähnlichen Variante - die mitgeführten Grödel leisten uns dabei wertvolle Dienste, und lassen uns so die Überschreitung zum Bösarni erfolgreich absolvieren.
 

Bei Flühli, Brücke Schintmoos-Rohrigmoos, starten wir im Schatten des Hellschwandchopfes-NE-Grates zu unserer Unternehmung - über uns schönster blauer Himmel, und noch den Mond über unserem (hier nicht erkennbaren) Gipfelziel sichtend.

Kurz auf der Strasse, dann im urigen Wäldchen nahe des Hellschwandbaches, legen wir die ersten 200 Höhenmeter zum Hüttchen im Haseleggmoos zurück.

 

Nach der Querung (auf hartgefrorener Wiese) tauchen wir wieder in den Wald ein; eine sehr attraktive Wegpassage erwartet uns nun vor und nach der Überschreitung des Hellschwandbaches: auf der Brücke stehend bewundern wir dessen Sturz über die Felsstufen. Zwei weitere Brücken folgen und nach einem weiterem Waldabschnitt steigen wir auf dem schnee- und eisbedeckten BWW (auf einem Fahrsträsschen) an zur (eingewinterten) Alp Wideberg - pünktlich mit deren Erreichen dringen nun die Sonnenstrahlen bis zu ihr vor. So ergibt sich hier ein idealer Znünirastplatz.

 

Wir erachten es in Anbetracht der harten Spur im Schnee als sinnvoll, bereits hier die Grödel anzuziehen - und auf der teils eisigen, durchwegs und zunehmend grösseren Schneeauflage bewährt sich dies. In etwa folgen wir dem Strässchen (abwechslungsweise durch Wald und über offenes Alpgelände) bis zur Alp auf Under Schwarzeberg.

Ab der Alp leitet der BWW (in Abweichung von geo.admin) direkt den steileren Hang hoch Richtung NW; kurz nur können wir an diesem Sonnenhang einige apere Grasflecken zum Aufstieg benutzen, bald jedoch bildet Schnee wieder die nun dominierende Unterlage. Wegzeichen sind darin nicht mehr zu erkennen, so beschliessen wir, uns grundsätzlich am Grat zu orientieren. Wir steigen so im gelegentlich tiefen Schnee und einzelnen tiefen Löchern die nötige Beachtung schenkend in derselben Richtung, einer einzelnen schwachen Spur folgend, bis zu einem Tannensaum hoch. Diesen durchdringen wir (eher mühsam) und stehen alsbald im westlichen Teil der eindrücklichen Rutschzone des Beichle-Ostgrates. Wild erscheint uns diese Landschaft mit grösseren Rutschflächen und hüttengrossen Felsblöcken. Auch die erwähnte Spur macht kehrt um auf einem mächtigen Absatz; wir folgen ihr zurück, an einem grossen Felsklotz vorbei, und arbeiten uns im sehr steilen und rutschigen Schnee hoch zurück zum Waldsaum. Wieder eher mühsam kämpfen wir uns darin weiter hoch - und erreichen wieder lieblicheres Gelände. Auf der nun öfters offenen Flanke steigen wir alsbald wieder steil (gelegentlich 30 - 35°) in der Nähe des Grates hoch - die erwähnte Spur erleichtert uns dabei das Fortkommen.

Auf den letzten Metern legt sich der Hang zurück - der Gipfel ist nun bald erreicht; die Aus- und Rundumsicht auf Beichle eine prächtige. Insbesondere fasziniert uns der Gegensatz zwischen dem Ausblick hinunter nach Escholzmatt und ins hüglige Vorland des Mittellandes sowie zum Jura einerseits, zu den höchsten Berner Gipfeln anderseits.
 

Ausgiebig geniessen wir die Gipfelrast bei meist windstillen Verhältnissen; anschliessend machen wir uns auf, erst mal zur Sichtung der Verhältnisse am Übergang zum Bösarni. Zu beachten ist dabei, dass die Nordseite (mal nähere, mal weiter entfernte Felsabbrüche birgt, über welche bei einer kurzen oder längeren Fahrt nach einem Ausrutscher der definitiv letzte Flug erfolgen würde; ein konzentriertes Gehen im Schnee ist als ein Muss …

Die Schlüsselstelle, das kurze Couloir mit Fixseil, erfordert einen vorsichtigen Abstieg, ist doch der oberste Teil der Rinne vereist - und liegt dort das Seil darunter …

Nun, wir schaffen die anspruchsvollen Passagen (dank unserer „Eisenkrallen“), sind erleichtert und hocherfreut, so dass der Gipfelanstieg zum „Beichlekreuz“, Bösarni, ein leichter ist.

Nach kürzerem Verweilen (mit Bielerseewein) machen wir uns auf den schattigen Abstieg; auch hier weisen einige Stellen eine Hangneigung von 30 - 35° auf - und der Schnee ist in der Mulde teils mindestens ½ m tief.

 

Dieselbe Hangneigung setzt sich ab der Alp Bösarni fort bis vor Spittel; ab hier wandern wir in der Sonne weiter hinunter - der Schnee macht rasch einmal wieder aperen Weideflächen Platz.

 

Über Usser Falkebach steigen wir ab und zurück zum Hüttchen am Rand des (Haseleggmoos‘). Auf unserem Aufstiegsweg folgen wir dem BWW weiter hinunter; unweit von P. 975 kürzen wir (nun wieder im Schatten) über die nach wie vor gefrorene Wiese ab bis zur Strassenkurve vor P. 887. Nur noch kurze Zeit dauert der Schlussgang zu unserem Ausgangspunkt Flühli, Brücke Schintmoos-Rohrigmoos.

 

▲ 1 h bis Wideberg

 

▲ 1 h 10 min bis Beichle

 

▼▲ 20 min bis Bösarni

 

▼ 1 h 35 min

 

unterwegs mit Anne Marie und Hansuli


Tourengänger: Ursula, Felix


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