Rund um Gitschenen, Tag zwei: Risetenstock (2290 m) und Glattigrat


Publiziert von Schubi , 23. Oktober 2019 um 09:05.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:12 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   CH-UR 
Aufstieg: 760 m
Abstieg: 760 m
Strecke:9,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Isenthal - St. Jakob (Talstation Luftseilbahn), von da mit der Seilbahn herauf nach Gitschenen.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthof Gitschenen

Nachdem ich am ersten Tag meines Aufenthalts in Gitschenen recht lang unterwegs war, wollte ich es heute ein bisschen kürzer angehen und eine Rundtour in nordwestliche Richtung machen. Risetenstock (2290 m) und Brisen (2404 m) boten sich hier an, mit dem Glattigrat dazwischen, alles in T3 (am Grat ist's zweimal ein bissel ausgesetzt, also hier ggf. T3+). Es wurde dann eine noch kürzere Runde, die Ameisenstraße von Wanderern am Hang des Brisen schreckte mich etwas ab, irgendwie wollt ich heut eher meine Ruhe haben.
Deswegen auch folgende augenzwinkernde Soundtrack-Empfehlung zur Tour, nämlich Elvis Presleys "Peace In The Valley" ;-)

Wie am Tag zuvor stieg ich den schönen, aussichtsreichen Wanderpfad nördlich von Gitschenen über die Alpen Unter- und Ober Bolgen hinauf, um dann ab P.1962 in westlicher Richtung am Fuß des Schwalmis entlang zu laufen. Dabei passiere auch wieder die kleinen Teiche ("Seeleni") des Hochmoors hier oben. Den Zusammenhang zwischen Verkarstung von Kalkgestein, Eiszeiten und Hochmoor-/Teichbildung muss ich mir aber nochmal recherchieren.

Beim Hinter Jochli (2105 m) gibt es eine Wegkreuzung und ich blicke ich zum Vierwaldstättersee im Norden, das Hochtal von Gitschenen im Süden, aus dem ich gerade raufgewandert bin, und die prägnante Gipfelreihe mit Uri Rotstock, Ruchen u.a. im Süden.

Hier beginnt nun der Steig auf den Risetenstock (2290 m), zunächst noch etwas grasig, dann geht's nur noch durch Geröll. Aber bald ist das Gipfelkreuz mit herrlicher Rundumsicht erreicht, auch Etappenziele meiner gestrigen Wanderung kann ich von hier oben mal aus einer anderen Perspektive sehen. Leider ziehen immer mehr Schleierwolken herein. Ich mache erstmal Brotzeit mit Blick auf den Vierwaldstättersee.

Nun geht es westlich weiter auf den Glattigrat. Man kann ihn vom Risetenstock aus fast komplett überblicken und er bietet eine schnelle Verbindung zum nahen Brisen. Der Grat lässt sich gut laufen, zwei kurze Stellen sind, joah, leicht ausgesetzt. Begleitet werde ich weiterhin vom schönen Panorama, das ich bereits am Risetenstock hatte. Südlich die mit erstem Herbstschnee gezuckerten Gipfel Uri Rotstock, Brunnistock, Engelberger Rotstock, Ruchstock und Konsorten. Der Blick nach Norden wird vom Vierwaldstättersee, kleineren Bergen und dem dahinteliegenden Mittelland geprägt.

Es ist Samstag, das Wetter fein, und so sind hier oben einige Leut unterwegs. In Laufrichtung liegt der Brisen und ich sehe an seiner Südflanke durchgehend einen ziemlichen Wanderbetrieb. Das ist mir momentan zuviel Gewusel und deswegen beschliesse ich, etwas abzukürzen, d.h. den Wendepunkt der Rundwanderung ans Steinalper Jochli zu legen. Die gesparte Zeit verbringe ich dort mit einer zweiten Brotzeit. Vorher geht es aber noch kurz auf eine ausgesetzte (teils drahtseilversicherte) Passage mit tollen Tiefblicken in das weite Kar zwischen Schuenegg (P. 2167) und dem Hoh Brisen. Dies Wegstück liesse sich auch nördlich mit kleinem Umweg umgehen.

Am Steinalper Jochli nun steige ich nach der zweiten Brotzeit auf einem steilen und steinigen Zickzack-Pfad hinunter in das besagte Kar. Wanderstöcke sind hier wirklich gut, es geht eine ganze Weile geröllig bergab. Bald hat man auch wieder die Bergwiesen von Gitschenen unten im Blick. Hier bin ich durchgehend allein unterwegs und geniesse die Bergkulisse um mich herum. Tief unten sehe ich eine Wandergruppe länger diskutieren und dann umkehren. Links oberhalb von mir jetzt der Glattigrat des Hinwegs, rechts die Felswände von Maisander und Alpeler. Ich beschliesse, am P.1606 noch einen kleinen Schlenker rechts auf den "Rundweg Gitschenen" zu machen, hier gibt es einen Naturlehrpfad mit interessanten Infotafeln. Vorbei an einem lustig angelegten Grillplatz geht es ein ganzes Stück durch urwüchsigen Bergwald in prächtiger Herbstfärbung. Am P.1539 zweige ich dann links auf den Wirtschaftsweg ab und bin bald in Gitschenen.

In meiner Unterkunft "Berggasthof Gitschenen" habe ich beim Abendessen noch einen gemütlichen Plausch mit einem netten Paar aus dem Aargau. Für den nächsten Tag habe ich mir dann eine wieder längere Rundtour vorgenommen, die über den Chaiserstuel führen wird.

Fazit:
Aussichtsreiche Tour mit überschaubaren Anstrengungen. Na, im Rückblick hätt ich vielleicht den Brisen doch noch mitnehmen sollen ... Highlight für Geologie-Nerds wie mich: die Infotafeln am Naturlehrpfad  Gitschenen.

Tourengänger: Schubi
Communities: Photographie


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