Stöckli (2483 Meter) - Gipfel und Fort
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Ausser für die Berge interessiere ich mich auch sehr für Geschichte. Deshalb versuche ich manchmal diese beiden Interessengebiete unter einen Hut zu bringen. Aber das stellt ja in der Schweiz und dem angrenzenden Ausland kein wirkliches Problem dar. Heute sollte es aufs Stöckli oberhalb von Andermatt gehen. Ich habe mal gehört, dass sich dort oben ein Festungswerk aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg befinden soll. Leider waren meine Recherchen im Internet eher dürftig und so entschied ich mich dafür die Sache gleich mal vor Ort anzusehen. Und wenn ich schon mal dort bin, dann kann ich mir auch gleich noch die Schöllenenschlucht dazupacken.
Ich starte um 9 Uhr bei Nieselregen am Bahnhof Göschenen. Zuerst bin ich etwas ratlos, wo's durchgeht. Nach kurzem Suchen entdecke ich dann aber auf der anderen Seite des Postautohalteplatzes einen Wegweiser, der mir den Weg aus dem Dorf weist. Zuerst führt mich die Route der Hauptstrasse entlang, bis es nach der Reussbrücke rechts weggeht. Auf einem gut markierten Wanderweg geht es stetig bergan. Leider kommt man immer wieder für kurze Zeit auf die Autostrasse. Da es aber nur meist nur kurze Wegstücke sind, ist es erträglich. Ausserdem rauscht die Reuss so laut, dass der Verkehr gar nicht mehr zu hören ist. Je weiter ich die Schöllenenschluch hinaufkomme, desto besser wird das Wetter. Bald erreiche ich die Teufelsbrücke. Bei dieser Brücke war ich schon einmal und irgendwie hatte ich sie spektakulärer in Erinnerung. Ein paar Meter hinter der Brücke endet die Schöllenenschlucht und geht ins weite Urserental über. Hier treffe ich erstmals auf erwähnenswerte Spuren der ehemaligen Gotthardbefestigung: Die kleinen Werke Biel und Urnerloch.
Ein paar Minuten später erreiche ich Andermatt, wo es nach einer kurzen Pause (ich muss wider Erwarten doch noch Sonnencreme einreiben) hinter der Kaserne den Berg Richtung Gütsch hinaufgeht. Dieser Weg ist nicht markiert. Zuerst folgt man der Chilchenbergstrasse, bis man ein Wohnhaus am Hang erreicht. Auf der Rückseite des Hauses führt ein schmaler Pfad in den Wald hinein. Von diesem Weg zweigen mehrere Wege ab, den Zweiten muss man einschlagen. Im unteren Teil ist der Weg zum Glück noch gemäht, erst weiter oben muss ich Wegspuren im Dickicht suchen. Das kam mir fast vor wie bei meinem Valgrande Besuch vor ein paar Jahren. Zum Glück treffe ich aber bald auf den offiziellen, markierten Wanderweg in Richtung Nätschen. Während dem ganzen Aufstieg hat man immer wieder Ausblicke aus dem Wald ins Urserental und auf den Bäzberg auf dem sich ebenfalls ein altes Fort befindet.
Kurz über der Baumgrenze treffe ich auf die breite, nicht asphaltierte Fahrstrasse, die von Nätschen aufs Stöckli führt. Leider ist dieses Stück nicht sehr abwechslungsreich, aber immerhin kann ich so in Ruhe die immer besser werdende Aussicht auf die umliegenden Berge geniessen. Ein weiterer Vorteil der Fahrstrasse ist, dass sich auf ihr erst recht weit oben Neuschnee angesetzt hat. Nach zahlreichen Kehren erreiche ich schliesslich das alte Fort auf dem Stöckli, welches ich in aller Ruhe erkunde. Anschliessend geht es dann noch die letzten 50 Meter zum Gipfel hinauf. Der ist aber ziemlich der unspektakulärste Gipfel, den ich je gesehen habe, weswegen ich rasch wieder umkehre und meine Mittagspause auf dem alten Fort einlege.
Nach der Mittagspause beschliesse ich statt wie ursprünglich geplant auf den Oberalppass nach Nätschen abzusteigen, da der Weg in Richtung Pass durch den Neuschnee geführt hätte und das ganze recht nass und schmierig ausgesehen hat. Also folge ich wieder der Fahrstrasse hinunter und sitze eine knappe Stunde später bereits auf der Terasse und trinke ein Bier.
Fazit:
Possitiv:
Für Leute, die sich für die Gotthardbefestigung interessieren eine geschichtlich sehr interessante Tour.
Super Panorama auf die umliegenden Berge.
Gute Erreichbarkeit mit ÖV
Negativ:
Die Fahrstrasse im oberen Bereich ist recht eintönig.
Im unteren Teil muss man auf kurzen Wegstücken der Autostrasse folgen.
Man trifft auf viele Skilifte und Lawinenverbauungen, die optisch stören.
Schwierigkeit:
Göschenen - Andermatt T2
Andermatt - Baumgrenze T3
Baumgrenze - Fort Stöckli T1
Fort Stöckli - Gipfel T3

Kommentare