Natterwand (1618 m) - Rustikales zwischen Blaubergen und Rofan


Publiziert von 83_Stefan , 21. Januar 2020 um 23:10.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum: 6 Januar 2020
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Achental von der B 181 auf die Verbindungsstraße nach Steinberg abbiegen. Geringe Anzahl an Parkgelegenheiten 400 Meter westlich des Parkplatzes der Gufferthütte am Straßenrand.
Kartennummer:Kompass online.

Viel ist nicht gerade los an der Natterwand, die sich zwischen den Blaubergen im Norden und dem Rofanstock im Süden einspreizt. Die umliegenden Berge sind einfach höher und wesentlich markanter und deshalb spricht auf den ersten Blick nicht allzu viel für diesen relativ unscheinbaren, bis weit oben bewaldeten Berg. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die Natterwand aber doch als ausgesprochen reizvolles Ziel für den passionierten Gegenstromschwimmer. Seinen Weg muss man sich hier selbst suchen, bekommt dafür aber instruktive Blicke auf die höheren Nachbarn und ein einsames Gipfelerlebnis geboten. Individualistenherz, was willst du mehr...?!?

Ausgangspunkt ist der Beginn des Fahrwegs, der etwa 400 Meter westlich des Parkplatzes der Gufferthütte von der Verbindungsstraße Achental/Steinberg abzweigt. Für wenige Fahrzeuge ist Platz am Rande des Fahrwegs vorhanden. Schon nach einigen Metern kommt man an einem Haus vorbei, danach führt der Weg unspektakulär im Wald dahin. Eine schwächer ausgeprägte Fahrspur, die in einer Linkskurve abzweigt, bleibt rechts liegen; bald darauf erreicht man eine Verzweigung, an der man sich rechts hält. Zunächst in nordöstlicher, später in nordwestlicher Richtung oberhalb eines Bachs geht es im Wald aufwärts, hin und wieder ergeben sich hübsche Blicke zum Guffert und zu den Unnützen. Dem Bachlauf folgt man - zwischenzeitlich gemeinsam mit einem weiteren Fahrweg - hinauf zum Niederleger der Festlalm.

Man wandert nicht nach links hinüber zu den Almgebäuden, sondern bleibt am Fahrweg, der dem Bachlauf weiter bergauf folgt. Bald quert er diesen und verlässt ihn nach rechts; hier geht man zunächst weglos direkt am Bach weiter, bis man sich rechts hält und im steilen Wald parallel zum Bach hinauf zu einem weiteren Fahrweg steigt. Auf ihm gemütlich hinauf zum Hochleger der Festlalm, bemerkenswerte Blicke hinüber zu den Unnützen begleiten einen beim Anstieg.

Am herrlich gelegenen Almgebäude bietet sich vor dem Gipfelsturm eine Rast an. Der restliche Anstieg gestaltet sich weglos: Man durchquert das Almgelände und folgt der nach Osten ziehenden Mulde im dichten Wald am Fuß des steilen Gipfelaufbaus sanft bergauf, bis linker Hand eine steile Rinne den weiteren Anstieg vermittelt; am Beginn der Rinne findet sich auf einem Felsen ein kleiner Steinmann. Durch die Rinne geht es im Wald unter steilen Schrofen schräg bergauf, anschließend behält man grob die Richtung bei, bis man günstig hinauf zur Kammhöhe aufsteigen kann; Spuren sind meist deutlich erkennbar. Am Kamm sieht man erstmals nach Norden hinüber zur Halserspitze. Der höchste Punkt mit dem Gipfelkreuz findet sich etwas weiter westlich; knapp unterhalb des Kamms quert man südseitig durch Latschen hinüber und ersteigt den Gipfel unschwierig. Neben dem Kreuz findet sich ein Gipfelbuchkasten mit Gipfelbuch, in das man sich gerne einträgt. Der exklusive Ausblick auf der Natterwand wird dominiert von der breiten Mauer der Blauberge im Norden, dem Rofan im Süden und dem Karwendel im Südwesten. Aber auch das Kaisergebirge zeigt sich weit im Osten. Die Natterwand ist ein sehr ansprechender Gipfel, auf dem man mit großer Sicherheit alleine seine Zeit verbringen darf. 

Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg.

Schwierigkeiten:
Über den Niederleger zum Hochleger der Festlalm: WT3 (kurzer wegloser Abschnitt im steilen Waldgelände, sonst einfacher).
Gipfelbesuch der Natterwand: WT3 (beim steilen Aufstieg von der Mulde zur Kammhöhe).

Fazit:
Eine 3*-Individualistentour, die sich an Freunde ruhiger, beschaulicher Unternehmungen richtet. Beim weglosen Part muss man etwas Lust am Abenteuer mitbringen, der Aufstieg zum Gipfel ist durchaus rustikal. Die Tour ist einsam, man sollte sich auf Spurarbeit einstellen.

Mit auf Tour: Jen.

Kategorien: Brandenberger Alpen, Schneeschuhtour, 3*-Tour, 1600er, WT3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 47332.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 22. Januar 2020 um 05:52
"von den blauen Bergen" haben wir schon als Kinder gesungen ;.-)

Eine schöne Sache!

Gruß
Hanspeter

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Januar 2020 um 07:33
Hallo Hanspeter, danke dir! Ja, das haben wir auch immer gesungen, wenn nicht gerade die Oma mit dem Motorrad im Hühnerstall dran war ;-) . Viele Grüße!


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